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28. April in 4° N-Br und 24° W-Lg der NE-Passat angetroffen wurde, Im
ferneren Verlaufe der Reise wurden 10° N-Br in 29,3° W-Lg am 3. Mai, 20°
N-Br in 35,5° W-Lg am 10. Mai und 30° N-Br in 34° W-Lg am 19, Mai ge-
schnitten. Der Fortgang des Schiffes war im Passatgebiet nur ein sehr lang-
samer, auch nördlich desselben ging es nicht viel besser, und mag wohl der
unrein gewordene Boden des eisernen Schiffes einen Theil der Schuld tragen.
Am 26. Mai kreuzte man 40° N-Br in 32° W-Lg, und am 7. Juni wurde Land
am Eingange des Kanals angesegelt, nach 65tägiger Reise von Accra ab.
(0. Reise der Hawaiischen Bark „Courier“ Kapt. Ahlborn.
Das unter hawailischer Flagge fahrende, jedoch deutschen Rhedern
gehörende Schiff „Courier“ befand sich auf einer Reise von Bremen nach
Honolulu am 21. December 1876 in 44,5° N-Br und 11,8° W-Lg. Es herrschte
an diesem und dem nächstfolgenden Tage sehr stürmischer NW-Wind, welcher erst
in 40° N-Br und 13,5° W-Lg endete. Demnächst fand das Schiff vorherrschend
südwestliche Winde vor, mit denen nur ein langsamer Fortgang nach Süden
erzielt werden konnte. Man erreichte 30° N-Br in 17,4° W-Lg am 4. Januar
1877 und in 25,5° N-Br und 20,5° W-Lg am 10. Januar das Passatgebiet.
Der NE-Passat hatte nur eine geringe Stärke, so dass die zurückgelegten
Distanzen nur klein sein konnten. Am 17, Januar kreuzte man 10° N-Br in
27° W-Lg und am 20. Januar wurde die äquatoriale Grenze des Passates an-
getroffen. Nach einigen Tagen der Mallung und Windstille kam am 22. Januar
in 1,5° N-Br und 26,5° W-Lg der SE-Passat durch, mit welchem am 24, Januar
in 28° W-Lg der Aequator überschritten wurde. Im südlichen Atlantischen
Ocean gelangte der „Courier“ nach 10° S-Br in 31,7° W-Lg am 29. Januar,
nach 20° S-Br in 36,3 W-Lg am 2. Februar und nach 30° S-Br in 42,2° W-Lg
am 8. Februar. Der Passatwind nahm schon in 17,2° S-Br eine nordöstliche
Richtung an und änderte dann in langsamer rechtlaufender Drehung, indem
er, bevor man 30° S-Br erreichte, zweimal den Kreislauf durch alle Striche der
Windrose beschrieb. Am 18. Februar gelangte man nach 40° S-Br in 54,5° W-Lg
und am 27. Februar nach 50° S-Br in 62,8° W-Lg. Die Reise von der Linie
bis hierher hatte 34 Tage gedauert, während welcher Zeit man niemals stürmisches
Wetter antraf, vielmehr wäre fast immer ein etwas stärkerer Wind erwünscht
gewesen.
Am 1. März kam Kap St. John in Sicht, nach dessen Umsegelung ein west-
licher Kurs gesteuert wurde. Auch bei der Umsegelung des Kap Horn wurde
ebenso schönes Wetter angetroffen, wie im südlichen Atlantischen Ocean. Die
Winde veränderten häufig ihre Richtung, so dass fast immer über den einen
oder den andern Bug Länge gewonnen werden konnte, und so wurde denn
auch 50° S-Br im Stillen Ocean, bereits 14 Tage nachdem derselbe Parallel im
Atlantischen Ocean geschnitten wurde, in 84° W-Lg am 13. März erreicht.
Während der ganzen Zeit war kein Sturm beobachtet worden.
Im Stillen Ocean nach Norden segelnd, schnitt man 40° S-Br in 82,7° W-Lg
am 18. März, 30° S-Br in 89,7° W-Lg am 24. März und 20° S-Br in 100,2°W-Lg
am 30. März. Die regelmässigen Westwinde erstreckten sich bis noch etwa
36° S-Br, nördlich davon wurden zunächst umlaufende Winde gefunden. In
31° S-Br und 88,5° W-Lg erreichte man am 24. März die südliche Grenze des
SE-Passates; derselbe wehte mit mässiger Stärke, und mit ihm gelangte das
Schiff am 13. April in 123° W-Lg zur Linie. 31 Tage waren erforderlich ge-
wesen, um von 50° S-Br her diesen Punkt zu erreichen. Unmittelbar nach
dem Passiren des Aequator endete der Passat, und es traten unbeständige
leichte westliche Winde auf, die am 17. April in 1,8° N-Br und 123° W-Lg
wieder durch den NE-Passat verdrängt wurden. Anfangs wehte dieser nur
in geringer Stärke, doch frischte er bald auf und verliess das Schiff nicht
wieder, bis es den Hafen erreichte, Dies geschah am 1. Mai, nachdem am
23. April 10° N-Br und 134,6° W-Lg und am 29. April 20° N-Br in 152° W-Lg
gekreuzt war. Die ganze Reisedauer von 44,5° N-Br in 12° W-Lg betrug
130 Tage.
In der nächsten Zeit wurde das Schiff in der Fahrt zwischen Honolulu
und San Francisco beschäftigt, woselbst schliesslich ein Verkauf des Schiffes