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wasser Springzeit beträgt die Tiefe in demselben nur 1,5m. Die eben erwähnte
weisse Stelle ist die untere Grenze des Ankerplatzes bei der Stadt Wenchau;
oberhalb der Stadt ist der Fluss nur für Boote schiffbar und für diese 100 Sm
weit stromaufwärts. Die Gezeitenströmung soll sich ungefähr 20 Sm oberhalb
der Stadt noch fühlbar machen.
Der beste Ankerplatz ist querab von dem Flaggenmast des Zollhauses,
daselbst sind dicht am Ufer 5 bis 5,5m Wasser. Bei der Insel Pagoda, an der
Nordseite des Ankerplatzes, liegen drei Klippen, von denen zwei bei !/a Ebbe
bereits trocken fallen.
Mit Ausnahme zweier daselbst angestellter europäischer Lootsen ist der
Fluss gegenwärtig nur von Dschunkenführern gekannt, und diese letzteren sind
nicht fähig, ein Schiff zu lootsen, weil sie mit europäischen Schiffen nicht umzu-
gehen verstehen,
2. Segelanweisung für das nördliche Fahrwasser nach der
Moreton-Bucht. Queensland. Nach der „Victoria Government Gazette“ vom
11. Januar 1878 hat das „Department of Ports and Harbors“ zu Brisbane bekannt
gemacht, dass nach Veränderung des Leuchtfeuers von Yellow Patch!) auf der
Insel Moreton die Segelanweisung für das nördliche Fahrwasser *) sich gleich-
falls etwas geändert hat,
Das bisherige weisse feste Feuer von Yellow Patch ist am 20. December
1877 in ein weiss- und rothes festes Feuer (4. Ordnung‘) umgeändert worden und
ist jetzt zwischen den Peilungen SW über Süd bis SOzU'/sO weiss, zwischen
30z0!/s0 und der Ansegelungs- (Perch- oder Fairway-) Tonne roth, und zwischen
dieser Tonne und der Peilung 0'/4N weiss. Innerhalb des ersten weissen Sektors
ist man an der einen Seite frei von der Untiefe Hutchinson und an der andern
Seite frei von den sogenannten Nordbänken.
Die nördlich um die Insel Moreton kommenden, bei gutem Wetter während
der Nacht durch das nördliche Fahrwasser in die Moreton- Bucht einsegelnden
Schiffe müssen in Sicht des weissen Feuers auf der Spitze Comboyuro laufen
und nicht früher in den rothen Sektor des Feuers von Yellow Patch gehen, ehe
das erstere Feuer in der Richtung SzO0'/20 verschwindet. Sobald dieses go-
schehen, steuere man südlich, bis man in den rothen Sektor des Feuers von
Yellow Patch kommt; diesen Kurs verfolge man, bis das weisse Feuer von
Comboyuro wieder in Sicht kommt, und steuere dann längs der östlichen Grenze
dieses Sektors auf dasselbe zu, bis das Feuer von Yellow Patch beinahe in Linie
mit dem Feuer auf dem Kap Moreton ist; von hier steuere man, um frei von
der Venus-Bank zu kommen, westlicher, so dass das weisse Feuer der Spitze
Cowan Cowan in Sicht kommt.
Diejenigen Schiffe, welche des Nachts die Moreton-Bucht durch das nörd-
liche Fahrwasser verlassen wollen, müssen, nachdem sie die Linie der Leitfeuer
für das Mittefahrwasser passirt haben, längs der östlichen Grenze des weissen
Feuers von Comboyuro steuern, bis das weisse Feuer von Yellow Patch sich in
roth ändert; man ist dann ungefähr 1 Kblg in NW von der Ansegelungstonne
und kann von hier seinen Kurs nach See zu nehmen.
Bei der Befolgung der zuletzt gegebenen Anweisung beträgt die geringste
Wassertiefe 4,9m bei Niedrigwasser, folgt man jedoch der östlichen Grenze des
weissen Feuers von Cowan Cowan, so passirt man auf 5,8m Wasser, aber das
letztere Feuer ist keine so gute Leitmarke als dasjenige von Comboyuro.
3. Das Zephyr-Riff, in der Nähe der /F7zji-Inseln, Der Führer des
Schoners „Zephyr“, Kapt. W. Wilson, hat i. J. 1875 in 15° 58‘ S-Br und
177° 10‘ W-Lg 27m Wasser gelothet und in der Nähe dieser Stelle noch
Asacheres Wasser gefunden (s. Nachr. f. Seef., 1876, No. 407). Den Eingeborenen
der Insel Fotuna ist das Vorhandensein dieses Riffes bekannt, und sie behaupten
sogar, dass sich daselbst eine grosse, im Meeresspiegel liegende Klippe befindet.
Nach der gegebenen Position liegt diese Untiefe in der Fahrstrasse derjenigen
Schiffe, welche von den Samoa-Inseln nach den Fijz-Inseln, durch die Nanuku-
Passage, segeln (s. „Hydrographic Notice“ No. 15, London, 1877).
ı) S, No. 264 der „Nachr. f. Seef.“ 1878,
3) S. „The Australia Directory“, Vol. II, London, 1864, pag. 404.