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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 6 (1878)

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Wie für die Wetterprognosen, so ist auch für die übrigen Theile der 
Wetterberichte der Seewarte eine Präcisirung der darin gebrauchten Ausdrücke 
nothwendig. Einerseits handelt es sich dabei um die im Text der Wetter- 
berichte verwendeten Bezeichnungen für einzelne Erscheinungen der Witterung 
und für den allgemeinen Witterungscharakter; andererseits um die Regeln, 
welche bei der Umsetzung einiger numerischer Werthe in Worte in den Tabellen 
und Karten der Wetterberichte befolgt werden. 
Tägliche Wetterberichte werden von der Seewarte in mehreren ver- 
schiedenen Formen ausgegeben. Die wichtigsten sind: 
1. die autographirten Wetterberichte, welche täglich 2 Tabellen, 2 Karten 
und 3 Uebersichten in Worten, nebst einer Witterungsprognose, bringen und 
die vollständigste Veröffentlichung des täglich der Seewarte von 92 Stationen 
zugehenden Materials an telegraphischen Witterungsnachrichten bilden; 
2, die kürzeren telegraphischen Wetterberichte („Abonnements-Tele- 
gramme“) in den Zeitungen, welche den darauf abonnirten Zeitungsredaktionen 
und Privaten auf telegraphischem Wege (Hamburg und Umgebung ausgenommen) 
zugehen; sie bestehen aus einer Tabelle mit 24 ausgewählten Stationen und einer 
Uebersicht der Witterung in Worten; 
3. die noch kürzeren, für die Bedürfnisse der Seeleute und der Küsten- 
bevölkerung berechneten täglichen „Hafentelegramme“, welche aus einer Tabelle von 
9 resp. 11 Stationen und einem "ext von durchschnittlich 30 Worten bestehen, 
27 Häfen zugehen und in denselben zur öffentlichen Ausstellung gelangen. 
Diese wenigen einleitenden Bemerkungen werden genügen, alle jene, 
welche sich für die Witterungsberichte und Wetterprognoson der Seewarte 
interessiren, in deren Studium und in der richtigen Auffassung der im Nach- 
folgenden näher zu erklärenden Terminologie derselben zu unterstützen. 
I. In den Tabellen und Karten werden einige, der Seewarte als 
Zahlen vorliegende Angaben nach festen Normen zur Veröffentlichung in Worte 
umgesetzt, und zwar: 
1. Im tabellarischen Theil der Zeitungswetterberichte der Seewarte 
a) die Bewölkung: 
0 = wolkenlos, nicht mehr als !ıo des Himmels ist von Wolken bedeckt. 
1 — heiter, etwa !/a des Himmels bedeckt, 
2 = halbbedeckt, etwa !/2 des Himmels bedeckt, 
3 = wolkig, etwa %/4 des Himmels bedeckt, 
4 — bedeckt, nicht mehr als Yıo des Himmels ist blau. 
b) die Windstärke, nach Beaufort’s Skala 0—12 geschätzt, wird 
folgendermaassen in Worte umgesetzt: 
0 = still, olıne Bezeichnung der Windrichtung, 1 == still, mit Bezeichnung 
der Windrichtung,!) 2 = leicht, 3 = schwach, 4= mässig, 5 = frisch, 
6 — stark, 7 == steif, 8 = stürmisch, 9 = Sturm (voller Sturm), 
10 = starker Sturm, 11 = schwerer Sturm, 12 = Orkan, 
c) der Seegang wird in der englischen Skala von 0—9 an der See- 
warte erhalten und folgendermaassen in Worten ausgedrückt: 
0 = See schlicht (ganz glatte See), 1 und2 = See ruhig, 3 — Seegang 
leicht, 4=— Seegang mässig, 5 = ziemlich grobe See, 6 = grobe See, 
7 — Seegang hoch, 8 = Seegang sehr hoch, 9 = gewaltiger Seegang. 
2. In den autographirten Wetterkarten der Soewarte wird der 
Unterschied des Barometerstandes und der Temperatur gegen die gleiche Stunde 
des Vortags oder die algebraische Summe der Aenderungen in den letzten 
24 Stunden in folgender Weise in Worten angegeben: e 
unter mm bezw. 1° C.: „unverändert“, 
1—3mm bezw. Grade C.: „wenig Aenderung“; 
1) Eigentlich „leiser Zug“; der Kürze wegen ist für die telegraphische Uehergabe der obige 
Ausdruck gewählt.
	        
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