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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 6 (1878)

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Miethe beträgt 2d für die t. Obgleich kleine Damp fkrähne zum Löschen der 
Ladung vorhanden sind, so wird doch noch grösstentheils mit den an Bord be- 
findlichen Takeln gelöscht und geladen. 
Die Einfuhrartikel sind: Salz, Kohlen, Bauholz und Dielen, Weizen, Mehl 
und Korinthen. Die Ausfuhr besteht aus Wolle, Wein, getrockneten Fischen 
und Rosinen, welche jedoch grösstentheils durch Dampfer verschifft werden. Jedes 
Schmuggeln wird streng bestraft, obgleich die Schiffe nicht viel durchgesucht 
werden und auch nichts versiegelt wird. An der Dockpforte ist eine Zollwache, 
und ein Zollbeamter notirt die gelöschten Güter. Ohne Erlaubniss der Zoll- 
behörde darf auch nichts von einem Schiff auf das andere gebracht werden. 
Die Geldwährung ist dieselbe wie in England, der Wechselkurs beträgt 1%. 
Desertionen kommen fast nie vor, und in Folge der strengen Polizeiwache sind 
auch Diebstähle selten. 
Hafeneinrichtungen. Schleppdampfer sind nicht. vorhanden, jedoch 
übernehmen die beiden kleinen, nach der Insel Robben fahrenden Passagier- 
dampfer im Nothfall, ein Schiff zu schleppen. Ein Trockendock ist im Bau und 
ein Patentschlipp ist für Schiffe jeder Grösse am Ende des Docks vorhanden, 
dagegen fehlt ein Strand zum Banken, sowie Anstalten für Schiffbau und 
Reparaturen; selbst Arbeitskräfte und Materialien sind nur spärlich vorhanden. 
Ballast wird von der Dockgesellschaft geliefert und kostet 3 sh. für 
die t frei ins Schiffz derselbe besteht aus Erde und Feldsteinen. Nur aus 
Steinen bestehender Ballast kostet 7 sh. die t. Dieselbe Gesellschaft liefert 
auch Wasser, für 3 sh. die t, zu welchem Zwecke in dem Dock Rohrleitungen 
sich befinden. 
Kosten. Der Lohn für Zimmerleute beträgt 10 sh., für einen Taucher 
2 Z den Tag und wenn man das Schlipp benutzt, so ist für die ersten 10 Tage 
7 sh. 6 d. für die t zu zahlen. 
Klima. Das Klima ist ein gesundes. Die einkommenden Schiffe müssen 
einen Gesundheitspass haben. 
3. Reise von Kapstadt nach Port Louis (Mauritius). ; 
Am 24, November 1876 verliess das Schiff den Hafen von Kapstadt, 
nach Mauritius segelnd. Der Wind war Nord und NW, flau; ausserhalb der 
Insel Robben wurde es gegen Abend still und erst um 1* a. m, kam leichte 
Brise aus NNE durch, welche mit Tagesanbruch lobhafter und später frisch 
wurde. Da dieser Wind den Tag über anhielt, so erreichte das Schiff schnell 
38° S-Br, wo der Wind grösstentheils lebhaft und frisch, nördlich von West 
wehte, so dass auch 60° O-Lg rasch erreicht wurde. Am 4, December in 37° S-Br 
und 49° 39‘ O-Lg standen Abends bei sternklarem Himmel im Westen und 
Norden einige Wolken am Horizont, in denen es wetterleuchtete. Der Wind 
war NE, erst flaun, später lebhaft. Der Himmel wurde trübe, und der Wind 
nahm zu, so dass ausser den unteren Marssegeln nur noch die Fock und das 
Vorstengestagsegel geführt werden konnte. Um 10* a, m. änderte der Wind 
nach NW, und die Luft klarto etwas auf. Da 0zS gesteuert werden konnte, 
so wurde noch das Grossstengestagsegel beigesetzt. Gegen Mittag nahm der 
Wind zu einem schweren orkanartigen Sturm, mit hoher wilder Soe, zu, so dass 
nicht mehr Segel geführt werden konnten, und später sogar über St B-Bug bei- 
gedreht werden musste, Der Sturm hielt bis zum nächsten Vormittag, bei leicht 
bewölkter, aber sehr unsichtiger Luft, an, holte am 6. December im Laufe des 
Tages nach WSW, wurde schwächer und ging dann nach Süd um. Hierauf 
hatte das Schiff bis 29° S-Br und 63° 37’ O-Lg, wo der Passat einsetzte, 
nördliche Brise, bei sehr trüber Luft. Am 19, December wurde Port Louis 
nach einer Reise von 25 Tagen erreicht. 
4. Port Louis auf Mauritius. !) 
Ansegelung. Die Insel Mauritius wurde auf 30 Sm Abstand gesichtet, 
die Farbe des Wassers ist um die ganze Insel bis dicht an die Küste hellblau, 
Strom wurde fast gar keiner beobachtet. Der Ankerplatz ansserhalh des Hafens 
ist auf 24 bis 29m Wasser in der Nähe des Feuerschiffes. Der Grund besteht 
y Vgl, „Ann. d, Hydr. ete,“, 1876, pag. 346.
	        
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