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Am 15. Februar wurde die Lage der Mitte der Insel Augustino, der
südlichsten der Volcano-Inseln von Lieut. z. S. Frhr. von Maltzahn astrono-
misch zu 24° 10,2‘ N-Br und 141° 36,8‘ O-Lg bestimmt, ') und die Höhe des auf
ihr befindlichen Berges zu 754m.
Am 17. Februar 10* a, m. passirte das Schiff eine scharf ausgeprägte
Stromscheide, durch einen breiten Schaumstreifen markirt, welche in der Rich-
tung von ungefähr ON0O—WSW von Horizont zu Horizont sich erstreckte.
Am 21. Februar ankerte die „Augusta“ auf der Rhede von Yokohama,
42 Tage nach dem Verlassen von Apta.“
Aus den Reiseberichten S. M. Kbt. „Nautilus‘‘, Korv.-Kapt. Valois.”
4. Bemerkungen über den Hafen von Colombo auf Ceylon.®)
_ „Der Hafen von Colombo ist ohne Hilfe von Lootsen event. sogar unter
Segel und während des Mondscheines bei Nacht anzulaufen. Hierdurch hat er
einen Vorzug gegen Point de Galle, für dessen Einsegelung selbst bei Tage die
Hülfe eines Lootsen nothwendig ist. Auch dürfte es,. wegen der zahlreichen
selbst im inneren Hafen von Point de Galle liegenden Klippen, nicht rathsam
sein, bei Nacht, selbst mit einem Lootsen, in diesen Hafen einzulaufen. Ausser-
dem muss sich hier, wegen Mangels an Raum, noch jedes Schiff mit Heckankern
verankern (vgl. „Hydr. Mitth.“, 1874, pag. 229, „Ann. d. Hydr. etc.“, 1875,
pag. 499).
In Colombo wird gegenwärtig eifrig an einer grossen Mole gearbeitet,
welche den Hafen gegen den SW-Monsun abschliesst; bis jetzt ist erst ungefähr
der dritte Theil derselben fertig gestellt, und sie gewährt daher vorläufig
allerdings nur flachgehenden Schiffen Schutz,
Alle Proviant- und Ausrüstungsbedürfnisse sind in Colombo, ebenso wie
in Point de Galle, sehr theuer, daher eignet sich zur Zeit Colombo, wie Point
de Galle, noch nicht für die Ausrüstung der Schiffe mit Proviant und sonstigen
Schiffsbedürfnissen; jedoch dürfte eine Aenderung der Handelsverhältnisse in
dieser Beziehung zu erwarten sein, sobald die noch im Bau begriffenen Hafen-
anlagen zu Colombo beendet sein werden,
Grössere Schiffshändler existiren z. Z. noch nicht zu Colombo, die kleineren
derartigen Geschäfte versorgen die Schiffe nur mit frischem Proviant, welche
indess auch nur in mangelhafter Qualität und zu verhältnissmässig hohen Preisen
geliefert wird.
Wasser wird in guter Beschaffenheit vom Schiffshändler zum Preise von
'/z d. für 1 Gallon an Bord geliefert. Für 1 Pfd. engl. frisches Schweinefleisch
wurde 4'% d., desgleichen für Rindfleisch und für frisches Brod ä Pfd. 5 d. ge-
zahlt. Zahlung ist baar ohne Discont. Für alle Lieferungen nach Schluss der
Hafenthore werden die Auslagen für Zollbeamte besonders in Rechnung gestellt.
Die am Platze befindliche „Fairfield Iron Works Company“ dürfte im
Stande sein, kleine Reparaturen an Maschinen auszuführen, wohingegen die
königliche Faktorei für alle grösseren derartigen Arbeiten Werkstätten und
europäisches Personal auch den Privaten zur Verfügung hält.
Als Zahlungsmittel dient die Rupee.
Die Rechnungen werden, je nachdem der Preis fixirt ist, in englischem
Gelde oder in Rupee’s ausgestellt. Im grossen Verkehr richtet sich der Kurs
des zu zahlenden Werthes nach dem Wechselkurs, welcher je nach der Sicht
zwischen 1 s. 8% d. bis 1 s. 11 d. varlirt. Im kleinen Verkehr rechnet man
10 Rupeoe = 1 Livre Sterling.
Wechsel in Reichsmark würden zu begeben sein, indess, weil auf den
Banken officiell nur in Livre Sterling resp. Rupee’s notirt wird, würde der Kurs
ij) Nach Admiral Krusenstern, welcher im Jahre 1805 mit der „Nadidgjeda“ zwei Tage bei
dieser Insel sich aufhielt, liegt die Insel Augustino in 24° 14‘ N-Br und 141° 20‘ O-Lg (s. Findlay’s
„North Pacific Directory“, 1870, pag. 887), Die oben im Texte gegebene Längenbestimmung kann nach
einer späteren Vergleichung des Chronometerganges in Yokohama als zuverlässig betrachtet werden.
2) S. „Ann. d, Hydr. etc,“, 1876, pag. 499; 1877, pag. 233, 462, 467, 610; 1878, pag, 141
and 144. S. M. Kbt. „Nautilus“ verweilte vom 15. bis 18. Februar 1878 zu Colombo.
3) Vgl. „Ann. d, Hydr. etc“, 1875, pag. 420; Findlay’s „Sailing Directory for the Indian
Ocean“ (1870), pag. 644, (1876) pag. 928; Rosser-Imray: „Indian Ocean ete.“, paz. 423.