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Strasse nach der Basilan-Strasse zu gesegelt. Am 7. Juli wurde letztere
passirt und in die Celebes-See eingesteuert, woselbst SE-Wind, mit schönem
Weiter angetroffen wurde. In der Macassar-Strasse wurde das Schiff 9 Tage
durch Windstille und südliche Winde aufgehalten; am 24, Juli setzte bei
Kap William der SE-Passat ein, welcher bei schönem Wetter recht frisch
wehte. Am 31. Juli wurde Nachmittags Anjer passirt und um 12% Mitternacht
war die Sunda-Strasse bei frischem SE-Passat passirt; letzterer wehte bis
24° 8' S-Br und 55° 32‘ O-Lg zuweilen beinahe stürmisch,
Von der Mindoro-Strasse bis zur Basilan-Strasse wurde wenig Strömung
beobachtet, dagegen wurden von der Basılan-Strasse bis zum Kap Donda in
der Celebes-See starke Strömungen aus verschiedenen Richtungen angetroffen;
im nördlichen Theil der Celebes-See wurde das Schiff 16 bis 20 Sm den Tag
nach Ost und im südlichen Theil derselben 20 bis 30 Sm den Tag nach West
und WSW versetzt. In 3° 35‘ N-Br und 121° 5‘ O-Lg wurde bei ruhigem
Wetter sehr starke Stromkabbelung beobachtet.
In der Macassar-Strasse nördlich von dem Aequator setzte der Strom
20 bis 26 Sm den Tag nach Süd bis SEzS und südlich des Aequators bis
2° S-Br und 119° O-Lg setzte er NEzN 24 bis 30 Sm den Tag.
Bei dem Kap William setzte der Strom nach Süd 12 bis 16 Sm und
von 5° 5‘ S-Br und 115° 31‘ O-Lg bis zur Sunda-Strasse nach West und
NW, 8 bis 12 Sm den Tag. Von der Sunda-Strasse bis 16° 47‘ S-Br und
78° O-Lg nahm der Strom nach West und WNW von 30 bis 10 Sm ab, und
darauf wechselte er zwischen Nord und West 6 bis 10 Sm den Tag bis 23°
S-Br und 60° 51‘ O-Lg. Von hier bis zum Agulhas-Strom in 35° S-Br und
27° 16‘ O-Lg wurden wieder sehr veränderliche Strömungen angetroffen. Innerhalb
des Agulhas-Stromes von 35° S-Br und 27° 16‘ O-Lg bis 35° 9‘. S-Br und
22° 26’O0-Lg war die Richtung des Stromes SWzW, 52 bis 30 Sm den Tag; die
Temperatur des Wassers betrug 21 bis 22° €.
Auf der Agulhas-Bank wurden mit Schleppleinen und Angelhaken mehrere
grosse Fische gefangen, welche Aehnlichkeit mit unserem Lachs haben, dieselben
werden in Kapstadt auch „Cape Salmons“ genannt.
Beim Kap der Guten Hoffnung wurde wenig stürmisches Wetter aber
sehr veränderliche Winde angetroffen, Vom Kap der guten Hoffnung bis nach
Falmouth wurde die gewöhnliche Route eingehalten; es wurde die Insel
St. Helena dicht bei, an ihrer Ostseite, passirt. Der Aequator wurde am
2. Oktober in 22° 34‘ W-Lg geschnitten; der SE-Passat war stets südlicher
als SE und hielt bis zu 10° N-Br und 28° 30‘ W-Lg an; dann traten für
2 Tage flaue umlaufende‘ Winde mit Regenwetter auf, worauf der NE-Passat
einsetzte. Dieser hielt sich zwischen ENE und Ost und war nicht besonders
frisch. Am 6, November 1877 langte das Schiff nach einer Reise von 138 Tagen
in Falmouth an.
Die Dauer der Reise betrug in den verschiedenen Abschnitten:
Von Manila bis Anjer © 00000
Von Anjer bis zum Kap der guten Hoffnung .
Vom Kap der guten Hoffnung bis St. Helena
Von St. Helena bis zum Aequator . .
Vom Aequator bis Flores (Azoren)
Von Flores bis Falmouth
Homburger Schi FF"
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Reise des Barkschiffes „Meteor‘, Kapt. Rud. Dinkelberg, von
Hamburg nach Hongkong und von dort nach New-York.
Mittheilung von Kapt. Dinkelberg.
Die den Herren D. H. Wätjen & Co. in Bremen gehörige Bark „Meteor“
verliess unter meiner Führung die Elbe am 20. Mai 1877. Frische NE-Winde
brachten das Schiff in 3 Tagen durch die Nordsee und den Kanal, dann setzte
züdwestlicher Wind ein, der 11 Tage anhielt, dreimal zu einem Sturme, Wind-
stärke 9, anwuchs und unter heftigem Regen von SSW und Süd nach WNW
Aun, d. Hydr., 1978, Heft IV (April).