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charakterisirt, während die Süsswasserzuflüsse der jährlichen Periode der Luft-
temperatur folgen.“ (a. a. O. pag. 284.)
Die Vertheilung der Temperatur des Nordseewassers an der Oberfläche
und unterhalb derselben für die einzelnen Jahreszeiten und das Jahr selbst
ergiebt sich aus nachstehender Tabelle der Jahreszeitenmittel und der Maxima
und Minima der Temperatur des Oberflächen- und Tiefenwassers nach den
Beobachtungen an den 7 Nordseestationen.
Mittlere Temperatur C°.
Stationen
List auf Sylt
Fahrtrapptiefe .
7.
Schmaltiefe . .
Helgoland .
Feuerschiff „Weser“ .
Wilhelmshaven . . ..
(Feuerschiff „Aussen-Jade“)
Borkum . . .,“s
Tiefe
ÖOberfl.
12.8m
ÖOberfl.
11m
Oberfl.
37m
Oberfl.
8.6m
Oberfl.
21,9m
Oberfl, |
14,6 m
Oberfl.
21.9m
|
‚Winter Frühling |Sommer | Herbst! Jahr
1,8
0,7
6,7
6,2
17,3
17,6
17,8 | 8,1
18.4 8,9
10,3
9.9
9,0
8.6
1,8 | 7,6
20 | 7,6
8,9
9.1
1,8 | 7,1
2.1 7,3
17,3 | 95
177 107
8,9
94
5,4 |
4,9
3,5 |
3,4
3,5 | 6,3
3,7 6,6
3,9 |
48
6,1
5.9
15,5
15.2
13,3
13,3
9,9
98
15,4
15.2
13,2
10,3
9,6
9.2
16,3
16,2
12,1
12.2
9,5
9.7
16,8
166
12,5
12,7
9,9
10.2
Max. |
Min.
Unter-
schied
C°,
co. | c°.
23,1
992.3
—2,3
—929
25,4
245
22,2
205
—1,4 |
—1,6
23,6
24.1
21,0 di
220 | 05
22,4
21.5
19,2
196 |
ei 18,4
1.0! 186
20,2 |
18.9
13| 18,9
13 | 176
—18| 21,5
00| 200
19,7
920,0
]
20,4
920.2
—0,8 | 21,2
—08 | 210
Nach den in dieser Tabelle enthaltenen Angaben bilden die drei ersten
Stationen einen Gegensatz gegen die übrigen, indem an jenen der Herbst und
Winter kälter, der Frühling und besonders der Sommer wärmer ist, als an den
anderen, westlicher gelegenen Stationen; auch gehen die Extreme der Temperatur
an den ersteren weiter auseinander, als an den letzteren. Diese Unterschiede
können, nach der Ansicht von Prof. Karsten, weder der Verschiedenheit der
geographischen Breite, noch der Tiefe des Wassers an den Beobachtungsorten
zugeschrieben werden, sind vielmehr aus der Mischung des Wassers durch
Strömungen ungleicher Temperatur zu erklären,
Der Teifun am 11. Oktober 1877 in den japanischen Gewässern,
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte,)
Das in dem Artikel: „Aus den Reiseberichten S. M. S. „Elisabeth“,
Kapt. z. See v. Wickede“ (s. diese „Annalen etc.“, 1878, pag. 79), zur Untersuchung
dieses Teifuns enthaltene Material kann aus einigen der Seewarte zugegangenen
meteorologischen Schiffsjournalen vermehrt werden. Besonders wichtig erschei-
nen die an Bord der Hamburger Bark „Hans“, Kant. Le Moult, angestellten
zuverlässigen Beobachtungen‘), weil sie wegen der günstigen Position des
Schiffes in der Olga-Bai (43° 44‘ N-Br und 135° 18‘ O-Lg) in willkommener
Weise die an der gegenüberliegenden Küste auf dem V. St. D. „Monocacy“
zu Hakodadi angestellten Beobachtungen ergänzen.
Kapt. Le Moult giebt über den Teifun folgenden Bericht.
„Nachdem an den drei Tagen vor dem 11. Oktober 1877 das Barometer
in der Olga-Bai einen ungewöhnlich hohen Stand gehabt hatte, begann es am
1) Die Korrektion des in Anwendung gebrachten Barometers war vor der Abreise aus
Hamburg, wie bei allen für die Seewarte Journal führenden Schiffen, genau festgestellt worden.