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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 6 (1878)

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3. Route von Ceylon nach Aden im Februar 1878. 
Am 10. Februar 1878 setzte S. M. Kbt. „Nautilus“ von Singapore aus 
die Heimreise fort, langte am 15. Februar zu Colombo auf Ceylon an und 
zsegelte alsdann am 18, Februar nach Aden, wo das Schiff am 3. März eintraf. 
Korv.-Kapt. Valois berichtet über die, nach seinen Erfahrungen vortheilhafteste 
Route von Ceylon bis Aden im Monat Februar Nachstehendes, 
„Bei Reisen zu dieser Jahreszeit (Februar) zwischen Ceylon und Aden 
erscheint es mir rathsam, möglichst bald eine Breite von ungefähr 12°—13° N 
zu erreichen, selbst wenn man dadurch zunächst etwas die direkte Distance 
vergrössern sollte, — also anstatt Minikoi, Suahelipar anzulaufen und nordwest- 
lich auf die angegebene Breite heraufzugehen. Zwischen 60° und 75° O-Lg 
und 5° und 12° N-Br scheint sowohl der SW-, wie auch der NE-Monsun nicht 
in seiner ganzen Stärke zu wehen, welche Erfahrung ich auch schon beim 
SW-Monsun mit S, M, Kbt. „Nautilus“ auf der Ausreise gemacht habe. 
Am 25. Februar Nachmittag, nachdem 12° 40‘ N-Br erreicht war, setzte 
nördlicher Wind ein, der langsam auffrischte. In den mir bekannten Segel- 
direktionen !) ist dieses Umstandes indessen nur für die Zeit des SW-Monsuns 
erwähnt, während ich es für höchst wahrscheinlich halte, dass dieses gewisser- 
maassen neutrale Gebiet auch für den NE-Monsun existirt. 
Es dürfte von Interesse sein, zu erfahren, ob die von 8. M. Kbt. „Nautilus“ 
hierüber gemachten Erfahrungen nur zufälliger Natur waren, oder ob auf diese 
Erscheinungen im Februar auf dieser Route mit einiger Wahrscheinlichkeit ge- 
rechnet werden kann. Sollte sich das Letztere bestätigen, so dürfte es rathsam 
erscheinen, dass die Schiffe (es ist hier von Dampfern die Rede) bei der Aus- 
reise voll beim Winde steuernd dieses Gebiet der leichten Winde aufsuchen und 
dann event. die Maschine in Thätigkeit seizen. Bei der Heimreise dürfte diese 
Gegend bald zu verlassen und ein nördlicher Kurs einzuschlagen sein, um frische 
nördliche und nordöstliche Winde zu treffen.“ 
4. Beleuchtung des südlichen Theiles des Rothen Meeres. 
In dem Berichte über die Reise S, M. Kbt. „Nautilus“ von Aden über 
Suez nach Port Said (1878, März 6-—16) bemerkt Korv.-Kapt. Valois über die 
für die sicherere Navigation im südlichen Theile des Rothen Meeres als 
wünschenswerth erscheinende bessere Beleuchtung desselben Folgendes: 
„Der nördliche Theil des Rothen Meeres ist durch die Feuer von Swuez, 
Zafarana, Ras Gharib, Aschrafi und Daedalus genügend beleuchtet, Nur der 
südliche Theil bedarf dringend noch eines, besser jedoch zweier Leuchtfeuer. 
Es ist dieses der Theil zwischen den östlich von Jebel Zukur gelegenen Abu- 
Ail-Inseln und der Rhede von Mokha. Gerade in diesem Theil des Rothen 
Meeres herrscht beinahe ununterbrochen entweder stürmischer Süd- oder Nordwind. 
Trotz der häufig hervorgehobenen Klarheit der Luft hat „Nautilus“ doch 
beide Male, als er hier scgelte, August 1876 und März 1878, ungünstige Umstände 
vorgefunden. Im August 1876 wollte ich gegen Abend zwischen den Abu-Ail- 
Inseln und der Küste hindurch passiren, es wehte leichter nördlicher Wind und 
befand ich mich unter Dampf. Die Abw-Ail-Inseln waren in Sicht, als eine 
von NE kommonde schwere Gewitterböe (welche sofort jede Aussicht benahm) 
mich veranlasste, während der Nacht westlich von Jebel Zukur beizudrehen. 
Wäre etwa bei Ras Muteinah oder auf der flachen Insel Mushejerah ein Leucht- 
feuer gewesen, so hätte ich nicht beigedreht. 
Beim Passiren anfangs März dieses Jahres wehte stürmischer Südwind; 
„Nautilus“ war unter Segel und lief 9 Sm. Der Horizont schien völlig klar 
und setzte sich deutlich gegen den Himmel ab, weshalb ich nicht Abstand 
nahm, vor dem Winde weiter zu laufen. Es war Neumond. . Beim Ansetzen 
des Kurses hatte ich die Möglichkeit der Voraus: und Zurückversetzung in 
Betracht gezogen, nebenbei aber auch die Erwartung gehegt, das Land, 
wenigstens die 580 m hohe Insel Jebel Zukur in Sicht zu bekommen. Trotzdem 
ich die ganze Nacht an Deck war und ebenso wie der wachthabende Offizier 
) S. Findlay’s „Indian Directory“, 1876, pasg. 35,
	        
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