3.1 Strömungen
Nordseezustand 2004
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Die längsten C-Runs mit einer Dauer von 10 und 12 Tagen wurden in den Wintermo
naten beobachtet (Tab. 3-1), für welche bereits früher eine ungewöhnliche Häufung zy-
klonaler Wetterlagen festgestellt wurde (Abb.2-6,S.42). Ungewöhnlich beständige A-
und V-Muster traten mit jeweils 9 Tagen lediglich in der letzten Mai- bzw. September
dekade ein. Insgesamt 16 Runs dauerten länger als 4 Tage an und deckten 112 Tage
(31 %) des Jahres ab. Unter 72 »Eintagsfliegen« erweist sich der V-Typ mit 36 Ereig
nissen als typische Übergangsform. Bemerkenswert ist ferner, dass der Zirkulations
typ A ein sekundäres Maximum bei Run-Längen von 3 Tagen erreichte, während die
Zirkulationsformen V und C mit zunehmender Run-Länge kürzere bzw. gleichbleiben
de Gesamtzeiten erzielten.
Abschließend erscheint eine Untersuchung der Abhängigkeit der Strömungsmuster
von der Wetterlage instruktiv. Dazu wurde die gemeinsame Häufigkeitsverteilung der
täglichen Strömungsformen und der reduzierten atmosphärischen Zirkulationstypen
(vgl. Abschnitt2.2.3, S. 40) analysiert. Die Säulenhöhen in Abb. 3-7 geben die absoluten
Häufigkeiten der 6 Hauptwetterlagen im Jahr 2004 an, die farbigen Säulensegmente
die Häufigkeiten der 4 Hauptströmungsmuster unter den jeweiligen atmosphärischen
Bedingungen, d. h. die Anzahl der (insgesamt 24 möglichen) gemeinsamen Ereignis
se AC, AV, AA, ADIR, CC, CV, CA etc. Daneben sind als Segmente der schmalen Säu
len die theoretischen Häufigkeiten dargestellt, welche unter der Annahme berechnet
wurden, dass diese Ereignisse unabhängig voneinander eintreten. Die relativen Häu
figkeiten der verbundenen Ereignisse ergeben sich dann als Produkt der empirischen
Wahrscheinlichkeiten bzw. relativen Häufigkeiten der beteiligten Ereignisse.
H re! (A) = 96/366 und H re! (C) = 160/366 liefern beispielsweise H re! (AC) = 0.115; die
dargestellten absoluten Häufigkeiten folgen nach Multiplikation mit 366
(Habs(AC) = 42 Tage).
Abb. 3-7: Verteilung der täglichen Zirkulationsmuster auf die Wetterlagen im Jahr 2004.
Schmale Säulen enthalten die erwarteten Häufigkeiten bei Unabhängigkeit.
Fig. 3-7: Distribution of daily circulation patterns on weather types in 2004. Narrow columns
give expected frequencies for independence.
Die gravierenden Abweichungen zwischen tatsächlicher und theoretischer Verteilung
sind ein klarer Beleg, dass die Strömungsmuster keineswegs unabhängig von den