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Beaufort’schen Skala sind der Navigirung mit Segelschiffen nicht besonders
förderlich. Es wechselten regelmässig die Land- und Seebrisen, deren Rich-
tung durch die Küsten- und Gebirgsformationen beeinflusst wird. Während
die Landbrise die Tendenz zeigt, im rechten Winkel mit der Küstenrichtung
zu wehen, neigt die Secbrise auf dem westlichen "Theile der Küste mehr
xzen Westen und auf dem östlichen Theile in der Nähe des Golfs von
Panama mehr gegen SE. Harte Nordwinde (papagayos) haben wir — mit Aus-
nahme einer NE-Brise, Stärke 8, Ende Februar vor dem Golf von Nicoya, und
gleich darauf frischen Nordwind, Stärke 6—7 — im Golf von Panama kaum
erfahren.
Die Strömungen wurden unter Land entschieden von Ebbe und Fluth und
von den in See vorherrschenden Winden, welche ihre Einwirkung auf die beiden
grossen, von Norden und Süden hei Central-Amerika um die Herrschaft kämpfen-
den Strömungen ausüben, beeinflusst und sind bisher noch unberechenbar
geblieben. ‘)
Die Regenzeit beganıf in diesem Jahre in Corinto schon in den ersten
Tagen des April und kündigte sich durch vereinzelte Regenschauer an. Zunächst
sammelte sich jeden Abend nach Sonnenuntergang Regengewölk auf den Bergen,
welches gegen Mitternacht, nach See ziehend, sich wieder auflöste; dann traten
mit mehrtägigen Unterbrechungen Gewitterschauer auf, welche den Boden stark
durchweichten und die Führer der Schiffe, welche Holz luden, für die Fahrbar-
keit der Strassen, auf welchen dasselbe herangeschleppt wird, besorgt machte;
später wurden die Gewitter regelmässig und zogen nach Sonnenuntergang mit
Regenböen nach See zu, ohne viel Wind zu entfalten. Mit zunehmender nörd-
licher Deklination schreiten diese Wettererscheinungen nach Westen vorwärts
und wiederholen sich mit grosser Regelmässigkeit jedes Jahr.“
Regenfall in Nicaragua vom 7. September 1850 bis 25. September 1851.
Kapt. z. See von Wickede hat eine Tabelle über die zu der angegebenen Zeit
beobachtete Regenmenge in Nicaragua eingesendet, aus welcher wir zur Charak-
teristik der dortigen Regenverhältnisse nachstehende monatliche Regenmengen
fin mm) entnehmen:
Sept. Okt, Nov. Dee. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept,
1850 1850 1850 1850 1851 1851 1851 1851 1851 1851 1851 1851 1851
178 454 835 82 10 — 7386 11 230 361 575 300 386°
Aus den Reiseberichten S. M, S. „Augusta‘“, Korv.-Kapt.
Hassenpflug.
1. Längenbestimmung von Nukualofa auf Tongatabu.
Während des Aufenthaltes S, M. S. „Augusta“ zu Nukualofa auf Tonga-
tabu im Oktober und November 1877 wurde eine Längenbestimmung dieses
Platzes durch Lieut. z. S. Frhr. von Maltzahn ausgeführt, Der Beobachtungs-
ort war die weisse Mauer vor dem Königshause in 21° 7‘9“ S-Br. Die durch
Chronometervergleichung gefundene Längendifferenz zwischen Apia und Nukualofa
beträgt 3° 27‘ 6,5“. Nimmt man die Länge von Apza an zu 171° 45,5‘ West
(s. „Ann. d. Hydr. ete.“, 1876, pag. 454), so erhält man die Länge von
Nukualofa — 175° 12‘ 36,5 West, Nach den früheren Angaben ist sie aber:
175° 14‘ 45“ (Findlay’s „South Pacific Directory“, 1877, pag. 503 nach
Bestimmung von Cook: 175° 8‘ 7“ (nach Karte Tit. XII, No. 159, korr. bis
1855); 175° 16‘ 0” (dieselbe Karte, 1876 verbessert); 175° 13‘ 0“ (Generalkarte
Tit. XII, No. 157); 175° 13‘ 0“ (Connaissance des Temps).
1) Eine ausführliche Mittheilung der oceanographischen Arbeiten S, M. S, „Elisabeth“ wird
mn den nächsten Heften dieser Annalen erfolgen. A. d. R.
Ann. d. Hydr., 1878. Heft VI (Junül