Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 6 (1878)

199 
„ Vineta“ verliess am 1. Februar, 2* p.m., Paenta Arenas wieder, ankerte 
8% p.m. in Port Gallant und am 2. Februar Nachmittags in Port Angosto. 
„Ariadne“ verliess am 17, Januar, 2* a. m., Punta Arenas und langte 
7'/a® p. m. bei Port Angosto an. 
„Vineta“ dampfte am 6. Februar von Port Arzgosto nach Isthmus-Bai und 
am 8. von dort nach Mayne Harbour. 
„Ariadne“ hat am 18, Januar von 3* a, m. bis 9% p.m. die Fahrt von 
Port Angosto bis zu dem noch 20 Sm weiter als Mayne Harbour entfernten 
Puerto Bueno zurückgelegt, . 
„Vineta“ befand sich am 9. Februar, 2" p. m., am Eingange zum Golf 
von Trinidad, welche Stelle „Aritadne“ am 20. Januar, 11® a. m., passirte. 
Es ergiebt sich hieraus, dass S. M.S. „Ariadne“, begünstigt durch gutes 
Wetter und vermöge ihrer besseren Dampfkraft, denselben Weg in 5 Tagen 
{6 Stunden zurückgelegt hat, zu welchem S. M.S. „Vineta“, mit fortwährend 
andauernden widrigen Winden mühsam ringend, 19 "Page 21 Stunden brauchte. 
Die Ansicht, welche ich mir über die Zweckmässigkeit der Benutzung 
der Magellan-Strasse und angrenzenden Kanäle gebildet habe, ist die, dass 
jedes Dampfschiff mit Nutzen diesen Weg wählen kann und zwar nicht nur von 
Osten nach Westen, sondern auch von Westen nach Osten.!) Ein von Osten 
kommendes Schiff wird bei gutem Wetter die Kanäle vermeiden und bei Kap 
Pillar die Strasse verlassen, da der freie Seeweg unter solchen Verhältnissen 
jedenfalls vorzuziehen ist. Ein von Westen kommendes Schiff sollte, da bei 
dem vorherrschenden Wetter Kap Pillar schwer anzusteuern sein soll, stets von 
dem Golf von Penas aus in die Kanäle einlaufen. 
In Bezug auf die in der Magellan-Strasse errichteten Seezeichen?) und 
andere zur Orientirung dienende Landobjekte, bemerkt Kapt. von Werner 
Nachstehendes: 
„Die auf Dungeness, Possession Hill, Direction Hill, Spitze Baxa und 
Kap Gregori errichteten Baken sind gut sichtbar, desgleichen die zur Bezeich- 
nung der Bänke ausgelegten Tonnen, welche letzteren sämmtlich in einer Ent- 
fernung von 4 bis 6 Sm deutlich wahrgenommen wurden. 
Die Spitze Delgada, am Eingang zu den First Narrows, ist eine ganz 
niedrige Landspitze, welche als solche erst wahrgenommen wird, wenn man sie 
querab peilt, ist daher als Marke nicht zu empfehlen. 
Zur Ansteuerung des Ankerplatzes bei Punta Arenas (Sandy Point) em- 
pfehlen die Segelanweisungen das Blockhaus mit darauf befindlichem Leucht- 
apparat, sowie das. Kirchhofskreuz als Marken, HErsteres existirt nicht mehr 
und ist an Stelle desselben ein weissgestrichenes Gerüst von Pfählen errichtet 
worden®), auf welchem der Leuchtapparat angebracht ist. Dasselbe markirt 
sich in ausreichender Weise; das Kirchhofskreuz dagegen ist ein einfaches 
weisses Kreuz, welches, da es mitten zwischen hohen Bäumen liegt, sehr schlecht 
ins Auge fällt. Die Tonne, welche die östlichste Spitze der Bank von Sandy 
Point angiebt, ist gross, cylindrisch, roth angestrichen und gut sichtbar. 
Die im Mayne-Kanal liegende rothe cylindrische Tonne wurde bei ruhi- 
yem, klarem Wetter bereits gesehen, ehe die Bradbury- Felsen mit Sicherheit 
ausgemacht worden waren, und wurde auch während des Vorbeidampfens die 
im Molyneux-Sund bei der Fawn-Klippe liegende Tonne auf 3 Sm Entfernung 
erkannt. 
Auf der englischen Admiralitäts-Karte 21 (Tit. XII, No, 101) ist eine 
Vertonung eingezeichnet, welche die Erscheinung des Landes vor dem Ein- 
steuern in das Crooked Reach, von English Reach aus gesehen, darstellen soll. 
Der im Hintergrunde die Ansicht begrenzende Berg ist der Berg Jerome und 
kann nach der hellen Farbe, die ihm auf der Vertonung gegeben worden ist, 
für einen grossen Gletscher gehalten werden, während dies durchaus nicht der 
1) Ueber die Segelanweisung für die Passage von Dampfern durch die Magellan -Strasse s. 
diese Annalen, 1876, pag. 293. A. d. R. 
2) Vgl. „Ann. d. Hydr.“ ete. 1876, pag. 191. 
3) S. No. 92 u. 260 d. diesj. „Nachr. f. Seef.“ 
Ann. d, Hydr, 1878, Heft. V (Mai).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.