3.2 Seegang
Nordseezustand 2004
77
welche 90 % der Stichprobenwerte nicht überschritten) trifft dies lediglich an der Stati
on Euro im Jahr 2004 nicht zu. Mit Ausnahme der max. Wellenhöhe bei Ekofisk über
trafen alle angegebenen statistischen Maßzahlen im Berichtsjahr diejenigen im wind
schwachen Jahr 2003. Die Extremwerte an der Euro- und Ekofiskplattform traten am
18. November während des NW-Sturms >Pia< ein. Die max. Wellenhöhe von 10.8 m
bei Brent ereignete sich am Neujahrstag 2004 als Folge einer S-Wetterlage, die sich
in der nördlichen Nordsee zu einem schweren Sturm (10 Bft) mit Windgeschwindigkei
ten um 25 m/s auswuchs.
3.2.2 Modell vs. Beobachtung
Dieser Abschnitt bietet eine beschränkte lokale Validierung der Modellergebnisse,
denn Seegangsmessungen werden nur an wenigen Positionen, selten für alle relevan
ten Variablen und aufgrund technischer Probleme kaum kontinuierlich durchgeführt.
Wind- und Seegangsdaten des WAM-Modells werden mit zeitgleichen Messungen an
den Positionen Ekofisk, NSB-II und Helgoland verglichen. Ekofisk ist eine norwegische
Ölplattform in der zentralen Nordsee, für die nur recht grob aufgelöste Messungen der
Signifikanten Wellenhöhe (0.5 m) und der Windgeschwindigkeit (1 m/s) zur Verfügung
standen. An der vom BSH in der äußeren Deutschen Bucht verankerten Nordseeboje
II werden keine Windmessungen durchgeführt. Der Waverider des BSH südlich Hel
goland misst nur die Wellenhöhe, nicht die Seegangsrichtung; an der meteorologi
schen Station Helgoland gemessene Windgeschwindigkeiten wurden vom DWD be
reitgestellt.
Die Übereinstimmung zwischen Modell- und Messdaten ist bei den Stationen NSB-II
(Abb. 3-11) und Ekofisk (Abb. 3-12) bemerkenswert gut. Der mittlere Modellfehler - die
mittlere Abweichung der simulierten von den beobachteten Werten bzw. die Differenz
CD
T3
O
E
X
5
CO
Abb. 3-11: Streudiagramm für simulierte und beobachtete Wellenhöhen und -richtungen an
der Station NSB-II. Für weitere Erklärungen s. Abb. 3-12.
Fig. 3-11: Scatter plot of simulated versus observed wave height and direction at Station NSB-II.
For additional explanations cf. Fig. 3-12.
der jeweiligen Mittelwerte - deutet eine marginale Überschätzung der Wellenhöhen
und Windgeschwindigkeiten im cm-Bereich an. Der sog. RMS-Fehler (Wurzel des mitt
leren quadrierten Modellfehlers, vgl. Tab. 3-3) liegt für die Wellenhöhen bei wenigen