eine, nur kurze Zeit dauernde Unterbrechung ein. Bald herrschte wieder frischer
Wind aus SE, der im Laufe des folgenden Tages wieder nordöstlich lief, um
noch einen Rundlauf um den ganzen Compass zu vollenden. Westliche Winde
von bedeutender Stärke wurden bei diesen Störungen nicht angetroffen, und so
war donn auch der Fortgang nach Westen des, sich später nahe der afrikani-
schen Küste haltenden Schiffes ein ganz befriedigender. Krst als die Länge des
Caps der guten Hoffnung passirt war, hörte der Wind in seinen Drehungen, von
denen während der letzten 10 Tage drei vollendet waren, auf. Es trat beständiger
nordwestlicher Wind ein und hielt das Schiff für einige Zeit fest. Die erste
Versetzung durch den Agulhas-Strom wurde in 34° Süd - Br. und 28° Ost - Lg.
beobachtet; in 36° Süd-Br. und 22° Ost-Lg. lief derselbe nach WSW mit einer
Geschwindigkeit von 81 Seem. im Zeitraume von 48 Stunden.
Im Süd- Atlantischen Ocean erreichte die „Lima“ in 26.1° Süd-Br. und
11.ı° Ost-Lg. am 25, Juli das Gebiet des SE-Passats wieder, steuerte vor die-
sem Winde nordwestlich und erblickte am 2, August die Insel St. Helena; in
der Nähe derselben wurde die Bark 3 Tage durch leichten, veränderlichen Wind
und Windstille aufgehalten. In 15° Süd-Br. frischte der Passat wieder etwas
auf; am 8. August gelangte man in Sicht der Insel Ascension und überschritt
am 13. August in 257° West-Lg. den Acquator. Die Aequatorialströmung ver-
setzte in den Breiten von 3° Süd bis 3° Nord das Schiff etwa 24 Seem. im
Ktmale nach Westen.
In 7.2° Nord-Br. und 343° West-Lg. verlor die Bark den SE- Passat,
und obgleich die Jahreszeit jetzt das Eintreffen des südwestlichen Monsuns
erwarten liess, wurde doch infolge des westlichen Standpunktes des Schiffes
kein solcher angetroffen, vielmehr begann, nachdem für 8 Stunden ganz leichter
Zug aus Osten geherrscht hatte, der NE-Passat zu wehen.
Mit diesem erreichte die „Lima“ 20° Nord-Br. in 53° West-Lg. am
26, August. Nur bis 23.3° Nord-Br. in 573° West-Lg. herrschte regelmässiger
Passat, dann lief der Wind südöstlich, und hatte es den Anschein, als ob in
der zunächst folgenden Zeit, aus SSW aufkommende Gewitter, die auf der
Strecke von hier bis 30° Nord-Br. in 66° West-Lg. täglich angetroffen wurden,
den Passat vollständig gestört hätten. Die Winde wehten stets aus südlicherer
Richtung als SE, liefen oft durch Süd nach SSW, um bald nach SSE zurück-
zukehren, Der Luftdruck zeigte dabei keine auffallenden Veränderungen, selbst
die täglichen Schwankungen des Barometers waren ganz regelmässig bemerkbar.
Auch nördlich von 30° Nord-Br. begleiteten zuerst noch diese sich stets
zwischen SE und SSW haltenden Winde das Schiff, bis in 34° Nord-Br. west-
licher Wind einsetzte. Am 9. September kreuzte die „Lima“ mit nördlichem
Winde den Golfstrom, durch den die Bark an diesem einen Tage eine Ver-
setzung nach Osten von 69 Seem. erfuhr. Am 10. September stand das Schiff
im kalten Küstenstrom, dessen Temperatur um 4.8° C. kälter war, als die Ge-
wässer des Golfstroms. Am 11. September endlich erreichte die „Lima“ den
Hafen von New- York nach einer Reise von 88 Tagen. seitdem die Lombock-
Strasse verlassen wurde.
Nachdem in New-York die Ladung gelöscht und wieder eine solche, aus
Petroleum bestehend, eingenommen war, verliess die „Lima“ am 11. October
die Bucht, um nach dem Heimathshafen zurückzukehren. Im Gegensatze zu
anderen Schiffen, welche in der letzten Hälfte des Septembers Nordamerika
verliessen und auf ihrer Heimreise während der ersten Tage des Octobers
aussergewöhnlich schwere Oststürme antrafen, fand die „Lima“ fast ausschliesslich
die Stürme aus günstiger, also westlicher Richtung. Am 13., 14., 15. und
16. October hatte das Schiff stürmische Winde aus NW bei verhältnissmässig
niedrigem Luftdruck; es scheint, als ob während dieser Tage das mit grosser
Schnelligkeit nach Osten segelnde Schiff sich im südwestlichen Quadranten einer
Depression befand, welche mit der Bark nach Osten vorrückte und dieselbe
nur langsam überholte. Am 17. October schien die „Zima“ in 41° Nord-Br.
und 46° West-Lg. aus dem Bereiche derselben zu gelangen, aber sehr bald
wieder in den SE - Quadranten einer anderen von Westen heranziehenden
Depression zu kommen. Der flauer werdende Wind krimpte zuerst nach Süden,
begleitet von den gewöhnlich dabei eintretenden Erscheinungen, wie rasch ab-
auehmender Luftdruck und regnerisches Wetter. Nachdem es& während einer