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Full text: 43: Sauerstoffdynamik der Nordsee

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4 Untersuchungen zum Gasaustausch 
sich die Sauerstoffkonzentration der Oberflächenschicht ohne den Austausch mit den 
darunter liegenden Schichten am 29. Januar um 0.79 ml-1" 1 nach WM99 erhöhen, was 
zum schnelleren Ausgleich der Konzentrationsunterschiede führen würde. 
Die mittlere Konzentration steigt jedoch nur von 6.46 mll' 1 auf 6.53 ml-1" 1 , weil der 
größte Teil (0.74 ml-1" 1 ) durch vertikale turbulente Diffusion in tiefere Schichten 
transportiert wird. Am 13. Juni sind die Verhältnisse umgekehrt: starke 
Sauerstoffverluste von 1.25 ml-1" 1 werden durch den diffusiven Sauerstoffeintrag aus der 
Tiefe mit 0.96 ml-1" 1 beinahe ausgeglichen. Am 6. Mai sind die Verluste/Einträge durch 
die vertikale Diffusion so gering, dass sie kaum Beiträge zur 02-Bilanz leisten. Eine 
geringe Windgeschwindigkeit und die daraus resultierende Transfergeschwindigkeit 
nach WM99 haben am 6. Mai fast zu einem Erliegen der Austauschprozesse geführt. 
Aufgrund der linearen Beziehung zwischen Wind- und Transfergeschwindigkeit 
bewirken niedrige Windgeschwindigkeiten nach W05 einen stärkeren Gasaustausch als 
bei der nicht-linearen Beziehung nach WM99, was zur schnelleren Abnahme der 
Sauerstoffkonzentration führt. Allgemein gilt für die biologisch produktive und 
windschwache Zeit: je geringer der Gasverlust ist, desto langsamer wird die 
Übersättigung abgebaut und der Gleichgewichtszustand mit der Atmosphäre erreicht. 
Sauerstoffkonzentration an der Position B 
In Abb. 4.7 sind die berechneten und gemessenen Sättigungsgrade an der Position B für 
die verschiedenen Parametrisierungen der Gasflüsse in der Deckschicht (a, 0-5 m) und 
in der bodennahen Schicht (b, 30-35 m) dargestellt. Der Sättigungsgrad wird aus der 
Sättigungskonzentration nach Gl. (2.14) und der 02-Konzentration in der 
entsprechenden Wasserschicht berechnet. Bei einem Sättigungsgrad von 100 % (graue 
Linie) ist das Wasser in dynamischem Gleichgewicht mit der Atmosphäre. Durch den 
Bezug auf die Gleichgewichtskonzentration wird deutlich, dass das Wasser von April 
bis August permanent übersättig ist und somit der Gasfluss vom Wasser in die 
Atmosphäre gerichtet ist. 
Sowohl im Herbst als auch im Winter überwiegen sauerstoffverbrauchende Prozesse, so 
dass eine geringe Untersättigung auftritt. Die simulierte Sauerstoffuntersättigung beträgt 
im Februar nahezu übereinstimmend für die verschiedenen Parametrisierungen etwa 
3 %, im Oktober etwa 7 %. Die am 8. Februar und am 17. Oktober gemessenen 
Sättigungsgrade liegen bei 96.2 % und 97.6 % und liefern untereinander vergleichbare 
Ergebnisse. 
Der Zeitraum vom Mitte März bis Anfang September ist durch eine Übersättigung der 
gesamten Wassersäule charakterisiert. Ursache hierfür ist die intensive 
Primärproduktion und die gestiegene Wassertemperatur.
	        
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