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Bei Siriya-Saki kam leichter, allmählich auffrischender SE-Wind auf, mit dem
unter Segel anfangs südlich gesteuert wurde, in der Annahme, dass der Polar-
strom dem Kurse des Schiffes förderlich sein würde. Die Annahme bestätigte
sich nicht, und wendete ich Abends 8*, während der Nacht Ost—ONO steuernd.
Hierbei konnte nach Peilungen des Feuers von Siriya-Saki eine nördliche
Stromversetzung von mehr als 1 Sm beobachtet werden. Um 4* a. m. wurde
wieder gewendet, und konnte von 8" an mit nördlicher gehendem Winde Kurs
gesteuert werden. Im weiteren Verlaufe wurde mit NE-Wind bis zu Kingkasan
ein sehr unbedeutender Strom gefunden; südlich von Kingkasan stieg die
Temperatur des Wassers plötzlich von 20° auf 25° und wurde nun ebenso, wie
auf der Reise nach Hakodate, der Kuro-stwo in der Richtung der Küste setzend
gefunden, immerhin jedoch bedeutend schwächer bei dem nördlichen Winde,
dessen Stärke eine Durchschnittsfahrt von 7—8 Sm gestattete.
Am 3. September Vormittags wurde bei Melahead Dampf aufgemacht und
Abends 5% auf der Rhede von Yokohama geankert.“
2. Bemerkungen über die Ostküste Nipon’s von Kuro-Saki bis Nosima,
„Auf der Rückreise von Hakodate nach Yokohama war das Wetter von
Jem bei der Hinreise beobachteten sehr verschieden. Nach dem Einsetzen des
nördlichen Windes (s. Tab. I, pag. 554) wurde es ausserordentlich klar, und dies
restattete einen guten Ueberblick über die Küste, die von Kuro-Sakt bis Nosima
fast noch ganz unbekannt ist, mit alleiniger Ausnahme des Hafons von Yamada
and einer- allgemeinen Beschreibung der Sendai-Bucht. Es bleibt zu hoffen, dass
die japanische Regierung auch hier ihre Reserve fallen lässt und die Küste
dem Verkehr freigiebt, denn es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass sich hier
sine beträchtliche Anzahl vorzüglicher Häfen befinden. Ungefähr 20 Sm nördlich
von Kingkasan bemerkte ich an der Stelle, welche auf der Karte ungefähr der
Simidsu-Bucht entspricht, eine etwa !/23 Sm breite Oeffnung mit dahinter liegen-
dem, unbegrenztem Horizonte. Da das Land hier überall hoch ist, so muss die
Bucht ausserordentlich tief sein.
Auch die vorhandenen oberflächlichen Beschreibungen sind ungenau. So
wird in „The China Sea Directory“ Vol. IV, 1873, pag. 197, bei der Sendai-
Bucht „ein 4600‘ (1402 m) hoher Berg, etwa 10 Sm von der Küste“ erwähnt. Das
Land erhebt sich aber hier durchschnittlich nur 305—610m (1000—2000‘) hoch,
zrössere und namentlich auffallende Einzel-Erhebungen habe ich nicht bemerkt,
trotzdem Aussicht verhindernde Wolken nicht vorhanden waren. Dieser Berg
als Landmarke ist hier auch ganz entbehrlich, da Kingkasan eine völlig aus-
reichende bietet. Es springt weit vor, während das westliche Ufer der Bai
und das südlich davon gelegene Land unsichtbar ist. Kingkasan ist sehr dicht
bewaldet, und steigt der 305m hohe Berg allmählich und sehr regelmässig an.
Die zu 39° 28‘ angegebene Breite des Berges ist zudem ein Druckfehler, es müsste
heissen 38° 28’ N-Br. Derselbe Fehler wiederholt sich im nächsten Absatz
bei der Angabe der Breite des Einganges der Bucht (38° 18‘ N-Br statt
39° 18‘ N-Br). Ein weiterer Druckfehler findet sich Seite 199, wo es heissen
muss „The coast north of Miyako takes a NNW direction“ — statt NNE.
Die englische Karte von Japan No. 2347 (Tit. XI, No. 136) legt die
yanze Ostküste von Nıpon im Durchschnitt 5‘ östlicher, als eine Karte „Japan,
North Part, London, published by James Imray and Son, 1874“.1') Letztere ist
als die richtigere anzunehmen, und stimmen die im Leuchtfeuer-Verzeichniss
der japanischen Regierung angegebenen Positionen mit ihr überein,
Im Hafen von Hakodate, der sehr geschützt in der geräumigen Bucht
liegt, sind seit dem letzten Besuche S. M. Schiffe „Hertha“ ?) und „Elisabeth“,
keine Veränderungen vorgegangen. Die Karten — Specialplan — enthalten
die Bake nicht, welche auf der Spitze der Zwei-Faden-Bank zwischen Pt. Anama
und dem Feuerschiff liegt. Es ist dies eine schwimmende weisse Pyramiden-
bake, mit schwarzer Kugel im Topp, und am Rande der Zwei-Faden-Bank in
11m Wasser verankert (s. „Nachr. f. Seef.“, 1878, No. 104). Schiffe bis zu
55m Tiefgang passiren gefahrlos zwischen ihr und dem Feuerschiff.
') Vgl. auch diese „Annalen etc.“, 1878, pag. 336.
N Vol. „Ann. d. Hvdr. ete.“. 1876, pag. 92.