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Full text: 43: Sauerstoffdynamik der Nordsee

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7 Testlauf von ECOHAM2 im BSH-Modellsystem 
Während die Messungen hier Chlorophyllwerte bis zu 2 pg-1' 1 aufweisen, erreichen die 
berechneten Konzentrationen nur Werte von maximal 1 pg-1' 1 . Abweichungen 
resultieren u.a. aus dem Umstand, dass hier der Einfluss der Ostsee (die hier für den 
Eintrag von Nährstoffen sorgt) auf den nordwestlichen Teil der Nordsee besonders stark 
ist. Der Nettotransport an Nährstoffen könnte ein Defizit aufweisen, das sich in den zu 
niedrigen Chi-Konzentrationen nieder schlug. 
Abb. 7.6 zeigt die berechnete Horizontalverteilung der bodennahen 02-Konzentration 
für den 7. August 2006. Ihr ist zu entnehmen, dass die nördliche, westliche und zentrale 
Nordsee gut mit Sauerstoff versorgt war. Die Simulationen zeigen Sauerstoffgehalte, 
die in diesen Meeresgebieten am ausgesuchten Tag zwischen 7.8 und 9.6 mg-l' 1 lagen. 
In der östlichen und südlichen Nordsee dagegen sanken die bodennahen O2- 
Konzentrationen unter 7.6 mg-l" 1 . Noch niedrigere Konzentrationen mit Werten von 
unter 7 mg-l' 1 wurden jedoch vor der dänischen Küste simuliert. 
Im Vergleich zum Jahr 2000 (Abb. 6.12 a) kommt es also in der Zeit der Schichtung 
2006 im Bodenwasser der östlichen Nordsee, vor allem in den flachen Gewässern vor 
der dänischen Küste, zu stärkerem Verbrauch von Sauerstoff. 
In der Abb. 7.7 ist das Verteilungsmuster des Sauerstoffs im Bodenwasser der Nordsee, 
aufgenommen während der Monitoringfahrt (2.8.-20.8.2006), dargestellt. Die 
gemessenen Sauerstoffkonzentrationen lagen in weiten Teilen des Meeresgebietes 
zwischen 7.5 und 8.5 mg-l" 1 . Dies entspricht bei der gemessenen Bodentemperatur 
(Abb. 7.8) und dem gemessenen Salzgehalt (Abb. 7.9) in der nördlichen und zentralen 
Nordsee einem Sättigungsgrad von 80-90 %. Nur östlich der Doggerbank stiegen die 
Konzentrationen bis auf 9 mg-l' 1 an. Das küstennahe Wasser unmittelbar vor der 
deutschen Küste war mit Sauerstoff gesättigt. In der südlichen Nordsee wurden 
Sättigungswerte bis zu 106 % festgestellt. Somit lagen die Sauerstoffkonzentrationen 
grundsätzlich in einem für diese Jahreszeit hohen Bereich. Die Ausnahme bildete das 
Gebiet westlich Jüdlands. Dort wurden Werte unter 5.5 mg-l' 1 (ca. 60 % der Sättigung 
bei einer Bodentemperatur von 11 °C) gemessen. Bereits bei dieser Konzentration wird 
der Stoffwechsel und das Wachstum benthischer Organismen beeinträchtigt. 
Ein Vergleich der Modellergebnisse mit den Beobachtungen zeigt, dass die Lage der 
sauerstoffarmen Zone gut mit den Messungen übereinstimmt. Auch die Größenordnung 
der Sauerstoffkonzentrationen der geschichteten nördlichen und zentralen Nordsee wird 
vom Modell relativ gut getroffen. Allerdings sind in den Daten niedrige 
Sauerstoffgehalte zu erkennen, die durch das Modell nicht in der gleichen 
Größenordnung wiedergegeben werden. Die Modellergebnisse sind um bis zu 1.3 mg-l' 1 
erhöht gegenüber der Beobachtungen. Dies kann u.a. auf verfälschte Nährstoffeinträge 
im Beobachtungsjahr zurückzuführen sein. Insgesamt zeigen die Simulationen jedoch, 
dass die gekoppelte Modellversion BSHdmod.E+ECOHAM2 in der Lage ist, die 
regionalen Strukturen der Phytoplankton- bzw. Sauerstoffdynamik in der Nordsee zu 
reproduzieren.
	        
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