verschiedenen windabhängigen Parametrisierungen in dem betrachteten Zeitraum
ähnliche Ergebnisse.
Anhand der Darstellung in Abb. 4.7 für die südliche Station wird deutlich, dass die
geringsten Unterschiede zwischen den Beobachtungen und den Modellrechnungen mit
der Parametrisierung nach W05 auftreten. Allerdings muss bei diesem Vergleich
beachtet werden, dass die gemessenen CE-Sättigungsgrade während der Produktionszeit
langsamer als die modellierten ansteigen. Ein Grund hierfür kann die Überschätzung der
simulierten Temperatur bis zu 2 °C im Vergleich mit den Messungen (s. Abb. 4.8)
gewesen sein. Eine Überschätzung der Wassertemperatur führt zu einer systematischen
Unterschätzung der Sättigungskonzentration und damit zu einer Überschätzung des
Sättigungsgrades. Ein weiterer Grund für die Überschätzung kann daran liegen, dass in
diesem Modelllauf keine Einträge von partikulärem organischen Material durch die
Flüsse berücksichtigt wurden, dessen Abbau für zusätzlichen Sauerstoffverbrauch sorgt.
Außerdem weisen die gemessenen Sauerstoffsättigungsgrade keine hohe zeitliche
Auflösung auf. Es steht also nur eine lückenhafte Datenreihe zu Verfügung. Das
erschwert den Vergleich mit den Daten hinsichtlich der Sauer Stoffentwicklung in den
einzelnen Zeitintervallen. Demzufolge kann keine eindeutige Aussage darüber getroffen
werden, welche Parametrisierung im untersuchten Zeitraum an der ausgewählten
Position B am besten mit den Beobachtungen übereinstimmende Konzentrationen
liefert.
Alle diskutierten Parametrisierungen geben den Prozess des physikalischen
Gasaustausches qualitativ richtig wieder. Generell kann festgestellt werden, dass das
Modell die Entwicklung des Sauerstoffs im Jahresverlauf an der ausgewählten Position
B gut wiedergibt. Bei einzelnen starken Abweichungen im August bleibt offen,
inwieweit sie sehr lokale und damit schlecht modellierbare Ereignisse darstellen oder ob
eine ungenügende Simulation der Schichtungsverhältnisse zur Verfälschung der
Modellergebnisse geführt hat.
Weiterhin wurde aus den Flüssen für das Zeitintervall eines Jahres und die gesamte
Fläche der Nordsee die Sauerstoffmenge berechnet, die das Meer aus der Atmosphäre
aufnahm oder an die Atmosphäre abgab. Demnach wurden in der Nordsee während des
Jahres 2000 je nach der verwendeten Parametrisierung zur Bestimmung der
Transfergeschwindigkeit zwischen 264 und 300 Gmol 02-yr' 1 freigesetzt. Damit war die
Nordsee dem Modell zufolge während des Jahres 2000 eine 02-Quelle für die
Atmosphäre. Dabei muss berücksichtigt werden, dass es sich hierbei um ein
quantitatives Modellergebnis handelt, für dessen Verifizierung die Datenmenge derzeit
bei weitem nicht ausreicht.