147
verschwanden, und der bis dahin klare Morizont diesig wurde, wobei sich über
demselben, namentlich im Westen, schwere Wetterbäuke lagerten. Dabei schienen,
während unten der Wind langsam, aber stetig, immer mehr südöstlich wurde,
nach dem Wolkenzuge zu urtheilen, in den oberen Luftschichten ein nördlicher
und ein südlicher Luftstrom mit einander zu kämpfen; zeitweise fielen leichte
Regenschauer hernieder, ohne dass nennenswerthe Schwankungen im Luftdruck
und in der Temperatur. eintraten,
Vom 11. Januar ab wehte der Wind aus SE, nahm an Stärke zu bis 7
(Jan. 12), wobei eine unverhältnissmässig hohe, kurze Sce entstand. Mit dem
SE-Wind zeigte sich zugleich noch ein starker Nordstrom, zwischen 20—33 Sm
den Tag setzend (s. Tabelle).“
Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen Seewarte
im Monat Februar 1878.
Von Kauffahrtei-Schiffen.
Name
No.| des Schiffes.
„Seenymphe“
„Constantia“
„Carl Georg“
„Simon“
„Friedrich“
>
5 | „Wandrahm“
7 | „Helene“
Kapitain.
7. Schierloh
A, Kühlken
3, F, Stöver
A. Bendrat
J. Ulderup
C. Hufenhäuser
J. Heerma
Rheder.
Jonrad Paulsen
I. H. Meier & Co.
a. A, Albrecht
Th. Bischoff & Co.
G. F. T. Raben
3. C. Godeffroy & Sohn
JS. G. Ihnen
Heimaths-
hafen.
Klsfleth
3remen
Iremen
Danzig
Apenrade
Hamburg
Hamburg
Reise.
Bremen, Portorico, Hamburg
Bremen, New-Orleans, Bremen
London, Charleston, Bremen
Danzig, Havre, Onega, Elbe, Liverpool
Cardiff, Hongkong, Taiwan-foo,
Boston, Penang
Capstadt, Sydney, Apia, Hamburg
Hamburg, Huelva, Hamburg
Dauer der
Beobachtung.
Mon. 8Tg
»” 14 »
5m 22 n
4 ” 9 »
10, 26,
|?» 3
N. Yon Schiffen der Kaiserlichen Marine.
Name des Schiffes.
S. M. S. „Kaiser“
S. M. S, „Friedrich Karl“
S. M. S. „Deutschland“
S, M, S. „Falke“
Kommandant.
Kapt. z. See Frhr. v. d. Goltz
Kapt. z. See Kinderling
Kapt. z. See Przewisinski
Kapt. zı See Mac Lean
Korv.-Kapt. Georgi
Reise.
Mittelländisches Meer, England
Ostsee, Wilhelmshaven, Mittelländ.
Meer, Wilhelmshaven
Wilhelmshaven, Mittelländisches
Meer, Wilhelmshaven
Wilhelmshaven, Mittelländisches
Meer, Wilhelmshaven
Dauer der Beobachtung.
1877 vom 23, Mai bis
24. Oktober
1874 vom 24. Mai bis 30.
Sept, 74; 1876 vom 1. Mai
bis 27. August 77
1876 vom 1. Mai bis 21,
Sept.; 1877 vom 20. Aug.
bis 25. Oktober
{877 vom 12. Mai bis 26.
Oktober
1. Reise der Elsflether Brigg „Seenymphe“, Kapt. D. Schierloh.
Die „Seenymphe“, Kapt. D. Schierloh, verliess am 26. September 1877
die Wesermündung, um eine Reise nach dem auf der Insel Portorico gelegenen
Hafen Aguadilla anzutreten. Nachdem 7 Tage gebraucht waren, um die Nord-
see und den Kanal zu durchsegeln, finden wir das Schiff am 5. Oktober in
47,6° N-Br und 10,2° W-Lg, eben frei von den Gründen. Die Weiterreise von
hier wurde durch frische Winde aus östlicher Richtung, welche aus SE ein-
setzten und sich allmählich durch Ost nach NE drehten, begünstigt. Am
12. Oktober hatte mit ihrer Hülfe die „Seenymphe“ 33° N-Br in 22° W-Lg er-
reicht, als dort eine kurze Unterbrechung der Reise durch westliche Winde
eintrat; indessen dauerte dieselbe nur 2 Tage, in welcher Zeit man den Parallel
von 30° N-Br in 21,8° W-Lg erreichte. Hier wurde zur selben Zeit der Passat
vorgefunden. Kapt. Schierloh steuerte zunächst noch sehr südlich, um in den
vollen Bereich desselben zu gelangen, und liess erst. westlicher weghalten, als