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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 6 (1878)

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aufmerksam ausguckte, kam nichts in Sicht. Erst bei Tagesanbruch sahen wir 
in SzW!4AW die dunklen Umrisse der Insel Jebel Zukur, welche bereits ca, 
12—14 Sm passirt war. 
Die Passage zwischen den Abu-Aül-Inseln und Ras Zebid ist nur 13 Sm 
breit; doch wurde trotz der scheinbaren Klarheit der Luft, weder die Küste 
noch die 580m hohe Insel Jebel Zukur gesehen. Um mit einem günstigen 
Winde, der hier meistens stürmisch weht, unbeanstandet passiren zu können, 
halte ich ein Leuchtfeuer erster Ordnung bei Ras Muteinah, mit ungefähr 
20—925 Sm Sichtweite, oder zwei Feuer geringerer Güte bei Abu-Ail und 
Round Island mit 15 Sm Sichtweite für dringend wünschenswerth. Auf der 
kleinen niedrigen Insel Mushejerah, östlich von Great Hanish, strandete 1861 
der Dampfer „Alma“, 
Die Zebayir-Inseln, sowie auch Jebel Teir kamen trotz scheinbar klaren 
Horizonts sehr spät in Sicht. Jebel Teir wurde um 9" p. m. passirt; von dieser 
ebenfalls hohen Insel, welche auf ungefähr 3 Sm Abstand passirt wurde, war nur 
der Küstensaum sichtbar. Die Kuppe war in Dunst gehüllt, obgleich die Sterne 
ınit dem Lichte eines nördlichen Winterhimmels funkelten. 
Es erscheint mir daher gerathen, davor zu warnen, sich besonders bei 
Nacht zu sehr auf die Sichtigkeit im Rothen Meere zu verlassen.“ 
5.‘ Vergebliche Nachforschung nach der Kin-Shan-Bank im Rothen Meere.!) 
„Am Mittage des 9. März 1878 befand sich 8. M. Kbt. dus“ 
observirtem Besteck in 19° 17,2‘ N-Br und 38° 58‘ W-Lg ER in 
seinen Kurs nach der Kin-Shan-Bank zu, um diese näher zu untersuchen. Am 
10. März 7° a. m. war das Schiff in die Nähe der Bank gekommen; es wurde 
anausgesetzt gelothet, ohne dass auch nur einmal mit 220m Lothleine Grund 
yzefunden wurde. Wenn auch der Kurs über die Bank hin genommen war, so 
ergab sich aus den vorher und nachher gemachten Observationen, dass "das 
Schiff etwas durch den Strom versetzt worden und ungefähr 4 Sm westlich von 
der Bank passirt war.“ 
Aus den Reiseberichten S. M. Kbt. „Albatross“, 
Korv.-Kapt. Mensing I. 
Meteorologische und oceanographische Beobachtungen im Rothen Meer, 
im Januar 1878. 
S. M. Kbt. „Albatross“ hatte am 23. December 1877 die Rhede von 
Smyrna verlassen, um sich auf seine Station nach Ost-Asien zu begeben. Am 
27. December langte der „Albatross“ zu Port Said an, setzte am 2. Januar 1878 
seine Reise von Suez aus durch das Rothe Meer fort und traf am 18. Januar 
in Aden ein. Die an Bord des „Albatross“ während der Fahrt von Suwez bis 
Aden angestellten meteorologischen uhd oceanographischen Beobachtungen sind 
in umstehender Tabelle (s. pag. 146) zusammengestellt. 
Korv.-Kapt. Mensing I. macht in seinem Bericht noch folgende, für die 
Witterungskunde des Rothen Meeres ?) nicht uninteressante Bemerkungen: 
„S. M. Kbt. „Albatross“ hatte sich am 9. Januar der für diese Jahres- 
zeit südlichsten Grenze der nördlichen Winde so weit genähert, dass stündlich 
das Aussetzen derselben erwartet werden konnte; auch stellten sich in der That 
zu dieser Zeit alle Anzeichen einer sich vorbereitenden Wind- und Wetter- 
Aenderung ein. Die bis dahin trockene und kühlere Luft wurde wärmer und 
feuchter; die abflauenden nördlichen Winde wurden östlicher, während die den 
Passatwolken ganz ähnlichen, leichten, frisch mit dem Winde ziehenden cumuli 
i) Vergl. „Nachr, f. Seef.“, 1877, No. 597. Nach einer Mittheilung des Führers des Dampfers 
Kin Shan, Kapt. J. P. Hitch, hat dieser i, J, 1877 im Rothen Meere in 21° 10‘ N-Br und 
38° 9‘ O-Lg eine, aus vier getrennten Theilen bestehende Bank entdeckt, welche in der Richtung 
Nord—Süd 11/4 Sm lang und 30m breit war, (S. „Hydrographic Notice“ No 41, Washington, 1877.) 
2) Vgl. über diese „Hydr, Mitth,“, 1873, pag. 124, 1874, pag. 177.
	        
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