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1. Nachmittags im Missourithale be-
sonders hervorgehoben werden,
4. Die in den Golfstaaten die
normale um !%Ys übersteigende, in
Dregon weit hinter ihr zurück-
bleibende, sonst derselben ziemlich
nahe Regenmenge.
Tagen des Monats, sowie die Ab-
wesenheit von Stürmen; nur im Norden
des Gebiets, in Dänemark, traten am
1.—2, NW und am 15.—16 (E)
stürmische Winde auf.
4. Die ziemlich normale, nur in
Preussen und stellenweise im Oberen
Rheingebiet nahezu das Doppelte der
normalen betragende Regenmenge,
welche im letzteren Gebiet (Bodensee,
Zürich etc.) hauptsächlich in den
Tagen vom 3.—5., zeitweise in Wolken-
brüchen niederfiel,
Bemerkungen über die Breiten-Bestimmungen des Kaiserlichen
Observatorium zu Wilhelmshaven und eine hierbei gefundene
Lothablenkung.
Bis zum Juni 1878 ist in den Tabellen der auf dem Kaiserlichen Observa-
torium zu Wilhelmshaven angestellten meteorologischen und magnetischen Beob-
achtungen als geographische Position die des Meridianhäuschens hinter dem
Marine-Stations-Gebäude angegeben gewesen, nämlich in 53° 31‘ 25“ N-Br und
8° 7 24“ O-Lg. Von Juli 1878 ab ist die geographische Breite und Länge
des Observatoriums selbst als die des Beobachtungsortes aufgeführt, und
zwar ist sie in der Juli-Tabelle (s. Heft VIII dieser Annalen) angegeben zu
53° 31’ 57“ N-Br und 8° 8‘ 48“ O-Lg. Die Breite war geodätisch bestimmt
durch Anschluss des Observatoriums an Stollhamm, Varel und Sengwarden,
Inzwischen hat der Vorstand des Observatorium zu Wilhelmshaven,
Dr. C. Börgen, aus 27 Beobachtungen an Meridiankreisen von Zenithdistanzen
von Sternen die (auch in den Tabellen für August und September gegebene)
Breite des Observatorium bestimmt zu 53° 31‘ 52“.
Dr. C. Börgen bemerkt hierüber Folgendes:
„Aus 27 Beobachtungen von Zenithdistanzen von 15 Sternen, Nord und Süd
vom Zenith, um weniger als 10° von ihm abstehend, folgt als vorläufiger Werth
die Breite 53° 31‘ 52,04“ N. Geodätisch wurde früher gefunden 53° 31‘57,0“ N,
also ein Unterschied von 5,0“, um welchen die geodätische Breite nördlicher ist.
Wenn auch beide Bestimmungen nur vorläufige sind und durch weitere Beobach-
tungen vervollständigt werden müssen, so ist der Unterschied doch viel zu gross,
um ihn den Fehlern der Beobachtungen zuschreiben zu können. Wir haben
vielmehr hierin eine Lothablenkung zu sehen, und zwar in entgegengesetztem
Sinne, als man zu erwarten berechtigt ist, denn Wasser im Norden lenkt das
Loth nach Süden ab, wir sollten also astronomisch eine grössere Breite er-
halten, als geodätisch.
Die Lothablenkung zugegeben, könnte es noch die Frage sein, ob nicht
der Ausgangspunkt Göttingen mit einer erheblichen Lothablenkung behaftet
wäre, welche dann natürlich alle an Göttingen angeschlossenen Punkte mit
gleichem Betrage affciren würde. Aber nach den vom Geodätischen Institute
angestellten Untersuchungen (Astronomisch-geodätische Arbeiten im Jahre 1875,
pag. 150) hat Göttingen nur eine Lothablenkung von 0,59“, um welchen Betrag
die astronomische Breite grösser ist, als die geodätische,
Die für das Observatorium gefundene Lothablenkung wird ferner bestätigt
durch Vergleichung mit den trigonometrisch und astronomisch bestimmten
Stationen Dangast und Helgoland, für deren Berechnung sich die nöthigen Daten
in den „Generalberichten über die Europäische Gradmessung“, 1868, pag. 27 ff,
and 1870, pag. 39 ff., finden, aus denen sich ergiebt: