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Wassers sind dieselben nur in wenigen Fällen zu erkennen. Der Grund auf
diesen Bänken besteht meistens aus sehr weichem Schlamm, untermischt mit
Resten todter Schalthiere.
Die Winde in der Owari-Bai. Nordwinde können einen ziemlichen See-
gang hervorrufen. West- und Nordwest-Winde wehten während des Aufent-
haltes S. M. S. „Elisabeth“ mit abwechselnder Stärke, 2 bis 8, bei hohem
Barometerstande und klarem Wetter. Gegen Südwinde bietet die an der Ein-
fahrt liegende Insel nicht genügenden Schutz, und soll sich ein sehr hoher
Seegang entwickeln können.
Ankerplätze. Man kann überall in der Bai_ankern, nur thut man gut,
auf die herrschende Windrichtung Rücksicht zu nehmen, da die Bai gross
genug ist, um bei starken Winden einen unbequemen Seegang hervorzurufen.
Schiffe, welche vor einem Südsturm Schutz suchen, thun wohl daran,
nicht zu weit hinter Kap /rako Saki zu ankern, da die Westseite der Bai
hinter Momotori-Sima noch nicht ausgelothet ist; weiter hinein bei Hatsıkido er-
strecken sich die 6 und 8m-Bänke mehrere Seemeilen vom Ufer.
Das Feuer von Toba ist gut unterhalten und auf 15 Sm weit sichtbar;
dasselbe steht aber auf einer wenig geeigneten Stelle und würde viel zweck-
entsprechender auf Kami angebracht sein. In seiner jetzigen Lage verleitet es
die Schiffe, die Durchfahrt westlich von Kami-Sima zu wählen, welche nach dem
Berichte der englischen Korvette „Arolic“ nicht klar sein soll.
Zusätze zu der Beschreibung der Lacepede-Inseln.‘
(Mit einer Skizze).
Durch Herrn H. Rode in Hamburg sind uns einige Ergänzungen zu der
früher in diesen Annalen (1877, pag. 586—589) mitgetheilten Beschreibung der
Lacepöde-Inseln eingesendet worden, welche wir unten im Auszuge wiedergeben.
Sie beruhen auf den Journalauszügen von 6 Schiffen, welche die Lacepäde-Inseln
in der Zeit von März bis August 1877 besucht haben, nämlich der Schiffe
„Harwich“ (brit.), Kapt. Dudfield, „Ousuri“ (brit.), Kapt. Henry, „Hövding“
(norw.), Kapt. Mikkelsen, „Magne“ (norw.), Kapt.Cristensen, „H. Printzenberg“
(deutsch), Kapt. Schönemann, und „Galant“, Kapt. v. Appen.
Die nach der uns gleichzeitig von Herrn H. Rode übermittelten Karte
der Lacepede- Inseln angefertigte Skizze derselben ist allerdings nur noch un-
vollkommen zu nennen und noch sehr verbesserungsbedürftig; da aber bisher
aoch keine Karte dieser jetzt immer häufiger besuchten Inseln veröffentlicht
worden ist, dürfte diese Skizze von einigem Interesse sein und zur Orientirung
yenügen, bis eine sachgemässe Aufnahme der Inseln und Rhede erfolgt ‚sein
wird. Die gestrichelte Linie in West- und Mittel-Eiland zeigt an, dass hier ein
möglicher Irrthum in der Grösse der Inseln vorliegt.
Kapt. Henry, Führer des britischen Schiffes „Ousuri“, welcher die Grund-
züge zu jener Skizze lieferte, meint, dass die grösste Ausdehnung von Mittel-
Eiland in der Richtung 0S0O—WNW liegt, etwas weniger als 2 Sm lang.*)
Zu dem Durchwandern der Insel braucht man ungefähr 3/4 Stunden, wobei man
nicht auf geebnetem Boden gehen kann, sondern durch Gras und um Schaaren
von Vögeln und um Steine herum seinen Weg suchen muss.
Das Steingebäude auf Mittel-Eiland (s. a. a. 0. pag, =» steht ca. 15m
von der Hochwassermarke entfernt; die Passage zwischen West- und Miüttel-
Eiland wird bei Hochwasser nicht mehr, als 50—60m, bei Niedrigwasser un-
gefähr 20m breit geschätzt; bei Springzeit fällt sie zuweilen trocken.
Der beste Ankerplatz soll sein: das Steingebäude SzO peilend und die
Passage offen gehalten. Der Ankergrund ist steinig, mit Sand, ungleich und
voll Klippen, die Wassertiefen zeigen Unterschiede von ca. 1m, In einiger
) Vgl. „Ann. d. Hydr. etc.“ 1877, pag. 586—589. .
7 Kapt. Dudfield, Führer der englischen Bark „Harwich“, giebt die Länge zu ca. 21/2 Sm
an (s, „Ann, d. Hydr. ete.“, 1877, pag. 580.