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Am 17, November verliess dio Brigg Cabenda, um nach Eloby zu segoln,
woselbst sie am 22, November ankam. Sie traf auf ihrer Reise, wie solches
hier in der Regel der Fall ist, südwestliche Winde und schönes Wetter,
Die Rückreise von Eloby nach England wurde am 17. December ange-
treten. Man verliess die Corzsco-Bucht während eines heftigen Tornados aus ESE
und stand um 12* in 1,0° N-Br und 9,5° O-Lg. Mit dem sehr leichten Süd—SW-
Winde, der nun folgte, lag das Schiff über St. B. ohne besondern Erfolg.
Das Schiff strebte auch ferner dahin, bei den leichten veränderlichen südwest-
lichen Winden, Windstillen und Gewitterböen einen Westkurs gut zu machen.
Dieses hielt natürlich sehr schwer, und der „Helios“ stand erst am 9. Januar
1878 also nach 23 Tagen in 0,2° N-Br und 1,9° W.Lg und hatte somit nur
etwa 660 Sm zurückgelegt. Es wäre wohl zweckmässiger gewesen, erst möpg-
lichst südwärts zu stehen, weil man auf diese Weise bald frischere Brise und
cinen besseren Aequatorialstrom gefunden haben würde, Ueber den weitern
Verlauf der Reise liegen keine Anhaltspunkte vor, da das Journal seit dem
letztgenannten Tage nicht weiter geführt wurde.
11. Reise der Stettiner Bark „Ferdinand Brumm“, Kapt. A. F. Voss.
Kapt. Voss übersandte der Seewarte ein von ihm an Bord der Bark
„Ferdinand Brumm‘“ während der Reise von Singapore nach Liverpool mit dem
grössten Fleiss geführtes Wetterbuch. Die Bark lichtete am 13. März Anker.
Der Wind war leicht nördlich, und es wurde der Kurs nach der Banka-Strasse
genommen. Dieselbe konnte am 15. März erreicht und am nächsten Tage bei
veränderlichen, doch vorherrschend westlichen Winden durchsegelt werden. Um
Sha,m. am 16. März in der Banka-Strasse, SWUAN von der „Ersten Spitze“,
musste wegen Windstille geankert werden. Der Strom setzte ESE 2,3 Sm die
Stunde. Als gegen 2* p. m. der Strom abschwächte und der Wind nördlich
durchkam, wurde der Anker wieder gelichtet und in die Javaseo eingosegelt,
worauf um 11® p. m. Lucipara-Feuer in der Kimm in NNW!/W verschwand. Es
hatte den Anschein, als ob es mit dem NW-Monsun schon vorbei sei, denn der
Wind war fortwährend veränderlich und grösstentheils schwach. Am Mittage
des 19, März lief die Bark in die Sunda-Strasse ein. Beim Passiren von Kara-
katua fand man den Strom nach SW setzend. Der Wind hielt sich zwischen
SW und SE, und erst um 11®* p. m. den 20. März verschwand das Feuer von
Java Head unter dem Horizont. Von NW- oder West-Monsun wurde auch jetzt keine
Spur angetroffen, vielmehr hielt sich der Wind vorherrschend leicht südlich,
wobei natürlich kein guter Erfolg für die Förderung der Reise erzielt werden
konnte. Aber schon am 24. März scheint die aequatoriale Grenze des SE-
Passats in 8,4° S-Br und 105,2° O-Lg überschritten zu sein. An den vorher-
gehenden beiden Tagen hatte man eine Strömung S16°E 41 Sm, resp. S71°E
36 Sm gefunden, während am letzgenannten Tage dieselbe S52°E 24 Sm betrug.
Mit dem Durchkommen des frischen Passats stellte sich anch eine westliche
Driftströmung ein, und die Reise ging rasch vor sich. Bei Tagesanbruch des
28. März wurde die Insel Nord Keeling gesichtet, worauf am 30. März 90° O-Lg
in 14,7° S-Br geschnitten wurde. Der durchweg nur unbeständige Passat-
wind wehte bis in 70° O-Lg vorherrschend aus ostnordöstlicher Richtung. Da-
bei fand eine schr hohe SW-Dünung statt, in welcher das Schiff so schwer arbeitete,
dass öfters Segel fest gemacht werden mussten. Dieselben Beobachtungen
wurden auf der Bark „Canton“ gemacht. Nachdem 70° O-Lg in 23,0° S-Br
gekreuzt war, nahm der Passat mehr die ihm eigenthümliche südöstliche Richtung
an und gelangte nun erst recht zur Geltung, indem er mit Stärke 7 wehte und
das Schiff gegen die aussergewöhnlich hohe SW-Dünung trieb, wodurch das-
selbe so schwer überholte und einsetzte, dass kleine Segel geführt werden
mussten. In 50° O-Lg stand die Bark am 19. April auf 25,9° S-Br, und in
27,8° S-Br und 42,3° O-Lg erreichte sie die polare Grenze des SE-Passats. Am
selbigen Nachmittage schon hatte das Schiff einen West-Sturm zu bestehen.
Der ziemlich hohe Barometerstand war zur Zeit 759,9mm. Ein mässiger SW-
Wind wehte an den beiden folgenden Tagen, dann drangen wieder östliche
Winde durch, die, wenn auch nicht sehr kräftig, doch das Schiff so schnell als
die kurze SW-See, in der dasselbe schwer stampfte, es erlaubte. auf seinem