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Full text: 40: Nordseezustand 2004

3 Physikalische Ozeanographie 
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Nordseezustand 2004 
nur die Realität des rezenten Warmregimes, welches das frühere Kaltregime 1988 ab 
löste und seither andauert, sondern auch die >Überzufälligkeit< der Entwicklung der 
Oberflächentemperatur seit 1971. 
Die SST-Regimes sind offenbar Manifestationen von saisonalen, monsunartigen Än 
derungen im Windklima, während die spontanen Regimewechsel mit einer halbjähri 
gen Phasenverschiebung in den saisonalen Windcharakteristika einhergehen. So 
wurde das letzte Kaltregime (1978 - 1987) durch ein Windklima aufrecht erhalten, das 
zwischen kontinentalen Eigenschaften im Winter und maritimen Eigenschaften im 
Sommer alternierte. Das rezente Warmregime hingegen wird bedingt durch maritime 
Winde im Winter und kontinentale Winde im Sommer (Loewe et al. 2005, Abb. 3-19 
A.A.O.). 
Diese bi-stabilen und hybriden klimatischen Verhältnisse bezeichnen wir als »Misch 
masch-Klima«. Eine schematische Illustration der Temperaturverhältnisse in solchen 
Klimata bietet Abb. 3-22. 
Abb. 3-22: Schematik des jährlichen Temperaturgangs (Mittel und saisonale Extrema) für kon 
tinentales und maritimes Klima (CON & MAR) sowie kühles und warmes Mischmasch-Kli 
ma (ММС/Kaltregime & MMW/ Warmregime). 
Fig. 3-22: Sketch of annual temperature swing (mean and seasonal extremes) in continental 
and maritime climates (CON & MAR) as well as in cool and warm mishmash-climates 
(MMC/ cold-regime & MMW/ warm-regime). 
Zur Untermauerung der vorstehenden Bemerkungen und früheren Ergebnisse (Loe 
we et al. 2003,2005) wurden aus täglichen Luftdruckfeldern im Meeresniveau des UK 
Met Office (vgl. Abschnitt2.3, S. 45) saisonale Druckverteilungen für die Zeitfenster 
1978 - 1987 und 1991 - 2000 bestimmt. Diese Verteilungen sind in Abb. 3-23 gemein 
sam mit den Differenzenfeldern (Warm- minus Kaltregime) dargestellt. Auf den be 
trachteten jahreszeitlichen Zeitskalen zeichnet sich das Warmregime gegenüber dem 
Kaltregime durch eine verstärkte Westzirkulation im Winter und abgeschwächte West 
winde im Sommer aus. An anderer Stelle ist bereits gezeigt worden (Loewe et al. 
2005), dass diese Intensitätsunterschiede keineswegs allein auf entsprechenden 
Stärkeänderungen der Westwinde beruhen, sondern auch durch ein reduziertes (Win 
ter) bzw. gehäuftes Auftreten (Sommer) von »kontinentalen« Ostwinden zustande 
kommen (Abb. 3-19 a.a.O.). Dass die warmen Sommer der 1990er Jahre mit blockie
	        
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