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Meteorologische Beobachtungen an Bord S.M.S. „Medusa“, Korv.-Kapt. Hollmann,
vom 17, bis 22. August 1878, nn
„‚uftdruc: ”emperatur' Zewölkung
auf0° red. der Luft Art
mm O9. und Stärke
163,2
761,5
160,2
758,4
750,9 |
755,3
754,5) ))
(750,5)
746,0)
742,5)
740,6)
(731,0)
741,0
Richtung |Stärke
WSW „1
WSW | 3—4'
SzW 6
SzW 6—7
Ss 6—7
Ss 7
SzE }8—9
SzE
SzE
Ss
Ss
ESE-ENE!
NNW |
NW
NW
WNW
W
WSW.
WSW
SW
SSW
SzW |
SzW !
SzW
ZU
19.0
17.4
17,0
17,0
172
17,0
17,2
17,8
16,4 |
15,8 |
15,0
cu
cn U
cu 5
ni 8
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eu 9—10
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10 oqr5
11 | 748,2 15,5 ni 9 or
8—9 ] 750,6 16,2 ni 8 0 q (1)9)
8 750,8 16,4 ni 9 o 7)
7—5 | 752,0 16,5 eu 7 0
5—6 | 753,5 16,0 au 8 oc
6—7 | 753,3 L6,0 ni 8 orq
65—7 | 753,6 16,5 ni 9 orq5
7—8 | 754,4 17,0 ni 7 orq
5—6 | 753,5 18,0 cu 10 er
7 752,3 17,2 cu 7 erq_
5—6 | 751,8 17,0 ni 10 org
5 5 749,3 18,0 cu 9 orq®%
SSE 5—6 | 746,2 18,0 cu 6 er
SzE 3—4 | 745,0 18,0 cu 8 or ©)
SzE 3—4 | 144,7 ‘3,0 eu 8—9 0
SE 3—4 | 744,4 3,2 eu 10 a q (r)
ESE 6 742,3 40 ı cu 10 o (q) (r)
NNE 6 739,8 75 \y cu9 car
3 ESE 5 738,6 7,7 cu 8 cqar
"ittag EzN 5—6 | 742,3 7,5 ni 8 car
4 p.m. NEzE 7 ; 740,0 17,5 cu 7 car
3 NEzZN 7 747,0 17,8 ni 10 oqr
2 ; NE 4—5 748,6 17,0 ni 7 oqgr
1) Die in Klammern (}) befindlichen Angaben des Luftdruckes sind nicht auf 0° reducirt,
weil die betreffenden Temperaturangaben fehlen. Die Reduktion auf 0° würde nach den vor-
und nachher beobachteten Temperaturen am Barometer 1,9 bis 2,0mm betragen.
%) Bei Sonnenaufgang um 5% a. m. (am 18. August) zeigte der östliche Himmel eine auf-
fallend röthliche Beleuchtung. Dicht über dem Horizonte lag eine schwere, dicke Wolkenwand,
von welcher sich einzelne cumuli getrennt hatten; diese näherten sich schnell dem Zenith. Die
ganze obere Wolkenschicht zeigte wild zerrissene Schichtwolken, Die Sonnenscheibe kam nicht
zum Vorschein.
3) Zwischen 4kh und 5b p. m, brach auf kurze Zeit der blaue Himmel durch zerrissenes
Gewölk hindurch, während der Horizont mit grauen Wolken bedeckt blieb, Hoher und schwerer
Seegang aus südlicher Richtung.
%) Von 10k bis 10h 30’ p.m. wehte der Sturm orkanartig; der Wind schralte um 11% p.m,
langsam von ESE nach EzN. Dann füaute er ab bis zur Stärke 4—5, mit kurzen, stossartigen
Böen, während der Wind schnell von ENE auf NNW schralte, und es fing an, aus Nord bis NNW
mit derselben Stärke (10), wie vorher und mit starkem Regen zu wehen. Der Sturm wehte dann
mit zunehmender Heftigkeit (11) aus NNW und NW.
5) Der Regen liess um 3b a, m. (19. August) etwas nach, Kolossale Wasserberge erhoben
sich, und die Dünung aus Süden verschwand sehr schnell. Um 4h a. m. brach die blaue Luft
durch die zerrissenen Wolken hindurch.
5) Um 10h a. m. klarte es merklich auf; die Wolken verloren ihre zerrissene Form und
ballten sich mehr zu cumuli. Bö folgte auf Bö mit heftigem Winde und feinem Regen.
7) Horizont bleibt diek und bedeckt.
8) Bei Sonnenaufgang, 5% a, m, (20. August), zeigte der Himmel dieselbe Färbung, als
am Morgen des 18. August (s. sub 2). Böen standen am ganzen Horizont.
9) Der Wind flaute gegen 2% a,m. (21. August) ab und drehte langsam nach SSE, Wetter
böig mit vielem Regen. Himmel sah schmierig aus.
1%) Um 11ha,m hörte der Regen auf; mit dem Abflauen des Windes klarte der Himmel
schnell aus SW auf. Die oberen strati-Wolken zogen langsam aus WNW auf. Um 12 Uhr
Mittag war der Himmel bereits wieder bezogen. Das Wetter nahm wieder dasselbe hässliche,
schmierige Ansehen, wie am Vormittage, an.