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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 6 (1878)

A413 
Segelanweisung für die Banks-Strasse. Nordküste von Tasmanien. 
In der „Hydrographic Notice“ No. 7, Lorsdon, 1878, ist die nach- 
stehende, nach den Berichten des Staff-Commander H. J. Stanley, R. N., 
zusammengestellte Segelanweisung für die Banks-Strasse!) enthalten. Die darin 
vorkommenden Peilungen sind missweisend; die Missweisung beträgt 10° 30‘ Ost 
für das Jahr 1878. 
Die Banks-Strasse, welche die Furneaux - Gruppe von der NO-Küste 
von Tasmanien trennt, liegt zwischen der Insel Goose im Nordwesten und der 
Spitze Kddystone im Südosten. Die schmalste Stelle derselben ist 8!/a Sm breit 
und befindet sich zwischen den Inseln Clarke und Swan, An dieser Stelle setzt 
die Gezeitenströmung bei Springzeit 3 Sm die Stunde; bei westlichen Winden 
nimmt jedoch die nach Osten setzende Ebbeströmung noch bedeutend, bis zu 
5 und ö Sm die Stunde, zu. Im Allgemeinen ist es für Segelschiffe bei Gegen- 
wind und zur Zeit der Ebbe unmöglich, westwärts zu gelangen, dieselben ankern 
dann gewöhnlich entweder unter der Insel Swan, oder in der Mwssel - Bucht. 
Der letztere Ankerplatz ist dem ersteren vorzuziehen, weil unter der Insel Swan 
der Grund nicht so haltbar ist. Kleine Fahrzeuge ankern auch zuweilen bei 
dem Flusse Mussel, da dort geringere Wassertiefen sind, 
Die neuerdings ausgeführte Vermessung hat das Vorhandensein von vielen 
gefährlichen Klippen ergeben, und ist deshalb bei Benutzung der Banks-Strasse 
den Schiffen grosse Vorsicht zu empfehlen. 
Die Chappell-Inseln. Die Insel Goose, die westlichste Insel dieser 
Gruppe, ist an ihrer höchsten, am Nordende befindlichen Stelle 17m hoch und 
besteht aus Granitblöcken, zwischen welchen sich eine dünne Erdschicht be- 
findet, auf der wenige Schafe grasen können. 
Das auf der Insel befindliche weisse feste Leuchtfeuer ist 30,5m hoch 
über der Meeresfläche. 
Ankerplatz. An der Ostseite der Insel findet man auf 16 bis 20m 
Wasser, Sandgrund, einen Ankerplatz, wenn das nördlichste Gebäude der 
Wärterwohnung sich in Linie mit dem Flaggenmast befindet und die Insel 
Hummeock frei von der NO-Spitze der Insel Goose ist. Dieser Ankerplatz bietet 
bei westlichen Winden Schutz, da er aber sehr dicht an der Küste ist, 
so ist derselbe unsicher, sobald der Wind nach SE umsetzt, 
Gezeiten. Die Hafenzeit bei der Insel Goose ist 10* 48=in; die Fluthhöhe 
beträgt bei Springzeit 2,71. Die Fluth setzt nach NW und die Ebbe nach SE, 
mit einer Durchschnitts-Geschwindigkeit von 1 Sm die Stunde. 
Die Insel Badger, die mittelste und grösste Insel der Gruppe, ist flach, 
ungefähr 4 Sm lang, spärlich mit Bäumen bedeckt und an ihrer NO-Spitze 33m 
hoch. Von dem NW-Ende der Insel erstreckt sich ein 3,7m unter Wasser be- 
findliches Riff beinahe 1'/2a Sm weit nach Norden. Auf der Spitze Unicorn, 
der SW-Spitze der Insel, befindet sich ein deutlich erkennbarer Granitblock. 
Ungefähr !/4a Sm östlich der Ostspitze der Insel liegt eine kleinere, 5m 
hohe Insel, welche Little Badger genannt wird, und 1'/4 Sm südöstlich der 
SO-Spitze die 6m hohe Insel Beagle. Von letzterer erstrecken sich mehrere 
Klippen nach Norden zu, und eine blinde Klippe liegt '/4 Sm südlich derselben. 
Ankerplatz. An der Ostseite der Insel Badger ist auf ungefähr 13m 
Wasser, Sandgrund, ein guter Ankerplatz; von demselben ist die Insel Little 
Badger in Linie mit dem Gipfel der Insel Mount Chappell. 
Die Insel Boxen und die Klippe Double. Die Insel Boxen ist 67m 
hoch und 6 Sm in S0z0!/40 von dem Leuchtthurm der Insel Goose entfernt. 
Sie ist von Klippen und Untiefen umgeben, welche sich von ihrer westlichen 
and nördlichen Seite aus bis zu !/4 Sm Entfernung erstrecken. Die Klippe 
Double ist 10m hoch und 1 Sm in NW!AN von der Insel Bozen entfernt. Nord- 
westlich von der Klippe liegt in 3 Kblg Abstand eine bei Niedrigwasser trocken 
fallende Klippe, und beinahe in der Mitte zwischen der Klippe Double und 
der Insel Beagle liegt die 1,8m unter der Meeresfläche befindliche Klippe 
Rochfort, auf welcher bei westlichem Winde und zur Zeit des Niedrigwassers 
Brandung steht. 
\ S. „Australia Directorv“ Vol. I, London, 1876, pag. 367—388.
	        
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