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Full text: 43: Sauerstoffdynamik der Nordsee

Abb. 6.11 (a, b) zeigt die berechnete Horizontalverteilung der bodennahen O2- 
Konzentration für die Monate August (a) und September (b) 1995. Aus Abb. 6.11 sind 
die großen regionalen Unterschiede in der Verteilung des Bodensauerstoffs ersichtlich. 
Abgesehen vom östlichen und südöstlichen Bereich der Nordsee, in dem die simulierten 
Sauerstoffgehalte überwiegend unter 6.5 mg-l' 1 liegen, herrschen im Tiefenwasser der 
nördlichen und westlichen Nordsee sehr günstige Sauerstoffverhältnisse. Die vom 
Modell berechneten 02-Konzentrationen liegen im August 1995 in diesen Regionen 
zwischen 7.5 und 9 mg-l" 1 . Nur wenig niedriger sind sie in der zentralen Nordsee sowie 
im Bereich des kontinentalen Küstenwassers vor der ostfriesischen und nordfriesischen 
Küste. Am westlichen Rand der Deutschen Bucht sinken die modellierten 02- 
Konzentrationen im Spätsommer allerdings auf Werte unter 5.5 mg-l" 1 . Eine niedrige 
Bodenkonzentration ist außerdem südlich der Doggerbank im Bereich des Silver Pit- 
Beckens deutlich zu erkennen. Dagegen weist die südliche Nordsee (im Englischen 
Kanal sowie im Gebiet der Südlichen Bucht) bis zu 8.5 mg-l' 1 hohe 02-Konzentrationen 
auf, was u.a. auf gute Belüftung der Bodenschichten zurück zu führen ist. 
Anhand der mittleren Konzentrationsverteilungen von August und September erkennt 
man, wie schnell der bodennahe Sauerstoffmangel im östlichen Bereich, durch 
zunehmende Versorgung der Bodenschichten mit Sauerstoff, abgebaut wird. Die 
simulierte Sauerstoffverteilung vom September 1995 (Abb. 6.11 b) zeigt einen Anstieg 
der Bodenkonzentration bis zu 7.5 mg-l' 1 am südlichen und westlichen Rand der 
Deutschen Bucht. Betrachtet man die Lage der Sauerstoffmangelgebiete in der östlichen 
Nordsee genauer, stellt man fest, dass die Ausdehnung des betroffenen Gebietes (im 
Vergleich zum Spätsommer) deutlich abgenommen hat. Die niedrigsten 
Konzentrationen unter 5.5 mg-l' 1 sind nur noch am nördlichen Rand der Deutschen 
Bucht sowie im Bereich des Silver Pit-Beckens zu erkennen. Während die östliche 
Nordsee durch einen Anstieg der Bodenkonzentration Anfang Herbst charakterisiert ist, 
zeigen Simulationen eine 02-Abnahme in der nördlichen, westlichen und südlichen 
Nordsee. Hier kommt die fortschreitende Reminalisierung zum Ausdruck, da aufgrund 
der relativ großen Wassertiefen das abgestorbene Material erst mit einer zeitlichen 
Verzögerung den Boden erreicht, wo es unter 02-Verbrauch abgebaut wird. 
Leider sind 1995 keine bodennahen 02-Konzentrationen gemessenen worden. Ein 
Vergleich mit den anderen Jahren zeigt aber, dass die Lage der beobachteten 
Sauerstoffmangel-Gebiete vom Modell gut getroffen wird. 
Die Verteilung der spätsommerlichen Sauerstoffkonzentration im Bodenwasser im Jahr 
2000 zeigt gegenüber derjenigen von 1995 weniger starke regionale Gradienten. 
Deutlich lassen sich die, gegenüber 1995 erhöhten, bodennahen 02-Konzentrationen in 
der Deutschen Bucht erkennen. Während die simulierten Konzentrationen dort im Jahr 
1995 teilweise unter 5.5 mg-l' 1 absanken (Abb. 6.11 a, b), lagen die berechneten 
Konzentrationen für das Jahr 2000 (Abb. 6.12 a, b) deutlich oberhalb dieses Niveaus. 
Das Modell gibt für die beiden Monate August und September Werte von 7.4 - 8.2 
mg-l' 1 an.
	        
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