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Full text: 40: Nordseezustand 2004

3 Physikalische Ozeanographie 
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Nordseezustand 2004 
richtungsstabilere Strömungen auf. Der Nettoeinstrom von Atlantikwasser durch den 
Kanal war erneut gering. Die Transporte im Skagerrak und über der Norwegischen 
Rinne unterschieden sich ebenfalls wenig von denjenigen im Vorjahreszeitraum. 
Obgleich die Nordseezirkulation infolge vorherrschender Winde aus SW - NW im 
Langzeitmittel durch ein großräumiges zyklonales Muster charakterisiert ist, zeigen 
die hier präsentierten Strömungsfelder, dass erhebliche zwischenjährliche, saisonale, 
aber auch kurzfristigere Abweichungen davon auftreten. Für die Interpretation von 
Konzentrationsverteilungen chemischer Stoffeinträge oder deren Ausbreitung im Meer 
sind deshalb Kenntnisse der gleichzeitigen Strömungsbedingungen relevant. 
3.1.2 Einstrom 
Die hier diskutierten Wassertransporte durch die Straße von Dover und das Kattegat 
basieren auf simulierten Strömungen des operationeilen Zirkulationsmodells des 
BSH. Diese Daten wurden zunächst über zwei Tideperioden von etwa 24.8 Stunden 
gemittelt, um Gezeiteneffekte zu eliminieren. Die Volumentransporte durch beide 
Querschnitte sind als Tagesmittel und übergreifende Monats- und Quartalsmittel für 
das Jahr 2004 in Abb. 3-2 und Abb. 3-3 dargestellt, wobei in die Nordsee gerichtete 
Transporte positives Vorzeichen haben. In der Zeitreihe der täglichen Transporte wur 
den Sturmereignisse markiert, deren Stärke und Typus dem Wetterlagenkalender ent 
nommen werden können (vgl. Tab. 2-1, S. 39). 
Abb. 3-2: Wassertransport durch die Straße von Dover in 2004 (BSHcmod); 1 Sv =l(f m 3 /s. 
Fig. 3-2: Volume transport through the Strait of Dover in 2004 (BSHcmod); 1 Sv = 10 6 m 3 /s. 
Im Jahr 2004 lag der Nettotransport durch den Englischen Kanal mit 0.044 Sv im Be 
reich langjähriger Mittel (Smith et al. 1996). Auch im Vergleich mit den Vorjahreswer 
ten von 0.025 Sv (2003) und 0.10 Sv (2002) belegt der aktuelle Jahresnettotranport 
eine mittlere Position. In den Monaten Januar, März, April und Oktober wurde bei vor 
herrschend S- bis SW-lichem Wind (vgl. Abb. 2-10, S. 49) Atlantikwasser durch den Ka 
nal in die Nordsee transportiert. Im Februar und November hingegen bedingten N-
	        
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