446
der gegen den Golf um keinen Schritt vordrang, obwohl er so frisch war, das
ES eingenommen werden mussten und das Schiff 85 Knoten Des
inde Hef,
2. Bemerkungen über Acapulco, Mazatlan und Guaymas, Mexico.
Acapulco?!) besitzt einen vortrefflichen Hafen, welcher ihn an der ganzen
mexicanischen Westküste zu der geeignetsten Kohlenstation macht, leider fast
zur einzigen, da der Zustand der See bei den anderen Hafenplätzen es
6—7 Monate im Jahre überhaupt nicht gestattet, Kohlen einzunehmen und es
in der übrigen Zeit des Jahres zweifelhaft und stets mit grossen Schwierig-
keiten verknüpft ist, dies zu thun.
Mazatlan.?) Die Ansegelung der Rhede von Mazatlan von Süden ist
leicht; wie bei Acapulco, ist die Küste bei Mazatlan hoch, mit vorgestreuten
Inseln, welche durch ihre Gestaltung gute Landmarken bilden. Bei klarem
Wetter ist Creston in grosser Entfernung zu sehen; die westliche Fortsetzung
des Landes ist niedrig, nicht zu sehen, und erscheinen Creston und Venado als
das westliche Ende des Landes, daher ist ein Irrthum nicht möglich, Von
Westen kommend, ist es nicht schwieriger, da alsdann Creston das südliche
Ende des Landes bildet, Die weissen Felsen Hermanos geben eine weitere
unverkennbare Marke.
Die auf Blossom Rock angegebene Boje ist nicht vorhanden, sie ist über-
haupt nur zeitweilig von Dampfern der Amerikanischen „Pacific Mail“ ausgelegt
worden und seit 5—6 Jahren vertrieben. Es gelang, Blossom Rock in der
angegebenen Position aufzufinden, und ergab das Loth 5m Wasser, während
vund herum, ohne dass das Boot sich wesentlich vom Platze entfernte, 15m
gefunden wurden, Blossom Rock ist ein kleiner spitzer Felsen, dessen Spren-
gung seiner gefährlichen Lage wegen sehr wünschenswerth wäre. Die Wasser-
tiefen auf der Rhede sind der Karte entsprechend, dagegen hat die Tiefe auf
der Barre und im Innern der Bucht beständig abgenommen. Der Grund liegt
in dem Sande, welchen der Nordwest und die Brandung zwischen Pala Pt.
und Azada hineinwerfen, und hat man sich entschlossen, diese Oeffnung zuzu-
schütten. Die Arbeit ist thatsächlich im Gange und etwa zum vierten Theile
vollendet. Die Bucht wird dadurch ohne weiteres Zuthun wesentlich verbessert
werden, da man mit Sicherheit und mit völliger Berechtigung annimmt, dass
dann der „Estero“ selbst grössere Tiefen herstellen wird. Zur Zeit der An-
wesenheit 5. M. S. „Leipzig“ war die See aussergewöhnlich ruhig ‘und der
Verkehr der Boote ohne jede Schwierigkeit, was selten der Fall ist. Mazatlar
ist der bedeutendste Platz an der mexikanischen Westküste, aber der Mangel
an Verkehrsstrassen nach dem Inneren lähmt Handel und Wandel sehr und ver-
hindert eine fortschreitende Entwickelung. Der Handel zu Mazatlan befindet
sich mit wenigen Ausnahmen in deutschen Händen, und trotz der sehr hohen
Zölle für Ein- und Ausfuhr steht er in grosser Blüthe.
Lebensmittel sind daselbst in der trockenen Periode, kurz vor Beginn
der Regenzeit, ausserordentlich theuer, da Alles aus dem Innern auf Maul-
thieren durch Indianer herbeigeführt werden muss, oder auf dem Seewege
aus San Francisco. Zur Zeit unseres Aufenthaltes waren sie noch theurer, da
die Regenlosigkeit des vergangenen Jahres den völligen Ausfall der Getreide-
ernte in Unter-Californien zur Folge gehabt hat. Mehl kostete 9 Cents das
Pfund, weshalb von der beahsichtigten Beschaffung von Hartbrot Abstand
genommen wurde.
Guaymas.?) Der Hafen von GCuaymas ist sehr gut vermessen und in den
Segelanweisungen ausführlich beschrieben. Die zuverlässigsten Daten liefern
auch hier die englischen Anweisungen.
Bald nachdem man Lobos passirt hat, kommt das hohe, eigenthümlich
zerklüftete Land von Gwuwaymas in Sicht. Die beste Marke sind die Tetas de
1) Vgl. diese Annalen pag. 248 und 249, wo auch einige Bemerkungen von Kapt, z. See
v, Wickede und Korv.-Kapt. Paschen über die Ansegelung von Acapulco gegeben sind,
2) S. Findlay a. a. O, pag. 112; Rosser-Imray a. a, O. pag. 105,
3) S. Findlay @& a. O0. pag, 126: Rosser-Imray a. a. O0. pag, 160.