Wie in Abb. 6.2 a-d zu sehen ist, kommen die simulierten Sauerstoffkonzentrationen
den Beobachtungen sehr nahe. Die am 3. Mai und am 26. Juli gemessenen
Konzentrationen in der Oberflächenschicht mit 8.7 bzw. 6.5 ml-l' 1 wurden vom Modell
allerdings nicht erreicht. Die Abweichungen von etwa 0.7-0.8 ml-f 1 können dadurch
erklärt werden, dass es sich bei den Messungen um sehr lokale und damit kaum
(aufgrund der groben Auflösung des Modellgitters) modellierbare Ereignisse handelt.
Die Messungen zeigten, dass in Bodennähe zwischen April und Juli’95 die
Sauerstoffkonzentration von 6.8 bis 4.2 ml-f 1 abgenommen hat. Diese Tendenz wird
vom Modell gut wiedergegeben. Die Gegenüberstellung der gemessenen und
simulierten Sauerstoffkonzentrationen zeigt somit, dass das Modell eine gute Abbildung
der Realität leistet. Generell hat das Modell die vertikale Verteilung des Sauerstoffs
sowie seine Entwicklung im Zeitraum von April bis September 1995 in der Deutschen
Bucht gut wiedergegeben.
6.2 Simulierte Sauerstoffprofile und ihr Vergleich mit gemessenen
Konzentrationen im Jahr 2000
Als Ergänzung zu den Sauerstoffprofilen des Jahres 1995 an der Position [54° 19’ N,
7°08’ O] in der Deutschen Bucht werden in diesem Abschnitt Profile von Modell- und
Messdaten für den Monat August vorgestellt und miteinander verglichen. Der Monat
August ist aus zwei Gründen interessant. Zum einen fand vom 9.8.-23.8.2000 eine
Monitoringfahrt mit dem Forschungsschiff Gauss (Nr. 3 5 3 37 ) statt, während der unter
anderem die Sauerstoffbestimmung an ausgewählten Stationen in der Nordsee erfolgte.
Zum anderen wird diese Jahreszeit als kritisch für die Sauerstoffversorgung des
Bodenwassers angesehen, da aufgrund der fortschreitenden Sauerstoffzehrung in
Bodennähe und der Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr in die tieferen Wasserschichten
infolge der thermischen Schichtung zu dieser Zeit viele Bodenbereiche der Nordsee
potentiell vom Sauerstoffmangel betroffen sind. Im Gegensatz zum Jahr 1995 werden
elf weitere Positionen verglichen, um eine (ansatzweise) geographische Validierung zu
ermöglichen. Eine Übersicht über die für die Validierung herangezogenen Positionen
sowie deren Bezeichnungen enthält Tabelle 6.1. Begleitend wurden die
Wassertemperaturen verglichen. Abb. 6.3, Abb. 6.5 und Abb. 6.7 zeigen die Vergleiche
zwischen den gemessenen Temperaturprofilen und entsprechenden Modellergebnissen.
37 Die 353. Reise des FS GAUSS diente der ozeanographischen Überwachung der Deutschen Bucht und
der Nordsee mit dem geschleppten CTD-System Delphin (inclusive Sauerstoff-, Trübungs- und
Chlorophyllsensoren) zum Zeitpunkt der maximalen Schichtung. Die gemessenen Daten sind in der
DOD - Datenbank erfasst.