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Die Hafen- und Zollabgaben stehen denen anderer schwedischer Häfen
in nichts nach, wenngleich auch keine Menschenhände beim Anlegen des Hafens
gearbeitet haben.
Einkommendes Lastgeld 14 Oere per Reg.-Ton.
Ausgehendes % 14 „ » »
Einkommendes Feuergeld 30 „ ”
Ausgehendes # 30 „„ x» #
In Ballast einkommend die Hälfte von 30 Oere, also 15 Oere, ausgehend
in Ladung 30 Oere,
Hafengeld ‚ ,‚ . . . 16 Oere per Reg.-Ton.
Kaiabgaben. . .. . 955 » “
Konsulat. . . . 10 Kronen.
Seemannshausabgaben . 14,74 für ein Schiff von 324 Reg.-Ton.
Ballastlöschen nach Akkord, ca 50-—700ere p.cbm oder 35—50 Oere p. Ton.
Maklerrechnung in Umeä 60 Kronen.
Stauerlöhne von 40—50 Oere per Ldt., je nachdem man Planken oder
Bretter ladet,
Lootsengelder werden nach Tarif bezahlt, und ist derselbe, den Verhält-
nissen angepasst, ziemlich hoch. Bei 12 Fuss Tiefgang beläuft sich dasselbe
von Järnäsund nach hier 41 Kronen 70 Oere, mit 16 Fuss aus ca 61 Kronen
50 Oere, nach dem Vaplan 42 Kronen.
Provisionen: sind, ausser gelegentlich etwas frisches Rind- oder Hammel-
Neisch, zu ziemlich mässigen Preisen, nicht anders als per Dampfschiffs-
gelegenheit von Umed zu haben.“
2. Port Vendres.!)
„Kap Bearn, 8 Sm nördlich von Kap de Creuz, ist ein runder Hügel von
235m Höhe, und leicht erkenntlich an seinem auf der Spitze des Hügels er-
richteten Leuchtthurm und dem denselben umgebenden Fort. Hinter diesem
Kap, da, wo die Küste eine mehr nördliche Richtung nimmt und in ein flaches,
ebenes Terrain übergeht, liegt der kleine, von der Natur geschaffene Hafen
Port Vendres (in 42° 31‘ N-Br und 3° 7‘ O-Lg). Man sieht selbst in kleiner
Entfernung nicht die Spur von einem Hafen, und da die Lootsen, vor allem,
wenn eine nördliche Brise weht, nicht weiter als bis zum Eingange des Hafens
hinausgehen, so haben mit der Lage und den Verhältnissen des Platzes un-
bekannte Navigateure deshalb schon mehrere Tage draussen unter Segel ge-
halten, was unter sehr häufig eintretenden Umständen, namentlich im Winter,
wenn die nördlichen Stürme oft mit grosser Stärke einsetzen, die Reise be-
deutend verlängern kann. Es mögen darum meine Aufzeichnungen über Port
Vendres hier wohl am Platze sein, und da ich den Ort schon zweimal besucht
and mich mit den Verhältnissen bestmöglichst bekannt gemacht, auch etwas
Vertrauen verdienen,
Wenn man von südwärts heraufkommt, also mit nördlichem oder nord-
westlichem Winde, die hier die vorherrschendsten sind, so mache man die west-
liche Küste etwas nördlich von Colliowre. Sobald man Kap Bearn passirt hat,
sieht man den an der westlichen Seite des Eingangs stehenden Leuchtthurm,
und bei Nacht dessen helles Licht. Dann halte man am Tage die westliche
Küste, die überall rein ist, in Sicht, und steuere dem Leuchtthurme zu. Wenn
man Colliowre passirt hat, sicht man schon den Eingang des Hafens, zwischen
der vom Kap Bearn ablaufenden Mole und dem westwärts davon stehenden
Leuchtthurm. Die ganze Breite der Hafenmündung ist am Molenkopf ungefähr
370m, hat aber nach allen Seiten hin reichlich Wasser, so dass man deswegen
auch ohne Lootsen unbesorgt sein kann. Sobald man mit nordwestlichem Winde
den Leuchtthurm passirt hat, brasse man an B. B. scharf auf, da man nach West
umbiegen muss, halte das westliche Ufer immer in einer Schiffslänge Entfernung,
d. h. in ca 36,6m Wasser, und sobald man den ersten auf der nördlichen Seite
des Hafens stehenden Häusern gegenüber ist, ankere man. Am Eingange des
Hafens findet man aber zu jeder Zeit und unter allen Umständen einen Lootsen.
1) S, „Mediterranean Pilot“, Vol. II, 1867, pag. 17, B. A. K. No. 1506 (Tit. V, No. 87),
‚Pilote des Cötes Sud de France“ per A. Germain, 1876, pag. 20.