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Full text: 40: Nordseezustand 2004

Nordseezustand 2004 
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2.6 Zusammenfassung 
Anhand der virtuellen klimatologischen Trajektorie des Nordseewindes wurde der jah 
reszeitlich wechselnde Einfluss von Islandtief und Azorenhoch verdeutlicht. Gleichför 
mig kräftige Winde aus WSW prägen von Oktober bis März die kalte Jahreshälfte, wel 
che unvermittelt in eine Stagnationsperiode im April und Mai übergeht, für die sich 
keine bevorzugte Windrichtung angeben lässt (»der April macht, was er will«). Im Ver 
lauf des Frühjahrs setzt sich der Einfluss des Azorenhochs durch. An dessen Nord 
rand auftretende schwache WNW-Winde sind ab Juni charakteristisch für den Durch 
schnittssommer im Nordseegebiet. 
Im Jahr 2004 beschrieb die Trajektorie des Nordseewinds einen Torkelpfad um die Kli 
matologie. Die Querungen standen gewöhnlich mit monatlich alternierenden und sich 
dadurch annullierenden Anomalien der meridionalen Windkomponente in Verbindung. 
Infolge dieses undulatorischen Fortschreitens blieb eine große räumliche Nähe zu 
zeitgleichen Punkten der Klimatrajektorie fast immer bestehen. Die Gesamtwegstre 
cke entlang der aktuellen Trajektorie war dennoch gering. Sie wurde mit einer mittleren 
Geschwindigkeit von 8.4 m/s zurückgelegt, welche wie im Vorjahr (7.6 m/s) deutlich 
unter dem klimatologischen Windgeschwindigkeitsbetrag von 9.0 m/s blieb. Die virtu 
elle Nettoversetzung entsprach im Jahr 2004 einem mittleren Vektorwind von 4.0 m/s 
aus W (261°), der sich nur unwesentlich vom klimatologischen Vektorwind unterschied 
(3.7 m/s aus WSW, 256°). 
Der Jahresgang der Globalstrahlung auf Norderney entsprach im Jahr 2004 insge 
samt dem normalen klimatologischen Verlauf. Geringe Überschüsse im März, April 
und September kamen unter Hochdruckeinfluss zustande. Die jahreszeitliche Ent 
wicklung der Lufttemperatur auf Norderney verlief ähnlich normal. Nennenswerte po 
sitive Abweichungen traten im April und August auf und wurden durch Zufuhr kontinen 
taler Warmluft aus SE erklärt. Die Mitteltemperatur des meteorologischen Sommers 
(JJA) blieb dennoch hinter den »mediterranen« Temperaturen der Sommer 2002 
(17.9 °C) und 2003 (18.3 °C) klar zurück, war jedoch mit 16.7 °C aus statistischer Sicht 
durchaus normal.
	        
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