590
Insel Thursday berichtet. Der Regierungssitz ist von Somerset nach der Insel
Thursday verlegt worden, und eine Privatfirma hat die Gebäude und Schuppen
zu einer Perlenfischerei-Station in Benutzung genommen. Die Postdampfer laufen
Somerset nicht mehr an, und dadurch hat dieser Platz aufgehört, der Hauptstationsort
für die Perlenfischerei zu sein. Zu Port Albany, gegenüber von Somerset, ist gleich-
falls eine Perlenfischerei-Station, bestehend aus Hütten, Schuppen ete. Mehrere
Fischerboote gehören zu dieser Station und auch zu der Station von Somerset,
Die Ansiedelung auf der Insel Thursday oder Wai-ben ist auf dem SW-Ende
der Insel, der Spitze Vivien, und besteht aus mehreren einzelnen Gebäuden,
dem Magistratsgebäude auf einem ungefähr 15m hohen Berg, einem Gerichts-
and Polizeigebäude ete,. und einigen zerstreut liegenden Gebäuden östlich des
ersteren. Der Ort erstreckt sich ungefähr 1 Sm lang, längs einem Sandstrande,
welchem gegenüber sich der Ankerplatz befindet. Der Strand steigt allmählich
zu einem sich in der Richtung Ost-— West erstreckenden Bergrücken auf. Die
Insel Zhursday ist zum Hauptstationsort für die Perlenfischerei geeigneter, als
Somerset, da dieselbe mehr in der Mitte der, wie es den Anschein hat, jetzt fest-
bestehenden Perlenfischerei liegt. Ein kleiner Segelkutter, welcher auch Lootsen-
Jiensto verrichtet, ist dem Regierungssitz beigegeben, besucht die benachbarten
Inseln und überwacht die Fischereien. Die Fischerei wird mit kleinen Fahr-
zeugen, von 3—30 tons Gehalt, betrieben. Die Insulaner und Eingeborenen aus
der Nachbarschaft werden mit der Perlenfischerei beschäftigt, und viele der-
selben haben so grosse Geschicklichkeit im Tauchen erlangt, dass ihr Verdienst
ein sehr guter ist. Es ist Aussicht vorhanden, Gegenstände der Ansiedelung
in Neu-GCuinea zum Austausch gegen die Produkte dieser Insel zu verwerthen,
denn es steht fest, dass viele Artikel, welche die Mannschaft der Perlenfischeroi
benutzt, ihren Weg quer über die Torres-Strasse nehmen.
Das Ellis-Fahrwasser, welches den geraden Weg von der Insel Thursday
nach dem Kap York bildet, ist für Schiffe mit mehr als 4,9m Tiefgang nicht
zu benutzen; die Postdampfer müssen den Normanby-Sund anlaufen, wodurch
sin Umweg von 10 Sm gemacht wird; für diesen Umweg finden sie einigen
Ersatz in einem Ankerplatz, welchen sie hier finden, und der viel sicherer ist,
als der im Albany-Pass. Die kleine Insel Wai-weer liegt 2 Sm in WNW von
der Spitze: Vivien entfernt; auf ihr ist gleichfalls eine Fischerei-Station. KEin
Flaggenmast und eine Signaletation befinden sich auf dem Gipfel der Insel,
ungefähr 14m über der Meeresfläche, sowie auch auf der Insel Goode oder Palilug,
deren Gipfel ungefähr 76m hoch ist. Das Haus des Signalisten auf der letzteren
Station steht ungefähr 15m unterhalb derselben, mit seiner Front nach NW. Von
dieser Station, um welche rundum die Bäume ausgerodet sind, ist eine ununter-
brochene Aussicht sowohl auf das Meer, als über die Inseln, und alle Schiffe,
welche entweder durch das Fahrwasser Prince of Wales oder durch den Normanby-
Sund seryeln, sind von dort aus zu sehen.
4. Beschreibung der Bucht Odin Cove. China.!) Nach einer in der
„Hydrographic Notice“ No. 15, London 1878, veröffentlichten Beschreibung der,
in der Ta-Ken-whan-Bucht liegenden Odin Cove, von dem Navigating-Lieutenant
H. D. Shortt von I, Br. M. S. „Zmmortalite&“, ist dieselbe in ihrer Einfahrt
angefähr 1 Sm breit und %4 Sm tief. Die Wassertiefen in ihr nehmen nach
dem Ufer allmählich ab, und in der Einfahrt ist sie 11,9m tief, Die Nordseite
dieser Bucht ist felsig, und da der Grund hier unrein ist, sollte sie vermieden
werden; der übrige "heil der Bucht ist frei von Untiefen, und es finden in
derselben eine grosse Anzahl Schiffe Schutz und gut haltbaren Ankergrund.
[]Tält man den Götzentempel auf dem Ostabhange in O'/4S, so bleibt man
ungefähr 2 Kblgy südlich des Riffcs bei der Spitze Breaker und frei von allen
Untiefen an der Nordseite der Bucht Odin (jove. Zwischen den bei der Spitze
Breaker befindlichen, bei Hochwasser bedeckten Riffen und der Küste ist ein
Bootsfahrwasser.
) S. „China Sea Directory“, Vol. 3, London 1874, pag. 494