3 Physikalische Ozeanographie
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Nordseezustand 2004
die bis dahin fast ausnahmslos im Herbst eintraten, seither bevorzugt auf die Winter
monate entfallen. Diese Veränderung ist konsistent mit einer moderaten Abschwä
chung der atmosphärischen Zonalzirkulation im Herbstquartal und einer deutlich in
tensiveren Westzirkulation im Winter der gegenwärtigen Warmphase (s. Abb.3-23,
S. 97). Erwähnenswert sind hier die signifikanten NWS-Anomalien in den Wintern der
Jahre 1989 (Regimewechsel), 1990, 1995, 2000 und 2002. Sehr kalte Winter, die ja
durch ein Vorherrschen östlicher Wetterlagen zustande kommen, bildeten sich in un
gewöhnlich niedrigen Wasserständen ab (1977 - 1980 und 1985 - 1987 (Kaltregime),
1996).
Die ungewöhnlich starken NWS-Anomalien im Mai und Juni, die sich seit der Jahrtau
sendwende häufen, erreichten im Jahr 2004 Rekordhöhen von jeweils 18 cm (> P 99 ).
Abb. 3-17: Monatsmittel der Niedrigwasserstände (cm) bei Cuxhaven mit Anomalien und Per-
zentilen (%). Tiefpassfilterbreite 3 Monate. Farbstufen für Perzentile: 1,5, 10,25,50,75, 90,
95, 99 96.
Fig. 3-17: Monthly mean low-water levels (cm) at Cuxhaven with anomalies and percentiles
(%). Low-pass filter width 3 months. Color-steps for percentiles: 1,5, 10,25, 50, 75, 90, 95,
99 96.