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2—3. Am 25. April wurde in der Nähe von Great Popo die Küste erblickt
und am 28. April die Rhede von Lagos nach 69tägiger Reise von der Elbe
her erreicht. ;
Kapt. Schierloh fügt am Schlusse seiner Hinreise einige Worte über die
in der Zeit, in welcher das Gebiet des SW-Monsuns sich nicht westlich der Länge
des Kap Palmas erstreckt, nach der Bucht von Gwinea ausgeführten Reisen
hinzu. Er bezweifelt, ob es alsdann rathsam sei, die Route einzuschlagen,
welcher er folgte, auf welcher er versuchte, das vor den Küsten von Liberia
und Sierra Leone liegende Gebiet der Windstillen und Mallung auf ziemlich
westlichem Kurse zu umschiffen. Er nimmt an, dass es gerathener sei, sich, viel-
leicht von der Insel Sherboro an, ganz nahe an der Küste zu halten; dort könne
man mit Grund auf eine bessere Gelegenheit, südwärts zu gelangen, rechnen, als
wenn man sich fern von derselben. hielte. Zum Beweise der Richtigkeit dieser
Ansicht führt er die Reisen zweier Schiffe an, welche gleichzeitig mit ihm sich
in Lagos befanden. Der Deutsche Schoner „Orient“ verliess mit der „See-
Nymphe“ zusammen die Elbe, hatte bis 7° N-Br dieselbe Reise wie letzteres
Schiff, hielt sich dann aber in geringer Entfernung von der Küste und kam
12 Tage vor der „See-Nymphe“ zum Bestimmungsplatz. Ferner ein englischer
Schoner, der 14 "Tage später anlangte, war auch von vornherein der Küste
gefolgt und hatte 50 Tage Reise von Kngland her.
Nach Einnahme einer Ladung von Palmnüssen trat die Brigg am 24. Mai
die Rückreise nach Falmouth an. Der jetzt ziemlich frisch wehende Westwind
hatte in der Nähe der Küste eine so raume Richtung, dass fast ein Südkurs
verfolgt werden konnte. Mit dem zunehmenden Abstande vom Lande wurde
die Windrichtung aber südlicher, und als man am 29. Mai nach 1,8° N-Br in
5° O-Lg gelangt war, wurde mit dort angetroffenem SSW-Wind nach Westen
gewendet. In dieser Breite hatte man das Gebiet der östlichen Gegenströmung
schon verlassen, dafür wurde, besonders nachdem der Meridian von Greenwich
am 1. Juni in 2° N-Br passirt war, eine bedeutende oft fast 36 Sm im Etmale
betragende Strömung nach Westen beobachtet. Den südlichsten Punkt, den
man anlief, berührte man am 6, Juni in 1,1° N-Br und 12,7° W-Lg. Dort lief
der Wind östlich von Süd und wurde so zum eigentlichen Passat, mit welchem der
Kapitän einen nördlicheren Kurs einschlug. In 6,3° N-Br und 19° W-Lg ge-
langte die Brigg darauf am 10. Juni wieder an die nördliche Grenze des Passats,
wo Mallung einsetzte, die nur zeitweise von frischem Westwinde unterbrochen
wurde; am 16. Juni hatte das Schiff in 10,7° N-Br und 21,4° W-Lg wieder das
Gebiet des NE-Passats erreicht. Es wurde ferner 20° N-Br in 28,8° W-Lg
am 24. Juni und 30° N-Br in 32,2° W-Lg am 29, Juni geschnitten. In dieser
Breite lag auch zugleich die polare Grenze des Passatgebiets; der Wind lief
nachher in langsamer Drehung südlich und kurze Zeit später südwestlich, Der
in mässiger Stärke wehende SW brachte die Brigg am 8. Juli nach 40° N-Br
in 28,3° W-Lg, als derselbe dort sein Ende fand und, kurze Unterbrechungen
abgerechnet, fast zwei Wochen hindurch herrschende, östliche Winde an seine
Stelle traten. Am 24. Juli gelang es endlich nach einer Reisedauer von
60 Tagen Falmouth‘' zu erreichen, Der Gesundheitszustand der Besatzung der
„See-Nymphe*“ war während der Reise ein sehr schlechter.
15. Reise der Blankeneser Brigg „Superb“, Kant. C. H, Meier.
Dieses auf einer Reise nach Puerto Cabello begriffene Schiff, hatte am
L1. Februar 1878 die Elbemündung verlassen und passirte, von ganz leichter
östlicher Brise begünstigt, am 22. Februar den Meridian von Lizard. Der
günstige Wind war nicht von langer Dauer, schon zwei Tage nach dem Ver-
(assen des Kanals setzte stürmischer SW-Wind ein, der dem Fortkommen für
längere Zeit sehr hinderlich war. Als man indossen am 4. März nach 45° N-Br
in 15,5° W-Lg gekommen war, nahm dort der noch immer stürmisch wehende
Wind erst eine nördliche Richtung und bald nachher eine nordöstliche an.
Ohne weiter unterbrochen zu werden, und später so in den Passat übergehend,
führte dieser Wind dann die Brigg am 6. März über den Parallel von 40° Nord
in 17,1° W-Lg und am 10, März über don von 30° Nord in 21,8° W-Lg. Auf
der gewöhnlichen Route, die von hier nach den südlichen Inseln der kleinen