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Full text: 6, 1878

dem unteren Vor- und Grossmarssegel, Das Barometer zeigte 746,75 mm. Um 
St a. m. wurde das Schiff mit dem Vorderende von Land ab gelegt, wobei das 
untere Vormarssegel wegflog. Um 6* a. m. war der Barometerstand 736,59mm 
und der Sturm wehte mit grosser Gewalt; die Gig zersplitterte und die eisernen 
Bootsdavits bogen sich wie Rohr. Das untere Grossmarssegel flog gleichfalls 
fort, so dass das Schiff ohne jedes Segel verblieb. Das Schiff fiel ab und nahm 
schwere Seen über Bord, wodurch das Deck und die Kajüte überschwemmt, 
manches über Bord gespült und grosser Schaden angerichtet wurde. Um 7*a, m. 
stand das Barometer 727,70mm; der Sturm und das Flugwasser blendeten Jeden 
vollständig. Um 8*a. m. stand das Barometer 727,7/0mm und pumpte 5 bis 7mm 
auf und nieder. Das Schiff lag so über, dass die Leereling nicht zu sehen 
war und der Wassergang sich gefährlich öffnete. Es wurde der Fockmast mit 
yrosser Schwierigkeit gekappt, die Leeseite des Decks war ganz unter Wasser. 
Nachdem der Fockmast gekappt war, hob sich das Schiff etwas, aber wenige 
Minuten darauf brach der Grossmast kurz über Deck und dieser zerschmetterte 
beim Fallen die Pumpen und arbeitete heftig gegen das Schiff, bis alles gekappt 
war. Um 9" a. m. starb der Wind plötzlich ab und der Himmel klarte auf; 
die Sce war furchtbar hoch, brach über das Schiff und überschwemmte das Deck. 
Um 9® 15‘a. m. kam Wind aus WSW, und dieser wehte gleich ebenso stark, 
als vorher, auch wurde der Himmel wieder ebenso bezogen, als es vordem ge- 
wesen war. Um 11* 30‘ war Alles an Bord aufgeräumt, das Barometer be- 
yann stetig zu steigen, stand Mittags 734,05mm und stieg noch höher; der Sturm 
nalım an Stärke immer mehr ab. Es wurde eine provisorische Pumpe errichtet 
und das Schiff lenz gepumpt. Um 7" p. m. wurde das Feuer von Stwa-Misakı 
gesichtet; dasselbe peilte Nordost, ungefähr 18 Sm entfernt; der Strom setzte 
stark nach Ost. Am 12. Oktober hatten wir einen Sturm von WzS, und alle 
Mann waron beschäftigt, Nothmaste zu errichten. Am 13. Oktober um 6" a, m. 
war Windstille und wir sendeten ein Boot an Land, um Beistand zu holen. Um 
6 p. m. kam das Boot mit dem nach Yokohama bestimmten Dampfer „ Toyoshima- 
maru“, Kapt. Hubbard, zurück, welcher uns nach der Rodney-Bucht schleppte. 
Am 21, Oktober kam der von Yokohama nach Kobe gehende Dampfer „Kokonoye- 
maru“, Kapt. Hussey, längsseit und schleppte uns nach Kobe,“ 
Nach einem Bericht des Kapt. Barry von der japanischen Bark „Sakura- 
maru“, welche am 7. Oktober von Nagasaki, in Gemeinschaft mit der englischen 
Bark „ Ville de Lille“, mit leichten nördlichen Winden, Barometerstand 764,58 mın, 
absegelte, ging am 8. Oktober bei Kap Fo für 8 Stunden der Wind nach NE, 
worauf leichte Brise von Ost eintrat, bei der sich der Himmel vollständig bezog. 
Am 9. Oktober wurde durch die Strasse, mit frischem Winde, Böen und Regen 
am Tage, gekreuzt; um Mitternacht war eine hohe See von Osten, das Barometer 
stand 756,91mm, der Wind war aus SSE zunehmend an Stärke, der Himmel 
sah nach schlechtem Wetter aus und es wetterleuchtete. Es wurden Segel ge- 
borgen, und nur die beiden unteren Marssegel blieben stehen. Am 10. Oktober war 
es böig aus ESE, um 4a. m. stand eine hohe Kreuzsee und es wehte ein voll- 
ständiger Sturm. Der Stand des Barometers war 746,75mm. Am Nachmittag 
desselben Tages war das Wetter fürchterlich, es musste um Mitternacht mit 
dom unteren Grossmarssegel beigedreht werden; das Barometer stand 734,05 mm. 
Am 11. Oktober wehte ein Teifun, der Wind drehte nach SSE und das Schiff 
arbeitete sehr schwer und nahm viel Wasser über. Ein neues Unter-Grossmars- 
segel flog fort und die Grossbramstenge ging über Bord, Mittags wehte es 
furchtbar, und die See lief aus allen Richtungen. Es wurden zwei Boote vom 
Sturm zerschlagen und die halbe Gig lag mehrere Stunden in halber Masthöhe gegen 
die Besanswanten. Um 1* p. m. stand das Barometer 723,89mm und um 2* p. m. 
720,08mm. Das Schiff lag über B. B.-Bug. Auf wenige Minuten schlief der 
Wind ein, ging dann nach SW und wcehte wieder stärker; die See brach 
aus allen Richtungen über das Schiff. Eine schwere über das Schiff schlagende 
See nahm die Verschanzung fort, schwemmte das Kompasshaus über Bord und 
füllte die Kajüte mit Wasser. Darauf schlug eine See über das Heck und bei- 
nahe gleichzeitig eine über den Bug. Der Wind war so hart, dass die fest- 
gemachten Segel von den Rasen wehten. Um 6" p. m. begann das Barometer 
zu steigen (723,8 mm), von 8* p. m. wurde der Wind schwächer; Barometer- 
stand 734,05mm. Um Mitternacht war der Wind mässig und das Barometer
	        
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