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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 6 (1878)

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Vom 1. auf den 2. Oktober hatte die „Seenymphe“ in 31,5° N-Br und 
36,5° W-Lg einen, zwar nur kurze Zeit anhaltenden, aber doch sehr heftigen 
SW-Sturm durchzumachen, durch welchen das Schiff Segel verlor und der 
Klürerbaum brach. In 27° N-Br und 31,5° W-Lg fand die Brigg am 5, Oktober 
die nördliche Grenze des NE-Passats. 20° N-Br kreuzte sie am 8. Oktober in 
28,4° W-Lg und 10° N-Br am 13. Oktober in 24,4° W-Lg. An letzterem 
Orte befand die Brigg sich also auf der Route der von Europa aus nach der 
Linie bestimmten Schiffe, Nachdem in 9,1° N-Br und 24° W-Lg am 14. Oktober 
die äquatoriale Grenze des Passats überschritten war, traf man noch einen 
ziemlich beständigen südwestlichen Monsun, der die Brigg nach 4° N-Br und 
20° W-Lg führte. Hier lief am 18. Oktober der Wind recht Süd, es wurde 
gewendet, worauf, als das Schiff weiter nach SW vorrückte, der Wind raumte, 
und so in den SE-Passat überging. 
Am 21. Oktober erreichte die Brigg in 25,4° W-Lgy den Aequator, 
39 Tage später als dieselbe die Bai von New- York verlassen hatte. Am Mittage 
des 15. Oktbber war die „Seenymphe“ nahe bei dem Hamburger Schiffe 
„Deutschland“, welches nach Rangoon bestimmt war; letzteres hatte gerade an 
dem Tage in einer heftigen Bö mehrere Segel verloren, So lange der west- 
liche Monsun wehte, beobachtete Kapt. Skovmand auch östliche Strömung, 
ebenso traf man in der Nähe des Aequators die gewöhnliche Aecquatorial- 
strömung an. 
Im Südatlantischen Ocean gelangte die „Seenymphe“ nach 10° S-Br in 
28,5° W-Lg am 25. Oktober, nach 20° S-Br in 28,4° W-Lg am 29, Oktober 
nnd nach 30° S-Br in 22° W.Lg am 5. November. Der SE-Passat fand schon 
am 28. Oktober in 18,8° S-Br und 28,4° W-Lg sein Ende; leichter nordöstlicher 
Wind folgte und hielt einige Tage hindurch an. Die späterhin angetroffenen 
Winde waren sehr veränderlich, beständige Westwinde traf man erst an, als 
man südlich von 36° S-Br. kam. Am 13. November, einen Tag vor der 
„Deutschland“, erreichte die Brigg den Meridian von Greenwich in 39° S-Br, 
nach einer Reise von 23 Tagen von der Linie ab. 
Es wurde bis nach 40° S-Br heruntergesteuert, ehe man einen östlichen 
Kurs einschlug; 40° O-Lg wurde am 27. November noch in 40,1° S-Br geschnitten, 
von hier ab begann man wieder nördlicher zu steuern, und zwar in der Weise, 
dass 45° O-Lg am 29, November in 37,7° S-Br und 50° O-Lg am 1. December 
in 34° S-Br. gekreuzt wurde. Am letztgenannten Tage, an dem zugleich ein 
heftiger Weststurm wehte, hatte die „Seenymphe“ schon die Länge des Be- 
stimmungsortes erreicht und der fortan zu verfolgende Kurs war recht Nord, 
‚Jenem Sturme folgte südwestlicher Wind, welcher nachher, ohne Störung durch 
Süd in den SE-Passat überging. In 29° S-Br und 53,5° O-Lg schien dessen 
südliche Grenze zu liegen. In 25° S-Br und 53,8° O-Lg lief der Wind nördlich 
von Ost, aus welcher Richtung er bis in 21° S-Br anhielt, Hier traf man für 
längere Zeit ganz leichten Wind, auf welchen in 19,5° S-Br und 52° O-Lg noch 
einmal wieder frische nordöstliche Brise folgte. Als mit dieser die Brigg fast 
schon ihr Ziel erreicht hatte, trat ganz in der Nähe der Küste Windstille ein, 
so dass es erst am 9. December glückte, nach 88tägiger Reise von New- York, 
den Bestimmunesshafen zu erreichen. 
11. Reise der Bremer Bark „Caroline“, Kapt. E. Block. 
Am 11. Januar 1878 befand sich die auf einer Reise von Bremen nach 
New-York begriffene Bark „Caroline“ in 49,4° N-Br und 9,2° W-Lg. Der 
Kapitän schlug von hier aus die direkte Route nach seinem Bestimmungshafen 
ein, auf welcher er anfänglich von den Windverhältnissen ziemlich begünstigt 
wurde; denn schon am 18. Januar stand die Bark in 48,6° N-Br und 28,3° W-Lg., 
Später traf man es aber schlechter; stürmische Westwinde wurden häufiger 
und machten es sehr schwierig, Länge gut zu machen. Als endlich am letzten 
Tage des Jamnuars die „Caroline“ bis nach 40° W-Lg in 43° N-Br gekommen 
war, traf sie dort auf so anhaltend stürmisches Wetter, wie es wohl nur selten 
vorkommt. Kin schwerer Sturm aus Westen folgte dem anderen, die Länge die 
an einem Tage mit Mühe gewonnen war, ging am nächsten, den man beigedreht 
verbrachte, wieder verloren. Vom 31. Januar bis zum 19. Februar leete die
	        
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