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Zwischen den Felsen an der NW-Seite des Hafen-Eingangs und dem grossen
schrägen Felsen gegenüber dem Haus des Missionärs fand Kapt. Kilgour
keine Veränderungen, welche für die Schifffahrt von Wichtigkeit sein könnten,
mit Ausnahme, dass der zuletzt erwähnte Felsen selbst um 3m gegen früher
gewachsen schien, während wiederum eine Reihe von Korallen-Klippen, welche
in einem Abstande von ungefähr nur 46m die Südseite desselben einfassen, bis
über Hochwasser emporgehoben worden sind, so dass nunmehr der Hafen be-
deutend enger geworden ist und seinen besten Ankerplatz verloren hat. Der
Hafen hat jetzt eine ganz andere Gestalt erhalten, als in den Karten und Segel-
Anleitungen angegeben ist; die bedeutendsten Veränderungen haben an der
Westseite desselben stattgefunden, während die Wassertiefe im Hafen selbst
ungefähr um 1,8m sich verringert hat.
Schiffe, welche durch das Mittefahrwasser einlaufen, sollten nach dem
Rathe des Kapt. Kilgour sehr vorsichtig sein und nicht weiter als bis zur
Missionary-Spitze gehen.
Die zweite Fluthwelle vom 11. Februar hat in dem Hafen von Tanna, wie
oben erwähnt ist, noch weitere Veränderungen desselben verursacht, so dass
eine neue Aufnahme desselben nothwendig erscheint.
3. Vulkanische Ausbrüche und Fluthwelle bei der Westküste von Südamerika
im Januar 1878.
Am 10. Januar 1878, demselben Tage, an welchem der erste vulkanische
Ausbruch auf der Insel Tanna stattfand (s. oben), hat Commander Pagel von
[.Br.M.S. „Penguin“ den Ausbruch cines Vulkans im Messier-Kanal in der Magellan-
Strasse beobachtet, also an der (den Neuen Hebriden) entgegengesetzten, östlichen
Seite des südlichen Stillen Oceans. Dieser Vulkan liegt 0'/4S (mw) von der Süd-
spitze von Middle-Island, Schon Mitte December 1877 hatte die chilenische Kor-
vetto „Magallanes“ in der Nähe des Santa Cruce-Sees unterirdisches Getöse wahr-
genommen. Am 18. Januar hat das V. St. S. „Omaha“, in ungefähr 49° S-Br
und 73° W-Lg, zwischen der Insel Wellington und dem Festlande von Pata-
gonien, gegenüber der Bucht Libdertad, ebenfalls einen heftigen vulkanischen Aus-
bruch auf dem Festlande beobachtet. Diese hier erwähnten Erscheinungen
gehören wahrscheinlich einem und demselben Vulkan an, welchen schon der
argentinische Reisende Moreno im Anfang des Jahres 1877 als den Vulkan
von Chalten, in 49° 8' S-Br und 73° 10‘ W-Lg, erkannt hat, und von welchem
die dortigen Bewohner, die Tehuelchen, aussagen, dass er fast immer Asche
und Rauch auswirft.
Am 27. und 28, Januar 1878 wurde der Hafen von Callao durch eine
Fluthwelle, in Folge eines Erdbebens, arg verwüstet; das Wasser drang bis
100m weit vom Strande in das Land hinein, überschwemmte die Pulver-
magazine, zerstörte den Wellenbrecher und die Mauer rückwärts von diesem
(obwohl aus dem festesten Mauerwerk bestehend), ebenso alle Werften und
Molen längs dem Ufer.
4. Unterseeischer vulkanischer Ausbruch bei Neu-Britannien im Februar 1878.
Gleichzeitig mit dem zweiten unterseeischen vulkanischen Ausbruch bei
den Neuen Hebriden, im Februar 1878, ereignete sich ein solcher bei der Insel
Neu-Britannien; über diesen ist uns von dem Korv.-Kpt. Mensing I, Kommandant
S. M. Kbt. „Albatross“, ein eingehender Bericht des Kapt. Hernsheim von dem
Godeffroy’schen Schiff „Pacific“ eingesandt worden. welchen wir nachstehend
seinem Wortlaute nach mittheilen.
„Am 9. Februar 1878 kam ich mit dem Godeffroy’schen Dampfer
„Pacific“ von Süden in den Kanal, zwischen der Inselgruppe Duke of York und
Neu-Britannien, und fand die ganze nordöstliche Küste von Neu-Britannien in
dicken Rauch gehüllt. Die Fahrt kanalaufwärts konnte nur mit Vorsicht und
unter beständigem Ausweichen fortgesetzt werden, da dicke Schichten von
Bimstein die See, soweit das Auge reichte, bedeckten. Nachdem am Abende
Makada (die Hauptinsel der Duke of York - Gruppe) erreicht war, hörte ich,
dass vor Kurzem auf der die Blanche-Bai (bei Neu-Britannien) bildenden Halb-