Veber einige Küstenpunkte und Untiefen an den Küsten von
Madagascar.
In der „Hydrographic Notice“ No. 31, London 1877, ist Nachstehendes
über einige Küstenpunkte und Untiefen etc. an den Küsten von Madagascar
veröffentlicht worden. Die Peilungen sind missweisend; die magnetische Deklination
betrug für das Jahr 1877 bei dem Kap St. Andrew 13° 0‘ West und bei den
Minow-Inseln 9° 45‘ West.
Westküste von Madagascar. !)
Die Küste zwischen den Barren-Inseln und der Insel Coffin ist niedrig
und hat nur wenige erkennbare Landobjekte.
Die Spitze Kora Rythi ist ein steiler Abhang von nicht beträchtlicher
Höhe, der jedoch durch die Flachheit des umgebenden Landes deutlich erkennbar ist.
Die Barren-Inseln.?) Die Insel Smyths ist ungefähr 3 bis 4,6m hoch
und ganz baäumlos.
Die Insel Beaufort ist bewaldet und an ihrem Ostende am höchsten.
Aus grösserer Entfernung gesehen, ist diese Insel häufig für ein Fahrzeug (Dhow)
unter Segel gehalten worden.
Die Insel Flinders ist nicht hoch und mit niedrigen Bäumen bedeckt,
wodurch die Insel ein unebenes Aussehen hat.
Der Myanterano-Fluss. Als I. Br. M. S. „F!Iying Fish“ im Jahre 1876
bei dem Ansegeln nach dem Ankerplatze bei dem Myanterano-Fluss von Norden
her, zwischen North Sand und der Küste von Madagascar hindurch passirte,
wurden in diesem Fahrwasser sehr ungleiche Wassertiefen gefunden: sie
wechselten von 4,6 bis 16,5m.
Die Stadt Myanterano liegt in 18° 11’ S-Br und ist an einem runden,
mit dunkelem Buschwerk bestandenen Sandhügel zu erkennen. Letzterer ist be-
sonders weit von Norden her zu sehen.
Bei einer anderen Gelegenheit näherte sich der „Flying Fish“ von einem
Punkte ostwärts der Insel Coffin, von Norden her kommend dem Ankerplatze bei
dem Myanterano-Flusse, und passirte dabei westlich von North Sand und von
einer Untiefe,welche 5 Sm NW von Myanterano liegt. Als die Stadt OzS peilte,
wurde auf dieselbe zugesteuert und auf 9m Wasser geankert.
Landmarke. Ungefähr 25 Sm landeinwärts und im Süden von Kap
St. Andrew ist ein Berg, welcher, wenn man, von See kommend, um das Riff Porpoise
nach der Boyanna-Bucht segelt, schon von weither sichtbar ist. Befindet man sich
nördlich vom Kap St. Andrew, so erscheint dieser Berg wie ein vereinzelter
Gipfel, und ist man südlich von dem Kap, so erblickt man einen niedrigen Berg-
rücken, welcher anscheinend den Berg mit einem kleinen und mehr spitzen Berge
im Süden desselben verbindet. Dieser Berg wird gewöhnlich viel früher gesichtet,
als die niedrige Küstenlinie in diesem Theil von Madagascar, und steuert man
S0z0'/20 auf denselben zu, so gelangt man nach dem Ankerplatz bei Nos
Simbalara, einem Orte, der sonst schwierig aufzufinden ist: er wird viel von
Sklavenhändlern besucht und liegt in 16° 34‘ S-Br.
Nos Simbalara ist eine Insel, welche von dem Delta des Simbalara-
Flusses gebildet wird. Der Fluss hat eine Barre, welche bei Niedrigwasser
beinahe trocken fällt und sich quer über die Mündung hinzieht. Die
Boote von I. Br. M. S. „Flying Fish“ fuhren in den Fluss und näherten sich
bis 1 Sm südlich der Barre; von da ab hielten sie sich dicht längs dem Ufer,
aber es wurde nur 0,6m Tiefe bei Niedrigwasser in diesem Fahrwasser ge-
fanden. Innerhalb der Barre wurden bis 5 und 6 Sm flussaufwärts 3,7 bis 7,3m
Wasser gefunden.
Pracel-Bank.®) Untiefe Flying Fish.*t) Nach einem Bericht des
Navigating- Lieutenant R. W. Middleton, von I, Br. M, S. „Flying Fish“,
passirte das Schiff im Juli 1876 über eine Untiefe mit 5,‚5m Wasser in 17° 16’
') S. „Indian Ocean Directory“ von G. Findlay, 1870 pag. 368, 1876 pag. 387.
?) a. a. O. 1870 pag. 374 und 1876 pag. 393.
3) a. a. O, 1870 pag. 373 und 1876 pag. 392.
1) S. _Nachr. f. Seef.“. 1878. No. 85