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20. Januar 1873. In 6° S-Br und 88° O-Lg. Die Passate und Monsune
scheinen in diesem Jahre im Indischen Ocean sich sehr verschoben zu haben,
sonst hätte ich hier schon den Nordwest-Monsun haben müssen,
1. Februar 1873. In 11,3° N-Br und 91,7° O-Lg. Der Monsun ist raumer
als für mich nöthig.
7. Februar 1873. Am Schlusse der Reise. 13 Tage vom Aequator bis
Rangoon ist gewiss eine rasche Reise. Schiffe, welche ich am Aequator ange-
sprochen habe und die östlich der Nicobaren aufgekreuzt sind, so wie ein anderes,
welches bei der Linie zu früh gewendet hatte und sein Nord an 90° O-Lg
machte, hatten alle eine, 14 Tage längere Reise, wie der „Moltke“.“
Zu No. 604. Das Schiff „Deutschland“ hatte nördlich der Linie häufig
Stille mit böigem, unbeständigem Wetter, so dass das Schiff 4 Tage bis 1° N-Br
gebrauchte, wo bald flauer Nordost-Monsun durchkam, der in 5° N-Br in Sicht
der Küste von Sumatra auffrischte, mit welchem das Schiff, wie aus dem nicht
zu Ende geführten Journal hervorzugehen scheint, östlich der Nicobaren herauf-
arbeitete.
Zu No 597. Der „Richard“ lief aus dem Passat mit mässigen Winden
aus NE bis SE in den Nordwest-Monsun ein, der nördlich der Linie abflaute
und in 4° N-Br in steifen Monsun überging.
Zu No. 596. Die „Virginia“ traf bis 1° S-Br mässige Winde aus NE
bis SE, dann Stille, worauf dann leichter Nordwest-Monsun mit anhaltenden
Regenschauern bis 4° N-Br anhielt, dann still und flau bis 5° N-Br. Darauf wehte
Nordost-Monsun, der in 10° N-Br öfter von Stille unterbrochen war, bis 19°
N-Br und 86,5° O-Lg. Von 11° N-Br bis 17° N-Br in 3 Tagen Strom nach
NzE 88 Sm.
Bemerkungen im Journal: „Am 17. Januar 1875 in 6,6° N-Br und 89,3°
O-Lg; passirten durch Seegras ähnlich dem Golfkraut im Atlantischen Ocean.
Am 20. Januar in 9,6° N-Br und 88,1° O-Lg. Diese anhaltende Stille
und flauen Winde sind zu dieser Jahreszeit doch wohl etwas Ungewöhn-
liches.“
Zu No. 595. „C. F. Gabain“. Der Südost-Passat war frisch und sehr östlich,
ging durch NE und N herum in Nordwest-Monsun über, der bis zur Linie steif
mit Böen und Regenwetter anhielt und in 1° N-Br, durch NNW und N herum,
in den Nordost-Monsun überging, der bis 3,5° N-Br noch ziemlich unbeständig,
dann aber recht frisch anhielt und oben in der Bai auf NNE und NNW herumging.
Zu No. 671. Das Schiff „Moltke“ hatte, aus dem Südost-Passat‘ kom-
mend, leichte SW-Winde, die in Nordwest-Monsun übergingen, der bis zur Linie
anhielt. Von 4° S-Br bis zum Aequator viel Regen, dann flaue südliche Winde
bis in den Bereich des Nordost-Monsuns, der anfangs frisch, später mässig bis
Preparis-Insel anhielt.
Zu No. 664. Das Schiff „Deutschland“ hatte von der Passatgrenze bis
7° S-Br lang anhaltende Stillen und flaue umlaufende Winde mit Regen und
Gewittern, dann steifen Nordwest-Monsun, von 3° S-Br an flaue Winde aus S
und SSW, Böen bis 1° N-Br, darauf frischen Nordost-Monsun, von 14° N-Br
Aaue und leichte Winde aus ENE, die später nördlicher gingen, fand bei Pre-
paris-Insel westlichen Strom, 1 Sm pro Stunde, sah zwischen 9°—14° N-Br
viele Baumstämme im Wasser treiben.
Zu No. 122. „Undine“. Ziemlich frische SSE- und SSW-Winde, die
bis 4° S-Br steif und, von starken Regenschauern begleitet, mit Stärke 8—9
wehten, später bis zum Nordwest-Monsun in 2° N-Br bedeutend abflauten. Von
3°—7° N-Br schönes Wetter mit leichten SE- bis E-Winden, die allmählich in
den Nordost-Monsun übergingen, der bis 16° N-Br ziemlich frisch wehte. Bis
Kap Negrais alsdann wurden flane westliche Winde angetroffen,
{m Journal findet sich die Anmerkung, dass das Schiff zu dieser Reise
von der Linie bis Rangoon 26 Tage gebrauchte, während es in den Jahren
1868 und 1869 zu derselben Jahreszeit diese Strecke in 18, resp. 16 Tagen
zurücklegte.
Zu No. 106. Das Schiff „Continental“ hatte nördlich vom Südost-Passat
bis zum Eintritt in den Nordwest-Monsun viel Regenwetter mit heftigen Gewitter-
böen und flauen umlaufenden Winden, Der Nordwest-Monsun war von gutem
Wetter begleitet und wehte ziemlich frisch bis über die Linie herüber, Von
Ann. d. Hydr., 1878, Heft Y (Mai).