477%)
sein Ende erreicht, und ein leichter Westwind mahm seine Stelle ein. In der
Zone des Westmonsuns wechselten, der Jahreszeit entsprechend, leichte östliche
und westliche Winde mit einander ab. Das Wetter war dabei unbeständig und
böig. In 5,3° S-Br und 88,7° O-Lg traf das Schiff am 25. März die nördliche
Grenze des SE-Passats. Mit dem Passatwinde ging die Reise nun in gewohnter
Weise weiter, Dabei schnitt die Bark 80° O-Lg am 30. März in 15,8° S-Br
und 60° O-Lg am 8. April in 26,4° S-Br. Hier hatte der Passat seine Gleichmässig-
keit verloren. Der Wind führte in den folgenden 10 Tagen mehrere Drehungen
aus, wobei er indess stets nur mit mässiger Stärke auftrat. Dabei wurde
40° O-Lg am 19. April in 30° S-Br erreicht. Von hier bis 30° S-Br und
14,8° O-Lg im Atlantischen Ocean waren die Winde zwar veränderlich, doch
stefs nur mässig, und sie wehten fast ebensoviel aus den östlichen, wie aus den
westlichen Quadranten. Am 29. April 5% p. m. sah man zuerst die Küste von
Afrika, und am 4. Mai wurde das Kap der guten Hoffnung umsegelt. Ver-
seizungen waren an den letzten 4 Tagen beobachtet wie folgt: 867° W 40 Sm,
584° W 64 Sm, 552° W 20 Sm und 545° W 56 Sm. Am 1. Mai in 35,7° S-Br
und 23,2° O-Lg stieg die Meerecstemperatur von 12% bis 4* p. m. von 21,0° C.
bis 23,6° C., blieb konstant bis 12* p. m. und fing dann wieder an zu sinken,
am am folgenden Nachmittag auf 18,5° C. herunterzugehen. Diese Wasser-
wärme hielt sich denn auch in der Nähe des Kap der guten Hoffnung und
weiter im Gebiete der veränderlichen Winde. Von etwa 22° S-Br wehte ein
frischer Passatwind, mit welchem der Meridian von Greenwich am 18. Mai in
18,2° S-Br gekreuzt wurde. Dio Insel St, Helena passirte die Bark am 22, Mai,
worauf am 27. Mai bei Ascension die Länge berichtigt werden konnte. Nach-
dem das Schiff am 30. Mai den Aequator in 19,8° W-Lg überschritten hatte,
brachte es der SE-Passat noch nach ungefähr 6° N-Br und 22,4° W-Lg. In der
Nähe der Linie fand man die an zwei verschiedenen Tagen beobachtete Ver-
setzung zu N 68° W 24 Sm und N 62° W 30 Sm in 24 Stunden. Leichte, ver-
änderliche westliche Winde, von gelegentlichen Regenschauern begleitet, wurden
vorgefunden bis 8,3° N-Br; dann trat eine, zwei Wachen dauernde Windstille
ein, welcher ein leichter NNE-Wind folgte. Der NE-Passat konnte indess noch
nicht recht durchdringen, vielmehr stellten sich wieder südliche Winde mit
starkem Regen und Gewitter ein. Erst als 10° N-Br in 24,1° W-Lg am
10. Juni erreicht war, kam am nächsten Tage in 10,4° N-Br ein frischer
Passat durch. Dieser brachte die Bark, nachdem er noch in den letzten Tagen
eine mehr östliche Richtung angenommen hatte, nach 28,0° N-Br und 34,3° W-Lg,
woselbst am 23. Juni die ungefähre polare Grenze des NE-Passats lag. Es
traten nun mässige westliche Winde auf, die jedoch nach zwei Tagen nochmals
N- und NE-Winden weichen mussten. Durch diese NE-Winde verlor das
Schiff wieder etwas von der bereits gewonnenen Länge, bis in 35,8° N-Br und
35,2° W-Lg die westlichen Winde abermals durchgriffen, mit welchen ohne
weitere Unfälle der nächste Bestimmungshafen erreicht wurde. Am 10. Juli
ankerte der „Fürst Bismarck“ auf der Rhede von Falmouth.. Die Reise-
dauer betrug 129 Tage.
Die Insel Cypern.‘“) Mittelländisches Meer.
Die nachstehende Beschreibung der Insel Cypern ist der kürzlich
erschienenen Monographie Cyperns von E. G. Ravenstein in London: „Cyprus,
its Resources and Capabilities, with Maps-and Plans, London, 1878“, und einer im
„Nautical Magazine“, 1878, pag. (92, veröffentlichten Abhandlung über Cypern
entnommen.
Die Insel Cypern®) liegt in dem westlichen Becken des Mittelländischen
Meeres zwischen 34° 33‘ und 35° 42‘ N-Br und zwischen 32° 16‘ und 34° 36‘ O-Lg,
)) S. „The Mediterranean Pilot“ Vol. II, London, 1877, pag. 256 ff.
2) Der griechische Name Kypros (Cyprus bei den Römern und so auch von den Engländern
genannt) ist eine Umformung des hebräischen Wortes Kopher, welches nach Dr. Unger den wohl-
riechenden Ladanum-Strauch (cistus cretzcus) bedeutet; Kupfer und Cypresse haben ihren Namen von
der Insel Cypern erhalten. Die Türken nennen sie Kybrus.