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„ Vineta“ verliess am 1. Februar, 2* p.m., Paenta Arenas wieder, ankerte
8% p.m. in Port Gallant und am 2. Februar Nachmittags in Port Angosto.
„Ariadne“ verliess am 17, Januar, 2* a. m., Punta Arenas und langte
7'/a® p. m. bei Port Angosto an.
„Vineta“ dampfte am 6. Februar von Port Arzgosto nach Isthmus-Bai und
am 8. von dort nach Mayne Harbour.
„Ariadne“ hat am 18, Januar von 3* a, m. bis 9% p.m. die Fahrt von
Port Angosto bis zu dem noch 20 Sm weiter als Mayne Harbour entfernten
Puerto Bueno zurückgelegt, .
„Vineta“ befand sich am 9. Februar, 2" p. m., am Eingange zum Golf
von Trinidad, welche Stelle „Aritadne“ am 20. Januar, 11® a. m., passirte.
Es ergiebt sich hieraus, dass S. M.S. „Ariadne“, begünstigt durch gutes
Wetter und vermöge ihrer besseren Dampfkraft, denselben Weg in 5 Tagen
{6 Stunden zurückgelegt hat, zu welchem S. M.S. „Vineta“, mit fortwährend
andauernden widrigen Winden mühsam ringend, 19 "Page 21 Stunden brauchte.
Die Ansicht, welche ich mir über die Zweckmässigkeit der Benutzung
der Magellan-Strasse und angrenzenden Kanäle gebildet habe, ist die, dass
jedes Dampfschiff mit Nutzen diesen Weg wählen kann und zwar nicht nur von
Osten nach Westen, sondern auch von Westen nach Osten.!) Ein von Osten
kommendes Schiff wird bei gutem Wetter die Kanäle vermeiden und bei Kap
Pillar die Strasse verlassen, da der freie Seeweg unter solchen Verhältnissen
jedenfalls vorzuziehen ist. Ein von Westen kommendes Schiff sollte, da bei
dem vorherrschenden Wetter Kap Pillar schwer anzusteuern sein soll, stets von
dem Golf von Penas aus in die Kanäle einlaufen.
In Bezug auf die in der Magellan-Strasse errichteten Seezeichen?) und
andere zur Orientirung dienende Landobjekte, bemerkt Kapt. von Werner
Nachstehendes:
„Die auf Dungeness, Possession Hill, Direction Hill, Spitze Baxa und
Kap Gregori errichteten Baken sind gut sichtbar, desgleichen die zur Bezeich-
nung der Bänke ausgelegten Tonnen, welche letzteren sämmtlich in einer Ent-
fernung von 4 bis 6 Sm deutlich wahrgenommen wurden.
Die Spitze Delgada, am Eingang zu den First Narrows, ist eine ganz
niedrige Landspitze, welche als solche erst wahrgenommen wird, wenn man sie
querab peilt, ist daher als Marke nicht zu empfehlen.
Zur Ansteuerung des Ankerplatzes bei Punta Arenas (Sandy Point) em-
pfehlen die Segelanweisungen das Blockhaus mit darauf befindlichem Leucht-
apparat, sowie das. Kirchhofskreuz als Marken, HErsteres existirt nicht mehr
und ist an Stelle desselben ein weissgestrichenes Gerüst von Pfählen errichtet
worden®), auf welchem der Leuchtapparat angebracht ist. Dasselbe markirt
sich in ausreichender Weise; das Kirchhofskreuz dagegen ist ein einfaches
weisses Kreuz, welches, da es mitten zwischen hohen Bäumen liegt, sehr schlecht
ins Auge fällt. Die Tonne, welche die östlichste Spitze der Bank von Sandy
Point angiebt, ist gross, cylindrisch, roth angestrichen und gut sichtbar.
Die im Mayne-Kanal liegende rothe cylindrische Tonne wurde bei ruhi-
yem, klarem Wetter bereits gesehen, ehe die Bradbury- Felsen mit Sicherheit
ausgemacht worden waren, und wurde auch während des Vorbeidampfens die
im Molyneux-Sund bei der Fawn-Klippe liegende Tonne auf 3 Sm Entfernung
erkannt.
Auf der englischen Admiralitäts-Karte 21 (Tit. XII, No, 101) ist eine
Vertonung eingezeichnet, welche die Erscheinung des Landes vor dem Ein-
steuern in das Crooked Reach, von English Reach aus gesehen, darstellen soll.
Der im Hintergrunde die Ansicht begrenzende Berg ist der Berg Jerome und
kann nach der hellen Farbe, die ihm auf der Vertonung gegeben worden ist,
für einen grossen Gletscher gehalten werden, während dies durchaus nicht der
1) Ueber die Segelanweisung für die Passage von Dampfern durch die Magellan -Strasse s.
diese Annalen, 1876, pag. 293. A. d. R.
2) Vgl. „Ann. d. Hydr.“ ete. 1876, pag. 191.
3) S. No. 92 u. 260 d. diesj. „Nachr. f. Seef.“
Ann. d, Hydr, 1878, Heft. V (Mai).