4.2 Organische Stoffe
Nordseezustand 2004
169
ökotoxikologischen Bewertung die um 1 - 2 Größenordnungen höhere Summenkon
zentration dieser Herbizide betrachtet werden sollte (vgl. Tab. 4-3).
4°E
56°N
ENTE1
55°N
54° N
6°E
Jul / Aug 2004
RV Gauss #425
8°E
I r ’ IÄi~l
NSGR2 NSB2
■ y L
NEFB
53° N
■ Bentazon
□ Isoproturon
□ Diuron
[~B Fenuron
■ Chloj^oluron
4°E
E
56°N
55°N
54°N
53°N
E
Abb. 4-34: Konzentrationen (ng/L) einiger Phenylharnstoff-Herbizide im Oberflächenwasser
der Deutschen Buchtim Juli /August 2004.
Fig. 4-34: Concentrations (ng/L) of some phenyl urea herbicides in near-surface sea water of the
German Bight in July /August 2004.
4.2.5.2 Zeitliche Variabilität der Herbizidgehalte
Pestizide werden meist sehr gezielt eingesetzt, so dass die Eintragsmengen und dem
zufolge die Konzentrationen des Wassers starken saisonalen Schwankungen unterlie
gen. In Abb. 4-35 ist beispielhaft der jahreszeitliche Konzentrationsverlauf im Jahr 2004
für einige Herbizide in der Elbe bei Stade (Mai bis Juli) bzw. Blankenese (Januar und
ab September) wiedergegeben.
Die zeitliche Datendichte für die Deutsche Bucht ist verständlicherweise weitaus ge
ringer, aber auch anhand der Ergebnisse der Überwachungsfahrten in Mai und Juli /
August 2004 sind unterschiedliche Belastungen erkennbar. Die Konzentrationen der
meisten Substanzen lagen im August auf fast allen Stationen über denen im Mai
(Abb. 4-36, Verhältnisse > 1). Der größte Anstieg war für Terbuthylazin zu beobachten
(16fach in der Elbe), die größte Verringerung (auf ein Zehntel) fand sich für Bentazon.
Die raumzeitlichen Variabilitäten der Substanzen sind sehr komplex und ein einfacher
Zusammenhang zwischen den Konzentrationen in der Elbe bei Stade und in der Deut
schen Bucht ist nicht immer gegeben. Mögliche Erklärungen sind Einträge aus dem
landwirtschaftlich intensiv genutzten >Alten Land< stromab von Stade, starke Schwan
kungen der Eintragsmengen und verzögerte Auswirkungen in der Deutschen Bucht
aufgrund unterschiedlich langer Transportwege und -Zeiten.