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Full text: 6, 1878

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In der Nacht nähere man sich ebenfalls auf oben beschriebene Weise dem 
Eingange des Hafens. Man wird dann schon in ziemlicher Entfernung in süd- 
westlicher Richtung zwischen den Feuern von Kap Bearn und Port Vendres ein 
weisses und über diesem ein rothes Licht erblicken; diese beiden Feuer sind 
die leitenden Hafenfeuer. Man halte dieselben in einer Linie, oder, da das 
rothe Feuer etwas höher steht, wie das weisse, in einer Linie über einander, 
bis das Feuer von Port Vendres dwars oder NW hin ist, und steuere dann 
allmählich westlicher, bis man das kleine weisse Feuer an B. B. 4—5 Schiffs- 
längen passirt hat. Hier ankere man in 7m Wasser, geschützt gegen alle 
Winde. ! 
Po Vendres ist ein fast ganz von der Natur geschaffener kleiner Hafen, 
und so schön, wie es deren in dieser Weise wohl wenige mehr giebt, An den 
allerdings nicht natürlichen Kais sind fast überall 4—6m, und trotz der ge- 
ringen Entfernung vom Meere ist auch mit auflandigen Stürmen nur sehr wenig 
Dünung im Hafen merkbar. Nur die südlichen und nordwestlichen Stürme, 
welche erstere über die hier steil ansteigenden Pyrenäen kommen und in furcht- 
baren Stössen hernieder fallen, sind die einzigen Unannehmlichkeiten, welche in 
Betreff der Sicherheit des Schiffs sich hier darbieten. 
Die Frequenz des Platzes ist nicht bedeutend. Das Hauptsächlichste ist 
Küstenfahrt auf Spanien und das südliche Frankreich. Ueberseeisch wird 
Holz, meistens gesägtes, von Schweden, Finnland, Russland und auch von 
Dalmatien eingeführt, Dann und wann geht eine Ladung Wein nach Brasilien 
und auch nach Havre. In letzter Zeit, wo die Eisenbahnverbindung mit Perpignan 
und Spanien vollendet, werden auch Steinkohlen von England importirt, auch 
kommen jährlich einige Ladungen Meilerkohlen von Sardinien, 
Die Hafenabgaben sind mässig; z. B. Quarantaine-Abgaben 10 Cents per 
Reg.-Ton, Hafengeld 50 Cents per Ton, Lootsgeld 25 Cents per Ton (ein und 
aus), Manifest 10 Fres., Klarirungsgebühren 20 Cents per Ton mit Ladung und 
5 Cents per Ton in Ballast, Seeprotest inkl. Translation 40 Fres., Permits ete. 
10 Fres., Ballast 1,25—1,50 Cents. Provisionen sind, wenn man die Kleinheit 
des Platzes berücksichtigt, theuer, Lootsen zeigen im offenen Ruderboot eine 
französische Tricolore.“ 
Beschreibung der Insel Kandavu.) Fiji-Inseln, 
Aus den Berichten des Lieut. W. U, Moore, Kommandant I. Br. M. Ver- 
messungsschoner „Alacrity“, 1877, ist nach der „Hydrographic Notice“ No. 18, 
London, 1878, nachstehende Beschreibung der Insel Kandavu zusammengestellt 
worden. Die dabei vorkommenden Peilungen sind missweisend; die Variation 
beträgt 10° Ost im Jahre 1878. 
Die Insel Kandavu, mit den in ihrer Nähe befindlichen kleinen Inseln, 
liegt südlich der Insel Vitz Levw und gehört zu der Fiji-Gruppe. Diese 
Insel wird gewöhnlich von den von Australien kommenden Schiffen zuerst ge- 
sichtet. Sie ist von unregelmässiger Gestalt, hat in der Richtung 0ON0O—WSW 
ungefähr eine Länge von 32 Sm, und ihre Breite differirt zwischen !/z und 8 Sm. 
Die Insel wird durch die Landenge Tavukie, bei welcher der Hauptgebirgszug 
yänzlich verschwindet, beinahe in zwei Theile getheilt; bei der Landenge 
Ndaku hat die Insel nur eine Breite von %/4 Sm; der Hauptgebirgszug sinkt 
daselbst bis zu einer Höhe von 60m herab. 
Die Insel ist vulkanischen Charakters und hat einige hohe Berge, von 
welchen der Berg Washington (Mbuke Levu oder der grosse Yam Heap) der am 
meisten in die Augen fallende ist; derselbe hat eine Höhe von 838m üher der 
Meeresfläche. 
) Vgl. „Verz. d. Leuchtf, der Erde“, Theil II, pag, 16, 1877. 
%Z 8. „Hydr. Mitth.“, 1874, pag. 262; „Ann. d. Hvdr. ete.“, 1875, pag. 435; Findlay’s 
‚South Pacifie Directory“. 1871, pag. 596.
	        
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