4 Meereschemie
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Nordseezustand 2004
zentrationsabfall von der Küste zur offenen See hin (Abb.4-30). Für die hochkonden
sierten 5- und 6-Ring-Aromaten war dieser Gradient sehr stark ausgeprägt; die Ver
hältnisse der Konzentrationen in der Elbe zu den Minimalkonzentrationen in der Deut
schen Bucht waren > 1000. Für die 2- und 3-Ring-Aromaten fiel der Gradient weniger
steil aus (Konzentrationsverhältnisse < 30).
4°E 6°E 8°E 10°
E
56°N
55°N
54°N
53°N
E
Abb. 4-30: Konzentrationen einiger PAK im Oberflächenwasser (5 m) der Deutschen Bucht im
Juli/August 2004. Säulenhöhen in ng/L, unterhalb der Säulen Stationskennungen.
Fig. 4-30: Concentrations of some PAHs in near-surface water (5 m) of the German Bight in July/
August 2004. Column heights in ng/L, underneath columns station IDs.
Der Unterschied rührt hauptsächlich daher, dass die hochkondensierten polyzykli
schen Aromaten - im Gegensatz zu den besser wasserlöslichen, niedrig kondensier
ten 2- und 3-Ring-Aromaten - eine große Affinität zu Schwebstoffen zeigen. Die Kon
zentrationen dieser Aromaten werden deshalb, wie der Schwebstoffgehalt selbst, ver
stärkt durch komplexe Sedimentations-, Resuspensions- und Depositionsprozesse
mitbestimmt. Einfache lineare Abhängigkeiten vom Schwebstoffgehalt existieren da
bei offenbar nicht (Loewe et al. 2005). Brauchbare lineare Beziehungen zwischen
den Konzentrationen der relativ gut wasserlöslichen 2- bis 3-Ring-Aromaten und dem
Salzgehalt, welche lineare Vermischung als dominanten Prozess ausweisen würden
(vgl. Abb. 4-20,S. 146), ließen sich ebenfalls nicht aufstellen. Die linear »erklärbare« Va
rianz lag im Mittel bei lediglich 15% und bestenfalls (Flu) bei 25% (Loewe et al.
2005).
Die Konzentrationen der verschiedenen PAK sind zeitlich hochvariabel, so dass ge
genwärtig keine Aussagen zur langfristigen Entwicklung getroffen werden können. Da
im Jahr 2004 Beprobungen auf den Sommer beschränkt blieben, sind jahreszeitliche
Schwankungen nicht erfasst worden. Aus früheren Untersuchungen ist jedoch be