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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 6 (1878)

Graphische Darstellungen der Deviation. 
Von J. Asmus, Hülfsarbeiter im Hydrographischen Bureau. 
I (mit 2 Tafeln). 
Von den verschiedenen Methoden, die Deviation des Kompasses graphisch 
darzustellen, eignen sich einige besonders dazu, die Bedeutung der sogenannten 
Deviationskoefficienten, sowohl getrennt als vereinigt betrachtet, zu veranschau- 
lichen, während andere vorwiegend von praktischer Bedeutung sind und nament- 
lich die Umwandlung der Kurse sehr erleichtern, Die einfachsten dieser Methoden 
sind in der folgenden Zusammenstellung aufgeführt, 
1. Das Diagramm Fig. 1 (auf Tafel I) ist mittelst rechtwinkliger Koordi- 
naten konstruirt, Die Axe der X ist die Kompassrose, als senkrechte gerade 
Linie dargestellt und in 32 gleiche Theile, die Kompassstriche, getheilt, durch 
welche horizontale Linien gehen. Auf diesen werden die Deviationen, auf der 
Gradskala gemessen, von den Kompassstrichen aus, auf welchen sie beobachtet 
wurden, abgetragen, und zwar die ‚östlichen Deviationen nach rechts und die 
westlichen nach links hin. Die so erhaltenen Punkte werden dann durch eino 
Kurve mit einander verbunden, deren Abstand von der senkrechten Linie die 
Deviation für die Kompasskurse darstellt. Dieses Diagramm dient in der Regel 
nur zur Veranschaulichung der Deviation. 
Um vom Kompasskurs auf den magnetischen Kurs überzugehen, ziehe 
man eine horizontale Linie durch den betreffenden Kompassstrich und setze den 
zwischen diesem und der Deviationskurve enthaltenen Theil auf der Senkrechten 
nach unten ab, wenn die Deviation östlich, oder nach oben, wenn sie west- 
lich ist (s. auch Bergen’s Diagramm Fig. 4). 
2. Figur 2 ist das bekannte Napier’sche Diagramm. In diesem ist die 
Kompassrose gleichfalls durch eine senkrechte gerade Linie dargestellt, welche 
in 360 gleiche Theile getheilt ist. Statt der horizontalen Linien sind durch 
jeden Kompassstrich zwei gegen einander geneigte Linien gezogen, welche sich 
gegenseitig und die Senkrechte unter Winkeln von 60° schneiden. Die von 
links nach rechts geneigten sind punktirt, die anderen ausgezogen, Auf ersteren 
wird die beobachtete Deviation, auf der Skala der Senkrechten gemessen, von 
den Kompassstrichen aus abgetragen und zwar, wie bei Diagramm 1, östliche 
Deviation nach rechts, westliche nach links von der Senkrechten. Durch die 
so erhaltenen Punkte wird dann die Deviationskurve gelegt. Bekanntlich muss 
bei Verwandlung des Kompasskurses in magnetischen die östliche Deviation 
stets addirt und die westliche subtrahirt werden, wenn man die Kurswinkel in 
Graden von Nord aus über Ost rechnet. Dieses Verfahren ist aber durch die 
Lage der punktirten Linien angedeutet, denn auf diesen wird die östliche Devia- 
tion abwärts, also in der Richtung, in welcher die Gradzahl auf der Senkrechten 
wächst, aufgetragen, während dies mit der westlichen Deviation aufwärts, also 
in entgegengesetzter Richtung geschieht. Die um 60° gegen einander geneigten 
Linien bilden mit einem Stück der Senkrechten gleichseitige Dreiecke, wodurch 
die Verwandlung der Kompasskurse in magnetische, und umgekehrt der magneti- 
schen in Kompasskurse sehr erleichtert wird 
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