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Famagosta (Famagousta) war in früheren Jahren eine hübsche Stadt,
liegt jedoch jetzt in Ruinen, und Steintrümmer versperren die Strassen. Die
Festungswerke sind noch vorhanden, aber im Hafen mit seiner Mole können
nur noch kleine einheimische Fahrzeuge im Winter auflegen. Für grössere
Schiffe befindet sich bei der Stadt auf 29 bis 31m Wasser, zäher Schlammgrund,
ein Ankerplatz. Innerhalb der 23m-Linie besteht der Grund aus Sand und
Steinen. Kleinere Schiffe finden auf 7m Wassertiefe innerhalb des mit der
Küste sich parallel erstreckenden Riffes einen sicheren Ankerplatz.
Der frühere Hafen von Salamis, jetzt ein unzugängliches Bassin, liegt
3 Sm nördlich von Famagosta, aber auf der Rhede desselben findet man auf
29 bis 18m Wassertiefe, Schlammgrund, einen guten Ankerplatz.
Von Kap Eläa erstreckt sich die Küste 30 Sm weit nordöstlich bis zu
der Spitze Monastery; diese Küstenstrecke ist mit Ausnahme bei der Spitze
Pyrila im Allgemeinen steil ansteigend. Bei der Spitze Monastery liegen in
Vs Sm Abstand beinahe im Meeresspiegel drei schwarze Felsen. Im Innern
der Insel ist ein Gebirgsrücken. Längs dieser ganzen Küstenstrecke findet man
während des Sommers Ankerplätze, und wird hier zu dieser Zeit Brennholz und
Getreide verladen.
Von der Spitze Monastery bis zum 4 Sm entfernten Kap St. Andreas, der
NO-Spitze der Insel Cypern, ist die Küste felsig. In der Richtung ONO vom
Kap St. Andreas liegen bis zu 1 Sm Abstand die Klides, eine Gruppe von Inseln
und Felsen,
Die Nordküste von Cypern erstreckt sich 82 Sm weit von dem Kap
St. Andreas bis zu dem Kap Kormakiti und hat hin und wieder kleine Ein-
buchtungen, welche jedoch keinen Schutz gewähren und auch nicht bewohnt
sind. Längs der Küste erstreckt sich das Kerynia-Gebirge,
Kerynia (Kyrenia oder Ghirni). Dieser alte Hafen, mit den Ueber-
bleibseln eines Wellenbrechers, liegt 20 Sm östlich von dem Kap Kormakiti,
gg können jedoch in denselben nur kleine Fahrzeuge einlaufen, da die Wasser-
tiefen in demselben 2,7 bis 3,7m betragen. Von den Türken wird diese Hafen-
stadt Ghirnt benannt.
Ungefähr 4'/2 Sm westlich von Kerynia liegt auf der, durch eine kleine
Insel gekennzeichneten Spitze Akropedi ein Kloster. Hier kann man von den
mehr im Innern liegenden schönen Ortschaften Caraves und Lapta Proviant
erhalten.
Die Morphou-Bucht (Pendaia-Bai). Die Spitze Pomo liegt 23 Sm in
SWzW!/,W von dem Kap Kormakiti, die dazwischen liegende Küste biegt stark
nach Süden um und bildet die Morphow-Bucht. Am Ende dieser Bucht steht ein
Waarenhaus und 3 Sm landeinwärts liegt die Stadt Lefka in einem sehr schönen
Thal, inmitten der üppigsten Vegetation, von wo alle Art Proviant bezogen
werden kann. Die Ostseite der Bucht, ungefähr 6 bis 7 Sm südlich des Kap
Kormakiti, ist niedrig und felsig, darauf folgt 11 Sm weit ein flacher Kies- und
Sandstrand; an dieser Seite der Bucht liegen mehrere Ortschaften. Die Wasser-
tiefen und der Grund in dieser Bncht sind gut, aber sie ist vollständig ungeschützt
gegen westliche Winde, so dass ein Ankern unsicher ist. Dabei kann man mit
Booten nur bei sehr günstigem, schönem Wetter landen. Von dem Waarenhaus
bis zur Spitze Pomo ist die Küste felsig, und zwischen einigen vorspringenden
Abhängen befinden sich die kleinen sandigen Buchten Lautro und Pyrgo; in
diesen kleinen Buchten finden die kleinen einheimischen Fahrzeuge auf 22 bis
bis 11m Wasser im Sommer gute Ankerplätze. Diese Buchten werden im
Winter gelegentlich von Fahrzeugen besucht, welche aber stets bei den ersten
Anzeichen eines nördlichen Windes nach See zu flüchten.
Bei der Spitze Pomo erstreckt sich 1 Sm und weiter flaches Wasser,
weshalb man beim Umsteuern dieser Spitze gut weit abbleiben muss.
Die Khrysoko-Bucht liegt zwischen der Spitze Pomo und dem Kap
Arnauti. Im Innern hat diese Bucht einen flachen Sandstrand, im Uebrigen
ist sie felsig und mit blinden Klippen und Riffen eingefasst, Die nach NW zu
offene Bucht wird im Sommer vielfach von einheimischen Fahrzeugen besucht;
lie Wassertiefe in derselben ist nur mässig und der Grund gut haltbar. Im Innern
ler Bucht liegt die Stadt Polis, bei welcher eine kleine Mole ist.