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and leichte südwestliche Brise, die im westlichen Theile des Meerbusens von
Bengalen zu dieser Jahreszeit nicht selten ist, folgte auf ihn, Als dieser Wind
die Bark nach 18,2° N-Br in 89,6° O-Lg begleitet hatte, fand derselbe auch
wieder sein Ende, und auf dem noch zurückzulegenden Theil der Reise traf
man auf ziemlich frischen, aus nordöstlicher Richtung wehenden Wind, Am
18. März erreichte der „Zduard“ nach 87tägiger Reise seinen Bestimmungshafen,
Um von der Linie im Indischen Ocean zu demselben zu gelangen, hatte man
17 Tage gebraucht.
Nach sehr kurzer Zeit des Aufenthalts im Hafen ging das mit Reis beladene
Schiff schon wieder in See; es war am 29. März, als es die Heimreise nach
einem englischen Ordrehafen antrat. Die leichten nordwestlichen Winde der
Küstenregion erstreckten sich bis 13,5° N-Br in 93,8° O-Lg, hier trat für
einen Tag Windstille ein, und auf diese folgte leichter beständiger NE-Monsun.
Das Schiff, welches sich auf seinem Wege nach Süden östlich von den Anda-
manen und Nikobaren hielt, passirte am 7. April die südlichsten Inseln der
letzteren Gruppe. Nachdem man hierauf am 8. April in 3,8° N-Br und 92,8°
O-Lg auch noch die südliche Grenze des NE-Monsuns überschritten hatte, gelang
es am 14. April in 91,8° O-Lg die Linie zu schneiden. Das Schiff traf auf
Mallung bis 1° S-Br, dort wurden die ersten Spuren des zwar leichten,
aber ziemlich beständigen westlichen Monsuns gefunden. Am 22. April hatte
in 8,5° S-Br und 90,0° O-Lg der Monsun ein Ende, dort setzte nach kurzer
Zeit, während welcher Mallung geherrscht hatte, der SE-Passat ein. Derselbe
frischte bald auf, und vor ihm hielt das Schiff dann mehr nach Westen, Es
wurden hier im forneren Verlaufe der Reise 10° S-Br in 90° O-Lg am 23. April,
20° S-Br in 72,5° O-Lg am 30. April und 30° S-Br in 39,9° O-Lgy am 12. Mai
geschnitten; am 4. Mai kreuzte die Bark den Meridian von 60° O-Lg in 24,5°
S-Br. Die polare Gronze des Passatgebietes traf man in 25,4° S-Br und 56,2°
O-Lg. In der Zone der veränderlichen Winde, die jedoch noch meistens aus
den beiden östlichen Quadranten wehten, kam der „Eduard“ bis 29° O-Lg ziem-
lich rasch. Westlich von jener Länge wurden häufiger westliche, oft stürmisch
auftretende Winde angetroffen. Erschwert wurde der Fortgang der Reise
ausserdem noch dadurch, dass man von der günstigen Wirkung des Agulhas-
Stromes nur sehr wenig verspürte. Am 25. Mai wurde endlich das Kap Agulhas
erblickt, am 27. Mai das Feuer des Kaps der guten Hoffnung; hier begann
an letzterem Tage östlicher Wind zu wehen, zum ersten Male seit das Schiff
sich westlich von 30° O-Lg befand. Zwar war derselbe auch jetzt nicht von
langer Dauer, doch genügte er, um das Schiff in eine solche Position zu bringen,
dass auch ein westlicher Wind nicht mehr ganz ungünstig war. Am 31, Mai
wurde 30° S-Br in 12,2° O-Lg wieder geschnitten; schon einen halben Grad
südlich von dieser Breite hatte man südöstlichen Wind, den Anfang des
Passats gefunden. Dieser wehte bis 17,5° S-Br ziemlich stark und beständig;
nördlich von diesem Parallel wurde der Wind flauer. Am 9. Juni ankerte der
„Eduard“ auf der Rhede von St. Helena, um sich mit Trinkwasser und Er-
Frischungen zu versorgen, und setzte, nachdem dieses geschehen, die Reise 80-
gleich fort. Am 13. Juni wurde 10° S-Br in 13° W-Lg gekreuzt, der Passat-
wind war fortwährend nur schwach, erst nördlich von 8,5° S-Br wurde er wieder
3twas lebhafter. Am Mittage des 20. Juni passirte der „Eduard“ in 24,7° W-Lg
den Aequator.
Erst in 5,1° N-Br und 27,5° W-Lg endete der SE-Passat; in einer heftigen,
rasch am Himmel aufsteigenden Bö sprang der Wind um nach NE. Als die-
selbe vorüber war, wurde es fast windstille, und 3 Tage hindurch wurde das
Schiff auf 6° N-Br durch Mallung und Windstille festgehalten. Den südwest-
lichen Monsun, welchen man in dieser Jahreszeit erwarten konnte, traf man,
wohl in Folge des ziemlich weit westlichen Standpunktes, erst am 28. Juni in
3° N-Br und 27° W-Lg; doch wehte er dann gleich recht frisch und regel-
mässig. Am 30. Juni befand sich der „Eduard“ in 12,6° N-Br und 28,5° W-Lg,
dort sprang der Wind plötzlich von WNW um nach NNE, und damit hatte
das.Schiff die südliche Grenze des NE-Passats erreicht. Es schnitt ferner am
3. Juli 20° N-Br in 32,7° W-Lg und am 7. Juli 30° N-Br in 36,2° W-Lg. Der
Passat wehte bis 38° N-Br in 34,5° W-Lg ungestört, theilweise in sehr östlicher
Richtung. Erst hier wurde der Wind flauer und für einige Zeit folgte nochmals