4 Meereschemie
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Nordseezustand 2004
sich um Ölverschmutzungen. Die räumliche Verteilung der beobachteten Verschmut
zungen ist in Abb. 4-26 dargestellt. Die Häufung von Ölverschmutzungen außerhalb der
ostfriesischen Inseln fällt mit den Hauptfahrwassern zusammen.
Im Rahmen von 19 Strafverfahren wurden im BSH vergleichende Analysen zwischen
Proben aus Ölfilmen und von verdächtigten Schiffen durchgeführt. Insgesamt wurden
dazu im Jahr 2004 192 Ölproben untersucht. Besondere Erwähnung verdient eine
großräumige Öl-Verschmutzung, die im Winter 2004 an der Schleswig-Holsteinischen
Westküste auftrat. Durch internationale Zusammenarbeit der ermittelnden Behörden,
Öl-Analysen und Ausbreitungssimulationen mit dem Driftmodell des BSH konnten
mögliche Verursacher eingegrenzt werden.
4°E 6°E 8°E
Abb. 4-26: Beobachtete Wasserverunreinigungen in der Deutschen Bucht im Jahr 2004.
Fig. 4-26: Pollution sightings in the German Bightin 2004.
4.2.4.2 Aliphatische Kohlenwasserstoffe - Alkane
Der Konzentrationsbereich der Summe der Aliphaten lag im Juli / August 2004 zwi
schen 13 ng/L in der zentralen Nordsee und 587 ng/L in der südlichen Deutschen
Bucht (Tab. 4-2). Für die Verteilung der Konzentrationen über die n-Alkane ergaben
sich im wesentlichen vier verschiedene Muster, für die typische Beispiele in Abb. 4-27,
S. 158 angegeben sind.
Die Mediankonzentrationen einzelner n-Alkane im Bereich C 20 bis C 30 lagen in der
Deutschen Bucht zwischen 0.7 und 2.1 ng/L. Die relativ homogene Konzentrationsver
teilung (Abb. 4-28,5.159) mit einem mittleren Carbon Preference Index von 1.2 weist auf
eine gewisse Grundbelastung der Nordsee durch Erdölkohlenwasserstoffe hin. Die
Konzentrationen zeigen allerdings, dass diese chronische Belastung relativ gering ist.
Eine Ausnahme bildet die Summenkonzentration von 490 ng/L auf der Station