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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 6 (1878)

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Flusses liegenden Platz Bajang, giebt Kapt. W. Vorsatz, Führer der Stettiner 
Bark „FF. H. Drews“, in seinem meteorologischen Journal !) einige Angaben, die 
einer weiteren Verbreitung werth erscheinen. 
Vor der Mündung des Bajang-Flusses befindet sich eine Barre, auf welcher 
jedoch nicht weniger als 7m Wassertiefe gepeilt wurde; der „X. H. Drews“, 
welcher einen Tiefgang von 5,7m hatte, kreuzte, als gerade taube Gezeiten 
herrschten, über dieselbe hinüber, Bei Springfluth erreicht die Gezeitenströmung 
im Flusse selbst eine stündliche Schnelligkeit von 5-—6 Sm. Der Unterschied 
zwischen Hoch- und Niedrigwasser beträgt zu dieser Zeit 3,8 bis 4,4m. Da- 
gegen ist zur Zeit der tauben Gezeiten fast kein Strom bemerkbar. 
Holz ist der Hauptausfuhrartikel des Platzes; Kapt. Vorsatz beschreibt das- 
selbe als recht sehwer, jedoch als nicht so schwer, wie das sogenannte Singapore- 
Holz. Ein Schiff kann ungefähr so viel davon laden, als es in Registertons 
yemessen ist. Der „/. H. Drews“, der 623 Registertons hält, nahm 616 Tons 
Holz zu je 50 Kubikfuss ein; die deutsche Bark „Rosa Boetcher“, 400 Register- 
tons gemessen, lud hier sogar 403 Tons. Die Hölzer, welche grösstentheils 
achtkantig behauen sind und, bei einer Stärke von 14—32 Zoll engl. (35,6 bis 
81,3cm), eine Länge von 24-—110 Fuss (7,3 — 33,5 m) haben, werden laut „custom 
house measurement“ wie vierkantige Hölzer gemessen und, die Ton zu 50 Kubik- 
fuss englisch gerechnet, verladen. 
Stauholz ist in genügender Menge und billig vorhanden; ebenso findet 
man dort gute Arbeitskräfte, zu einem Lohne von 40 Cents täglich. 
Jedes Schiff, welches eine Reise nach diesem Platze unternimmt, um dort 
Holz zu laden, sollte mindestens zwei gute eiserne Winden, starke Ketten- 
schlingen, Hebeschrauben und gute Gienenblöcke mitbringen. Derartige Gegen- 
stände sind in Bajang nicht zu erhalten. 
Der Ballast, welcher in früherer Zeit vom Schiffe aus einfach in den 
Fluss geworfen wurde, muss jetzt laut strenger Verordnung mit Booten ans 
Land geschafft werden. Es ist dies umständlich, doch wurden aus dem 
„F. H. Drews“ 280 Tons Sandballast auf diese Weise in 6 Tagen entlöscht. 
An Erfrischungen und Lebensmitteln können Schiffe in Bajang Orangen, 
Yams, süsse Kartoffeln (letztere werden in kleinen Fahrzeugen von Sarawak her- 
gebracht), Fische, Hühner und Kier erhalten. Alle anderen Ausrüstungsgegen- 
stände fehlen gänzlich; deswegen haben dorthin bestimmte Schiffe sich mit Schiffs- 
proviant, auch für die Rückreise, gut zu versehen, 
Hafenunkosten sind nicht vorhanden; die einzigen bedeutenden Ausgaben 
werden durch Arbeitslohn beim Löschen und Laden verursacht, 
Während des Aufenthaltes des Schiffes auf dem Bajang- Flusse, vom 
4. September bis 16. Oktober 1877, war das Wetter ununterbrochen schön, 
1) S. pag. 266. 
Berichtigungen. 
In Heft V der Annalen, Tabelle I zu S. 188, muss in der Rubrik „Tage 
von 20° S-Br“ das Gradzeichen (°) überall wegfallen. S. 198 Z. 22 v. u. muss 
es heissen Ayautau statt Ayantan. 
Die „Annalen der Hydrographie“ ete. erscheinen in Monatsheften. Der halbjährige Prä- 
numerationspreis beträgt AM 1,50. Einzelne Nummern Kosten A. 0,50. Die „Nachrichten für 
Seefahrer“ als Beiblatt zu den „Annalen der Hydrographie“ ete, erscheinen wöchentlich einmal, 
in dringenden Fällen in Extrablättern; Abonnementspreis AM 1,00 halbjährlich, einzelne Num- 
mern A 0,05 Man abonnirt auf dieselben — getrennt zu obigen Preisen oder zusammen 
für AM 2,50 halbjährlich — ausserhalb bei den Postanstalten und Buchhandlungen (in Kiel bei 
der Universitätsbuchhandlung, Schumacherstrasse 86), in Berlin bei der Expedition, Kochstrasse 69. 
Gedmekt und in Kommission bei E. S. Mittler & Sohn. 
Königliche Hofbuchhandlung. 
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