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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 6 (1878)

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Tabellarisch zusammengestellt erhält man folgende Zahlen: 
Bis zur Inn, „LO d. Liniebis 20° S-Br. Total. 
11 
38 Tage 2,4 Tage 16,5 Tago 
16° 2 
1 » 
” 
6,3 
In der I. Hälfte des Februar: 
»”» » IL bl ” „ 
„a L „ März: 
” » I. ” ” ”, 
„n*- „ April: 
»” ” N. ” E ” 
29,7 Tage 
32,3 
31,6 
35,0 
38,5 
133 
26,9 
" 
April ist deswegen ein ungünstiger Monat, weil sich in demselben der 
Uebergang aus dem Winter- in den Sommer-Monsun vollzieht, die Winde daher 
schwach und unbeständig, und zum grossen Theil schon dem einzuschlagenden 
Kurse entgegengesetzt sind. In der ersten Hälfte des Monats findet man nörd- 
lich von 5° N-Br in der Regel noch nordöstliche oder. nordwestliche Winde 
vor, während in der letzten Hälfte desselben sich überall leichte westliche und 
südliche Winde zu zeigen beginnen. 
Die Route bis zur Linie theilt sich ebenso, wie im März in zwei ver- 
schiedene Wege. Die grössere Anzahl der Schiffe schlagen den südlicheren ein, 
verlieren aber dadurch gegen die Schiffe, welche den Zehngrad-Kanal wählen 
und westlich von den Nicobaren nach Süden steuern, reichlich 3'/2 Tage bis zur 
Linie. Es hat dies allem Anschein nach seinen Grund in den Strömungen, 
welche zwischen Acheen Head und den Nicobaren im April, dem Einflusse der 
südlichen Winde folgend, stark nach Norden und Osten setzen. Es dürfte des- 
halb den Schiffen, welche die Reise nach Europa im April antreten, anzurathen 
sein, wenn irgend es die Windverhältnisse gestatten, durch den Zehngrad-Kanal 
in die Bat von Bengalen einzusteuern und westlich von den Nicobaren die Reise 
fortzusetzen. 
Von 5° N-Br bis 5° S-Br steuern die Schiffe mit den Ueberresten des 
NW-Monsuns resp. den ersten Anfängen des SW-Monsuns, wie in den vorher- 
gehenden Monaten einen Südkurs. In 5°—6° S-Br wird schon der SE-Passat 
angetroffen und mit diesem die Reise nach SW ohne Schwierigkeiten fortgesetzt. 
Der schwierigste Theil auf dieser Route liegt im April zwischen 10° N-Br und 
der Linie. Es werden zur Zurücklegung jeder Zone von 5 Grad Breite hier im 
Mittel 9 Tage gebraucht. 
Die mittlere Reisedauer für diesen Monat ergiebt sich aus 12 Reisen: 
zu 24 "Tagen bis zur Linie, 
zu 16,5 Tagen von der Linie bis 20° S-Br, 
in Summa zu 40,5 Tagen. 
Der Monat Mai scheint in Bezug auf die Ausführung der Reisen dem 
April sehr ähnlich, wenigstens stellt sich die Reisedauer sowohl bis zur Linie, 
als auch bis zu 20° S-Br nahezu gleich. Insofern unterscheidet sich die Route 
[ür diesen Monat aber von den vorhergehenden, als dieselbe ausschliesslich 
östlich von den Inselgruppen, und zwar ziemlich durch die Mitte des, zwischen 
diesen und der Malai’ischen Halbinsel liegenden Meerestheiles ausgeführt wird. 
Es ist hierbei aber in Betracht zu ziehen, dass nur die Resultate von 4 Reisen 
zur Untersuchung gelangten, es daher unbedacht wäre, aus diesem spärlichen 
Material maassgebende Schlüsse ziehen zu wollen. 
Ueber die Reisen, welche in den Monaten der grössten Stärke des SW- 
Monsuns, Juni, Juli und August, ausgeführt wurden, lässt sich bei der ge- 
ringen Anzahl der vorliegenden Reisen nur soviel sagen, dass ihre Dauer bei 
den herrschenden Windverhältnissen unberechenbar zu sein scheint, denn die 
Extreme liegen sehr weit auseinander. Fasst man alle 6 in der Tabelle I auf- 
geführten Reisen zusammen, was wohl zu rechtfertigen wäre, da die Witterungs- 
verhältnisse in diesen drei Monaten dieselben sind, so erhält man als mittlere 
Reisedauer bis zur Linie 33,5 Tage, von da bis nach 20°S-Br 19,3 Tage, in Summa 
52,8 Tage. Bei den einzelnen Reisen schwankt die Reisedauer bis zur Linie 
zwischen 27,0 und 42,4 Tagen und bis 20° S-Br zwischen 42,3 und 67,4 Tagen. 
Fasst man die aus der Zusammenstellung dieser wirklich ausgeführten 
Reisen gefundenen Resultate und daraus gezogenen Schlüsse noch einmal kurz 
zusammen, so ergiebt sich Folgendes,
	        
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