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Full text: 6, 1878

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Parallel überschritt; und in 24° S-Br in 8° O-Lg überschritt man am 16. Mai 
die polare Grenze des Passatgebietes, Vom SE-Winde geleitet, wurde dann 
am 22. Mai noch die Insel St. Helena angelaufen und am 2, Juni der Aequator 
in 24,5° W-Lg passirt; auch hier war Kapt. Molsen mit seinem Schiffe noch 
zwei Tage zurück gegen die „Britannia“, 
Der SE - Passat erstreckte sich nördlich der Linie bis 6,5° N-Br in 
25,7° W-Lg; dort wurde Maillung angetroffen, die längere Zeit hindurch anhielt. 
Als man jedoch nach 9,2° N-Br in 26,8° W-Lg gekommen war, endete dieselbe 
und der NE-Passat trat an deren Stelle. Im Stillengürtel war von einem sich 
entwickelnden SW-Monsun noch nichts zu spüren gewesen, östliche Strömung 
hatte man indessen schon, besonders zwischen 7° und 8° N-Br, gefunden. Mit 
dem NE-Passat steuerte das Schiff voll und bei nach Norden und hatte es am 
18, Juni 22,3° N-Br in 36,2° W-Lg erreicht, als hier mit der Führung des 
meteorologischen Journals aufgehört wurde, Das Schiff, welches später durch 
Ostwind längere Zeit auf den Gründen vor dem Kanal festgehalten wurde, es 
äort aber doch günstiger traf, als die „Britannia“, gelangte am 18. Juli in die 
Nähe der Scilly-Inseln. Die „Britannia“ passirte Lizard erst am 24. Juli, und 
30 hatte also schliesslich die „Melpomene“ die Gesammtreise doch in ungefähr 
sechs Tage kürzerer Zeit zurückgeleot, als das erstere Schiff, 
5. Reise der, Mecklenburger Bark „Paul Thormann“, Kapt. C. C. H. Vagt. 
Von Leith aus begab sich zu Anfang des Jahres 1878 die deutsche Bark 
„Paul Thormann“ auf eine Reise nach Montevideo. Am 8. Januar passirte das 
Schiff, von frischem Ostwinde begünstigt, Lizard, von welchem Punkte ab so- 
gleich der Weg nach Süden eingeschlagen wurde. Der östliche Wind hielt, 
obgleich er schon nach kurzer Zeit südöstlich lief, bei einem gleichmässig hohen 
Luftdruck an und führte die Bark, ohne dass irgend weitere Störung des Windes 
eingetreten war, in den Passat; schon am 16. Januar kreuzte sie den Parallel 
von 30° N-Br in 22,5° W-Lg. Nachdem am 23, Januar in 25,7° W-Lg 10° N-Br 
geschnitten worden war, erreichte der „Paul Thormann“ in 3,1° N-Br und 
26,1° W-Lg die äquatoriale Grenze der Passatregion. In 7° N-Br wurde in 
der Nacht zum 25. Januar ein Staubfall beobachtet, durch den das Schiff bei 
Tagesanbruch über und über mit röthlichem Staube bedeckt gefunden wurde. 
Mehrere Tage hindurch, bevor sich dieses ereignete, war der Himmel wie mit 
einem Schleier überzogen gewesen; mit dem Eintreten des Niederschlages wurde 
die Luft heller. Auch beim Uebergehen von einem Passatsystem zum anderen 
verlor „Paul Thormann“ nicht viele Zeit, schon in 2,3° N-Br in 26,3° W-Lg 
erhielt man den SE-Passat wieder und passirte, von ihm geführt, am 29. Januar 
in 28,2° W-Lg die Linie. Das Schiff hatte in dieser Weise die Reise zum 
Aequator von Lizard ab in der sehr kurzen Zeit von 20'/, Tagen zurückgelegt. 
Im Südlichen Atlantischen Ocean schnitt das Schiff 10° S-Br in 33,9° W-Lg 
am 2, Februar, 20° S-Br in 38° W-Lg am 6. Februar und 30° 8-Br in 46,2° W-Lg 
am 11. Februar, Der östliche Wind nahm schon in 20,3° S-Br eine nördlich 
von ENE liegende Richtung an; der frische NE, der dann aber folgte, brachte 
die Bark bis 30,5° S-Br. Südlich von dieser Breite wurden zwar unbeständigere 
Winde angetroffen, doch war auch deren Richtung meistens noch günstig, so 
dass mit ihnen schon am 16. Februar der Hafen von Montevideo erreicht werden 
konnte. Die ganze Reise von Lizard ab war eine ausserordentlich günstige; 
ihre Dauer betrug nur 39 Tage, von der Linie nur 18% Tage. 
Am 10. April verliess der „Paul Thormann“ wieder den La Plata-Fluss, 
für New- York bestimmt. Mit den frischen Westwinden, die angetroffen wurden, 
nachdem n;an einige T’age in See gewesen war, steuerte man vorerst einen sehr 
östlichen Kurs, so dass die Bark am 16. April 30° S-Br in etwa 39° W-Lg 
schnitt. Von diesem Orte bis 24,5° S-Br in 29,3° W-Lg fand man anhaltend 
Winde, die zwischen NNE und NNW wehten; auf sie folgte einige Zeit später, 
in etwa 23,2° S-Br, der SE-Passat. Sobald derselbe eingetreten war, frischte 
der Wind auch auf und schon am 28, April hatte er die Bark nach 10° S-Br 
in 32,2° W-Lg geführt. Sein Gebiet erstreckte sich jedoch nicht ungestört bis 
zur Linie, in 0,8° S-Br und 34,3° W-Lgy lag am 1. Mai seine äquatoriale Grenze:
	        
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